Fürchtet euch nicht vor Putin!

14. Oktober 2022 in Kommentar


Es ist eine humane Verpflichtung, die Ukraine mit guten Verteidigungswaffen auszurüsten – Und wir sollten uns vor dem fürchten, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann, aber nicht vor A-Bomben-Drohungen - Ein Kommentar von Roland Noé


Linz (kath.net/rn)
‚Wir müssen neutral sein, wir dürfen uns nicht einmischen, wir dürfen ja keine Waffen liefern.‘ Noch immer gibt es ein paar verwirrte Politiker, ein paar Putin-Versteher-Websites, ein paar Pax-Christi-Verwirrte und alternative Querdenker von links und rechts, die angesichts des Angriffskriegs ernsthaft solche und ähnliche Phrasen aus der sicheren und gemütlichen Distanz vom bequemen Sessel aus vertreten. Doch wer solche Thesen vertritt, verhöhnt die Ukraine und die vielen Opfer des Landes und hilft in Wahrheit eben nur einem: Dem Aggressor, d.h. dem Irren aus Moskau, der nach zehntausenden Toten noch immer nicht genug Blut gesehen hat und seit Montag flächendeckend ukrainische Städte bombardieren lässt, um vor dem Winter die Infrastruktur zu zerstören, ähnlich wie damals in Syrien und anderen Ländern. Putin kann vor allem eines gut: Zerstören und Menschen ermorden lassen.

Man kann dem lieben Gott danken, dass am Beginn des Zweiten Weltkriegs die Engländer und später auch die Amerikaner nicht solche „neutralen Gedanken“ gehabt haben und unglaubliche viele Menschenleben für die Freiheit von Deutschland, Österreich und vielen andere Ländern opfern mussten - die USA opferten hundertausende Menschen für die Freiheit von uns!  Sonst wären wir womöglich noch heute unter einer Hitler-Diktatur, ähnlich wie in Nordkorea oder in China. Heute kämpft die freie Welt erneut gegen einen Tyrannen, von dem der jüdische Publizist Henry Broder gesagt hat: „Putin ist so ein Hitler, nur eben ohne Holocaust.“

Es ist etwas crazy, dass es unseren Breiten noch immer Parteien gibt, die meinen, dass man mit Putin reden sollte, diese Parteien hätten 1938 oder 1939 auch sicher gerne mit Hitler gesprochen und verhandelt. Das hatten übrigens bei Putin vor Kriegsbeginn viele gemacht und wurden belogen und nochmals belogen und es passiert auch im Hintergrund nach wie vor. Aber wer meint, dass man mit einem Diktatur so einfach verhandeln kann, der hat aus der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und aus der damaligen Appeasement-Politik (Stichwort 'Münchner Konferenz', Aufteilung von Sudetendeutschland) nicht viel gelernt. Diktaturen verstehen nur die eine Sprache: Die Sprache der Klarheit und die Sprache des Widerstands. Ein Mann hat dies Gott sei Dank beim letzten großen Weltkrieg von Anfang an erkannt: Winston Churchill, der vielleicht wichtigste Politiker des 20. Jahrhunderts, der in England mit gutem Grund fast als ein "Heiliger" verehrt wird. Churchill ermahnte 1948 nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs seinen damals achtjährigen Enkel „Lerne so viel du kannst aus der Geschichte, denn wie sonst könntest du wissen, was in der Zukunft passiert.“ Thomas Kielinger schreibt dazu in seiner bekannten und lesenswerten Churchill-Biografie, dass Churchills Weigerung mit Hitler zu verhandeln, einen wichtigen Grundstein legte und einen Wendepunkt in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs bedeutete, noch ehe sich dieser ganz entfalten konnte. Churchill hat übrigens schon 1940 klar gesagt, dass Hitler den Krieg verlieren werde, wenn dieser England nicht erobern kann. Er hatte Recht. Und Churchill hat übrigens von Anfang an Verhandlungen mit Hitler abgelehnt. Kleiner Video-Tipp für die Geschichtsbildung: Die große Rede von Churchill "WE SHALL NEVER SURRENDER".

