Zeitung: Vatikan plant LGBTQ-Wallfahrt im Heiligen Jahr

6. Dezember 2024 in Aktuelles


Idee stammt offenbar von einem italienischen Jesuiten - Die "Wallfahrt" soll am 6. September stattfinden


Rom (kath.net/KAP) Erstmals organisiert der Vatikan laut einem Pressebericht eine eigene Pilgerfahrt für nicht-heterosexuelle Menschen. Wie die römische Zeitung "Il Messaggero" am Freitag berichtete, soll es im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 am 6. September eine Wallfahrt für Mitglieder der LGBTQ-Community geben. Dies habe Papst Franziskus trotz Widerständen im Organisationsteam beschlossen.

Im Heiligen Jahr bietet der Vatikan für zahlreiche Gruppen und Organisationen eigene Wallfahrten an. In der bisherigen Online-Version des umfangreichen Jubiläums-Programms ist die LGBTQ-Wallfahrt allerdings noch nicht aufgeführt.

Laut "Messaggero" ist für den Abend des 5. September ein Abendgebet in der Hauptkirche des Jesuitenordens Il Gesu geplant. Am Nachmittag des 6. September sollen die Pilger durch die Heilige Pforte des Petersdoms ziehen, bevor sie zum Abschluss in Il Gesu eine Messe feiern. Geleitet werde diese vom stellvertretenden Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Bischof Francesco Savino.

Die Idee zu dem Angebot für Angehörige der LGBTQ-Community und deren Angehörige stammt laut Zeitung von einem Bologneser Jesuiten, Pino Piva, der seit etlichen Jahren in der Seelsorge für nicht-hetereosexuelle Menschen tätig ist. Nach Rücksprache mit dem Organisator des Heiligen Jahres, Erzbischof Rino Fisichella, und dem Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, habe Franziskus so entschieden. Auch der Leiter des Jesuitenordens, Arturo Sosa, habe den Vorschlag gutgeheißen. In der Kirche Il Gesu liegt unter anderem der Gründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola, begraben.

In der Vergangenheit hatte Papst Franziskus sich in Worten und Gesten mehrfach positiv über Angehörige der LGBTQ-Gemeinschaft gezeigt. Umgekehrt sorgte er mit kritischen Äußerungen über "Schwuchteleien" unter Priestern für Ärger. Bei der Weltsynoden-Vollversammlung im Oktober sorgte das Thema ebenfalls für Kontroversen unter Teilnehmern.

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