In Deutschland drohe kein neues '1933'

15. Februar 2024 in Kommentar


Welt"-Kolumnist Harald Martenstein - Bezeichnend, dass gegen Linksradikalismus und Islamismus fast niemand und gegen Antisemitismus relativ wenige demonstrieren


Berlin (kath.net)

Die Demonstrationen gegen „rechts“ werden AfD-Wähler nicht zum Umdenken bringen. Auf dies verweist der bekannte "Welt"-Kolumnist Harald Martenstein in einer aktuellen Kolumne für seine Zeitung. Martenstein wundert sich, dass Politiker aus der CDU an den Demos gegen "rechts" teilnehmen, obwohl bei diesen alles rechts der Mitte unerwünscht sei. Der Kolumnist erinnert aber daran, dass viele bekannte Persönlichkeiten der Geschichte rechts waren, darunter Bismarck, Begründer des deutschen Sozialstaats, der Hitler-Attentäter Stauffenberg und sein Team: rechts. Die alte BRD hatte zwei große Parteien, von denen die eine, die Union, sich als „rechte Mitte“ verstand. Eine Welt ohne "rechtes Personal" wäre eine Welt ohne Wagner-Opern, ohne Thomas Mann, ohne "Dschungelbuch", ohne Johny Wayne, ohne Disney-Filme und eine ohne Winston Churchill und de Gaulle. Ohne die rechte Nato und die rechte Bundeswehr wären Deutschland laut Martenstein irgendwann eine Sowjetrepublik geworden. "Wer glaubt, „rechts“ bedeute das Gleiche wie „rechtsradikal“, ist dumm. Ich meine das nicht so böse, wie es vielleicht klingt. Es muss auch dumme Menschen geben, die Evolution hat es so gewollt.", schreibt Martenstein.

Wer verlangt, dass "rechts" verschwinden soll, verlangt im Grunde das Ende der Demokratie. Bezeichnend sei für Martenstein auch, dass gegen Linksradikalismus und Islamismus  fast niemand und gegen Antisemitismus relativ wenige demonstriere. Gegen eine Demokratie mit dem seit vielen Jahrhunderten üblichen Meinungsspektrum aber demonstrieren viele. Martenstein betont auch, dass man die AfD-Wähler nur zurückgewinnen könne, wenn man die Politik ändere. In Deutschland drohe auch kein neues "1933".


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