In Deutschland oder auch Österreich gab es in den vergangenen Wochen bei Veranstaltungen von gewissen Impfgegner-Gruppen, die jetzt offensichtlich auf neue Themen umsatteln, sogar Verbrüderungsrufe mit Russland und russische Fahnen. Wie irre ist das denn? Damit wird die These bestätigt, dass Putins Armee in vielen westlichen Ländern bezahlte Verbündete bei Parteien, Medien und sonstwo hat. Im Bestseller-Buch der Financial-Times-Journalistin Catherine Belton, „Putins Netz - Wie sich der KGB Russland zurückholte und dann den Westen ins Auge fasste“, gibt es dazu eine ganz ergiebige Recherche zu dem Thema.

Als skeptischer Impfbefürworter, der sich monatelang gegen die Diskriminierung von Ungeimpften eingesetzt hat und wöchentlich Kritik an überzogenen Covid-Maßnahmen geübt hat, kann man vor den Verwirrten, die jetzt die Russland-Karte ziehen möchten, nur warnen. Davon kann man sich als Christ nur distanzieren. Denn wer meint, dass man als Impfskeptiker, wofür es legitime Gründe gibt, jetzt ein Freund eines Massenmörders wie Putin sein muss, der hat ganz einfach nicht mehr alle Tassen im Schrank. Wer mit Diktaturen auch nur ansatzweise sympathisiert, der sollte einfach um Asyl in diesen Ländern ansuchen. Wer die Länder der freien Welt, in denen es durchaus viel zu kritisieren gibt, so verachtet, dem steht es jederzeit frei auszureisen: Viel Spaß in Russland oder Nordkorea.

Doch zurück zum Kerngedanken: Ja, wir müssen der Ukraine helfen, mit Abwehrsystemen wie z.B. Iris-T oder dem Patriot-System. Das ist eine humane Verpflichtung, wenn wir nicht möchten, dass hier der Völkermord an der Ukraine weitergeht. Das sind reine Verteidigungswaffen, mit dem die Ukrainer eben nicht Russland angreifen können, was sie ohnedies niemals vorhatten (auch wenn die russische KGB-Truppe diese Lüge verbreitet, wie viele andere Lügen auch). Hätte die Ukraine jetzt schon solche Systeme bei allen Großstädten, dann würde man damit laut Militärexperten fast alle Raketen von Putins Mörderbande abfangen können und man könnte viele Menschenleben retten. Wer die Lieferung von solchen Waffensystem verweigert und so einen Unsinn sagt, dass man die Ukraine nicht mit Waffen unterstützen dürfe, der unterstützt de facto einen potentiellen Völkermord von Russland an der Ukraine und stellt sich damit auf die falsche Seite der Geschichte. Daher schickt rasch Abwehrsystem wie Iris, Patriot und wie sie alle heißen, jetzt in die Ukraine. So viel und so rasch wie möglich. Und natürlich wollen wir weiterhin intensiv und täglich beten, dass die Ukraine von dieser russischen Geißel befreit wird.

Und JA, die Inflation trifft uns alle und die meisten von uns leiden mehr oder weniger schwer darunter. Doch daran hat der Ukraine-Krieg nur einen kleinen Anteil. Denn die Inflation ist schon Monate vor Kriegsbeginn gewaltig angestiegen und leider eine böse Mischung aus jahrelanger falscher Finanzpolitik (Stichwort Niedrigzinspolitik, Verschulden auf Kosten von anderen Generationen) und einer links-grünen Agenda, die auf Biegen und Brechen möchte, dass Benzinpreise auf Höchststand sind.

Ein Beispiel: Derzeit sind die weltweiten Rohölpreise auf demselben Level wie vor Ausbruch des Kriegs in der Ukraine, trotzdem sind die Benzin/Dieselpreise in unseren Breiten weiterhin auf Höchstständen, bei dem die Regierungen sich alleine durch die gestiegenen Steuereinnahmen gewaltig bereichern. Auch hohe Strompreise sind nicht gottgewollt. Dafür trägt die EU und unsere Regierungen einen maßgeblichen Anteil (Stichwort Merit-Order-Prinzip). Doch was will man von einer Welt erwarten, die ausgerechnet Menschen wie Ben Bernanke einem Wirtschaftsnobelpreis gibt. Markus Fugmann, ein bekannter Wirtschaftsexperte, der täglich sehr gute Analysen über die Wirtschaft veröffentlicht, bezeichnet ihn als „Vater der Inflation“.

