Medjugorje-Jugendfestival mit Aufrufen zum Frieden gestartet

2. August 2022 in Jugend


Papst Franziskus in Grußbotschaft: Nächstenliebe ist das "Heilmittel für die Wunden der Menschen", Mladifest ein "Sommerurlaub mit Gott" - Kardinal Omella bei Eröffnungspredigt: Zuerst mit sich selbst und Gott Frieden schließen


Medjugorje (kath.net/KAP) Mit einer Grußbotschaft von Papst Franziskus und Appellen, den Frieden zu suchen, ist im Wallfahrtsort Medjugorje das 33. Internationale Jugendfestival "Mladifest" eröffnet worden. Zehntausende Jugendliche aus 70 Ländern, darunter mehrere Hundert aus Österreich, feierten am Montagabend die Eucharistiefeier mit und versammelten sich am frühen Dienstagmorgen zum Rosenkranzgebet auf dem Podbrdo-Hügel. Bei dem vom Vorsitzenden der Spanischen Bischofskonferenz, Juan Jose Omella, geleiteten Eröffnungsgottesdienst wurde in den Fürbitten für die Politiker und Staatsführer gebetet, "dass sie ein Leben in Frieden und in Gemeinschaft ermöglichen".

Papst Franziskus verwies in seiner Botschaft auf das aus dem Matthäusevangelium (Mt 11, 28-30) entnommenen Jesus-Wort "Lernt von mir, und ihr werdet Frieden finden", das auch das Motto des Treffens darstellt. Dieser Ruf erfordere, vor Herausforderungen des Lebens nicht stehen zu bleiben, sondern mit Jesus Christus in Beziehung zu treten, ihn in allem nachzuahmen und mutig seinen Auftrag der Nächstenliebe zu verwirklichen, die das "Heilmittel für die Wunden der Menschen" sei. Weiters bezeichnete der Papst das Mladifest als Einladung, "mit Gott Sommerurlaub zu machen an dem besondersten Ort, den es gibt - euer eigenes Herz". Dafür sollten sich die Jugendlichen Zeit nehmen.

Friede beginnt bei sich selbst

Auch Kardinal Omella rief in seiner Predigt dazu auf, das Jugendfestival bewusst fernab vom Alltagslärm als Gebetswoche und als "geistliche Übung an der Hand der Jungfrau Maria" zu erleben und dabei auch eigene Glaubenserfahrungen mit anderen zu teilen. Medjugorje nannte der Erzbischof von Barcelona als "Land Mariens". Es sei beeindruckend, was die Mutter Jesu alles unternehme, um Menschen zur Begegnung mit ihrem Sohn zu führen, sagte der Erzbischof von Barcelona mit Verweis auf Marienerscheinungen auch in seiner spanischen Heimat.

Um Frieden zu finden, müsse jeder Mensch zuerst mit Gott und sich selbst Frieden schließen, betonte Omella, der hier besonders das Sakrament der Versöhnung empfahl, das in Medjugorje - dem "Beichtstuhl der Welt" - besonders hochgehalten werde. "Gott ist der Einzige, der uns Befreiung von allem Schweren im Leben schenken kann - allerdings zu dem Zeitpunkt, den er selbst als dafür am geeignetsten hält", erklärte der Kardinal.  

Jugendliche sollten beim Mladifest dazu ermutigt werden, durch die Begegnung mit Jesus zu wachsen, ihre Talente und Fähigkeiten im Dienst an anderen einzusetzen und damit zu "Anführern des Friedens" zu werden, erklärte der päpstliche Visitator für Medjugorje, Aldo Cavalli, in einer Pressekonferenz zum Auftakt des Jugendfestivals. Der seit 2021 vor Ort lebende italienische Erzbischof bezeichnete Medjugorje als "Ort, an dem Gott besondere Gnaden schenkt". Es sei bezeichnend und gebe Hoffnung, wie viele Jugendliche aus aller Welt sich praktisch ohne Bewerbung des Events auf diese Woche der Glaubensvertiefung einließen.

Neun Bischöfe bei Eröffnung

Bei der Eröffnungsfeier am Montagabend, bei der Fahnen der Teilnehmerländer präsentiert und gesegnet wurden, waren neun Bischöfe zugegen, darunter neben Kardinal Omella auch der päpstliche Visitator für Medjugorje, Erzbischof Aldo Cavalli, Tiranas Erzbischof Arjan Dodaj, der Ortsbischof von Mostar, Petar Palic, der Weihbischof der ukrainischen Diözese Charkiw-Saporischschja, Jan Sobilo, sowie Bischöfe aus Polen und Irland, sowie Nuntiaturrat Amaury Medina Blanco als Vertreter der Apostolischen Nuntiatur für Bosnien und Herzegowina. 483 Priester konzelebrierten beim Gottesdienst, gab Ortspfarrer Marinko Sakota an dessen Ende bekannt.

Mit zuletzt wieder mehr als einer Million Pilgern pro Jahr zählt der in der Herzegowina gelegene Ort Medjugorje zu den größten katholischen Wallfahrtsorten. Weltweit bekannt wurde er durch die Berichte von Marienerscheinungen seit dem 24. Juni 1981 an damals sechs Jugendliche, die bei mehreren von diesen bis heute mit großer Häufigkeit andauern sollen. Seitens der Kirche wurden die Erscheinungen bis heute nicht offiziell anerkannt, jedoch mehrmals untersucht. Papst Franziskus äußerte sich zur Frage deren Echtheit bislang nicht, entsandte jedoch seit 2017 einen Bischof als vor Ort lebenden Beauftragten bzw. Apostolischen Visitator zur Begleitung der Pilger und erlaubte 2019 erstmals auch von Bischöfen geleitete Pilgerfahrten nach Medjugorje.

Das Jugendfestival gilt neben dem Jahrestag der Erscheinungen als Höhepunkt des Jahres in Medjugorje. Seit 1989 findet es jährlich im August statt und dauert fünf Tage. Im Zentrum steht ein geistliches Programm mit allabendlicher Eucharistiefeier, weiters gibt es Vorträge und Katechesen, Glaubenszeugnisse, Prozessionen, Kreuzwegandachten, eucharistische Anbetung sowie eine szenische Darbietung der Gemeinschaft "Cenacolo". Die von einem internationalen Chor und Orchester musikalisch umrahmten Programmpunkte finden im Freien beim Außenaltar hinter der Ortskirche statt, sowie auf den umliegenden Bergen. Das katholische Großereignis wird von Media Mir Medjugorje auf Facebook und YouTube übertragen und kann auch über Radio Maria Österreich mitverfolgt werden. (Link zur Liveübertragung: https://bit.ly/3br1Zw3)

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