Evangelische Schule schmeißt Jungen mit Down-Syndrom raus

5. August 2024 in Deutschland


Ein Jahr hätte dem elfjährigen Thorsten noch zum Abschluss der Grundschule gefehlt. Nun gibt es keinen Platz mehr für ihn.


Schmalkalden (kath.net / pk) Eine evangelische Privatschule in Thüringen hat einen elfjährigen Schüler mit Down-Syndrom von der Schule verwiesen. Vier Jahre lang hat Thorben Westphal die Martin-Luther-Schule in Schmalkalden besucht. Dort betreuen sechs Lehrer und ebenso viele Erzieher insgesamt 135 Kinder.

Am Wochenende vor der Zeugnisausgabe seien sie per WhatsApp um ein Gespräch in der Schule gebeten worden, erzählen die Eltern laut Bericht der „Bild“. Sie erfuhren, dass ihr Sohn die Grundschule nicht abschließen könne – dabei hätte ihm nur noch ein Jahr gefehlt.

Die Eltern fühlen sich verraten: „An diesem Tag ist für mich die Inklusion gestorben“, sagt seine Mutter enttäuscht. „Wir haben Thorben hier angemeldet, damit er trotz des Handicaps wie ein normaler Junge aufwächst.“ Ihr Sohn sei beliebt und voll integriert gewesen.

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) in Hessen, erklärte, an der Schule herrsche ein Lehrermangel, sodass sie den „hohen Ansprüchen bei der Beschulung von Kindern mit Förderbedarf nicht gerecht werden“ könnten und vorläufig keine weiteren Inklusionsplätze mehr vorhanden seien. Thorbens Eltern wehren sich gegen diese Entscheidung und haben einen Anwalt eingeschaltet.


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