Auch der Verzicht auf Gas-Fracking im eigenen Land gehört dazu. Gleichzeitig bezieht man aber auf teurem Seeweg LNG-Gas aus anderen Ländern. Gas aus Russland war übrigens nie so billig, wie jüngste Studien zeigen. Der Politikwissenschaftler und Strategieexperte Prof. Maximilian Terhalle meinte im August gegenüber der „Welt“: „Fakt ist, Deutschland hat keinen Vorteil gehabt. Die Abhängigkeit vom russischen Gas wurde politisch gewollt, gesucht. Man hatte naiverweise gedacht, man könnte mit Russland dauerhaft eine Partnerschaft eintreten, die auf der anderen Seite von Russland brutal ausgenutzt wurde und vielleicht sogar wesentlich beigetragen hat, dass Russland diesen Krieg auch gesucht hat.“

Wieviele Politiker aus Deutschland, Österreich und anderen Ländern wurden in dem Zusammenhang von Russland gekauft, damit man sich völlig einseitig an ein Land wie Russland beim Energiebezug bindet? Heuchlerisch ist auch der Verzicht oder das Abschalten von Atomkraftwerken. Gegen den Atomstrom aus den Nachbarländern hat man aber nichts, denn den „gefährlichen Strom“ aus den Nachbarländern nehmen wir gerne an. Ich habe übrigens nichts gegen die sinnvolle Nutzung der Sonnenenergie, ganz im Gegenteil. Nur mit Wind und Sonne alleine wird man leider noch länger nicht Industrieländer wie Deutschland oder Österreich aufrechterhalten können. Und wer Grün wählt, der wählt den Irrsinn und eben nicht den Umweltschutz, wie die deutschen Grünen täglich zeigen. Das jüngste Gustostückerl aus Deutschland aus der heutigen BILD-Zeitung: „Schwimmende Ölkraftwerke sollen bald Strom erzeugen“. „Keine Partei macht sich mehr Sorgen ums Klima als die Grünen – angeblich! Und keine Partei schadet ihm mehr. Es ist die größte Doppelmoral in der gesamten Bundesregierung!“, schreibt die BILD-Zeitung.

Zurück zum geistlichen Aspekt: Als Christen sollten wir keine Angst vor Putins A-Bomben-Drohungen haben. Denn genau mit dieser Angst spielt der KGB-Mann, der die Seele der Deutschen so gut wie fast kein anderer ausländischer Spitzenpolitiker kennt. Gestern am Abend meinte Klaus Wittmann, Brigadegeneral a.D. und Historiker, bei BILD "Putins Atomwaffendrohung sind ein Bluff. Wer sich erpressen lässt, hat schon verloren! Die German-Angst ist ja in Russland allgemein bekannt"

In der Heiligen Schrift steht 365 mal das „Fürchtet euch nicht“ und vor allem „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.“ Als Christen sollten wir uns daher die Dämonen ernst nehmen, aber auch vor dem sollten wir uns nicht zu Tode fürchten, da Christus stärker ist und das Böse besiegt hat.

 

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P.S. Das Bild oben zeigt übrigens Oksana. Oksana Leontie brachte am Montag ihr Kind in Kiev in den Kindergarten, danach wollte sie zu ihrer Arbeit in ein Krankenhaus gehen, wo sie als Kinderärztin schwerkranke Kinder behandelte. Doch dann kamen die russischen Raketen und ermordeten Oskana. Ihr Ehemann starb Wochen zuvor. Ihr kleiner Sohn Grischa ist jetzt Vollwaise. Ramsan Kadyrow, von Putin beförderter Kriegsschlächter, meinte am Montag: „So, jetzt bin ich zu 100 Prozent zufrieden mit der Durchführung der militärischen Spezialoperation.“ Mit solchen Schlächtern wollen manche ernsthaft verhandeln?

 

 

 


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