Thilo Sarrazin wirft Ampelkoalition ‚Verbohrtheit’ und ‚Ideologie’ vor

31. August 2022 in Deutschland


Die im Koalitionsvertrag festgelegte Definition der Familie als Ort, ‚wo Menschen füreinander Sorge tragen’ sei ‚blanker Unsinn’. Diese Politik sei letztlich zum Scheitern verurteilt, sagt Sarrazin im Interview.


Berlin (kath.net/jg)

Bestsellerautor Thilo Sarrazin („Deutschland schafft sich ab“) wirft in seinem neuen Buch „Die Vernunft und ihre Feinde“ der derzeit regierenden Ampel-Koalition Verbohrtheit und Ideologie vor. Beispielsweise kämen im Kapitel Familienpolitik des Koalitionsvertrages die Worte „Vater“ und „Mutter“ überhaupt nicht im Zusammenhang mit Familie vor, sagte er im Interview mit der Zeitung BILD.

Stattdessen werde Familie definiert als Ort, „wo Menschen füreinander Sorge tragen“. Für Sarrazin ist das „Ideologie in Reinform“. Denn nach dieser Definition wäre „auch der Unteroffizier in der Kaserne und seine Untergebenen eine ‚Familie’“. Das sei „blanker Unsinn“ und habe die Absicht, „das Familienbild unserer Gesellschaft neu zu definieren, die Bürger ideologisch zu belehren“, fährt er fort.

Der Gipfel des Wunschdenkens sei im Ziel der Ampelkoalition formuliert, „‚das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf’ konfliktfrei zu gestalten.“ An der Tatsache, dass Wölfe Weidetiere fressen werde der Mensch nichts ändern, kommentiert Sarrazin in der BILD.

Gleiches gelte für die Bildungspolitik der Ampel, die von der Gleichheit aller Menschen ausgehe. Deshalb sollten auch alle die gleiche Schulbildung erhalten und auf keinen Fall dürfe selektiert werden. Das Ergebnis dieser Politik sehe man bereits in Berlin, wo bis zu 70 Prozent der Schüler nach der 8. Schulstufe nicht richtig rechnen, lesen oder schreiben könnten. Diese Schüler könnten nach der Schule nicht einmal eine ordentliche Berufsausbildung machen, kritisierte Sarrazin.

Diese Politik sei letztlich zum Scheitern verurteilt. Auch die Politik könne nicht „aus den Gesetzen der Natur aussteigen“, meint er.

 


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