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Französische Regierung will christlichen Kulturverein Academia Christiana auflösen10. Jänner 2024 in Chronik, 7 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Die Organisation sei eine ‚Bedrohung für Frankreich’, argumentiert das Innenministerium. Academia Christiana weist die Vorwürfe als ‚lächerlich’ zurück.
Paris (kath.net/jg)
Gérald Darmanin, der französische Innenminister, möchte die Academia Christiana offenbar auflösen, berichtet New Daily Compass. Die Academia Christiana ist ein 2013 gegründetes Bildungsinstitut, welches Wochenendseminare und eine Sommeruniversität anbietet. Zum Programm der Sommeruniversität zählen Vorlesungen, Tänze, sportliche Aktivitäten, mittelalterlicher Kampfsport nach den Regeln von Historical Medieval Battle, aber auch Gebet und die Feier der heiligen Messe im traditionellen lateinischen Ritus.
In den zehn Jahren seines Bestehens haben mehr als 2.000 junge Menschen an den Veranstaltungen der Academia Christiana teilgenommen.
Darmanin wird laut einem Bericht von Le Monde dem Ministerrat vorschlagen, die Organisation aufzulösen. Laut einem Bericht der Agence France Press (AFP) will das Innenministerium gegen die Academia Christiana und drei weitere, nicht näher genannte „rechtsextreme Organisationen“ vorgehen, weil diese eine „Bedrohung für Frankreich“ seien. Academia Christiana habe wiederholt körperliche Gewalt und die Verwendung von Waffen gerechtfertigt, heißt es in dem Artikel. Die Organisation verwende darüber hinaus ein „aggressives Vokabular“ und rufe ihre Mitglieder ausdrücklich dazu auf, sich zu bewaffnen und auf einen Kreuzzug zu gehen, da Frankreich bedroht sei.
Victor Aubert, der Präsident der Academia Christiana, hält die Vorwürfe wörtlich für „lächerlich“. Die Regierung werfe der Organisation vor, zur Gewalt aufzurufen, weil sie eine militärische Metapher in einem ihrer veröffentlichten Texte verwende, nämlich eine „Armee von Erbauern“ zu bilden. Der Vorwurf des Antisemitismus ergebe sich aus einer Lesempfehlung für Charles Maurras oder Jean Madiran.
In einem Interview mit Valeurs Actuelles wies Aubert die Vorwürfe erneut zurück. Die Kritik des Innenministeriums enthalte keine Fakten, sondern Kommentare und Stellungnahmen aus Vorträgen und Artikeln, die gegen ihre ursprüngliche Bedeutung interpretiert würden. Das Wort „Armee“ sei in einem metaphorischen Sinn verwendet worden, wie ein Politiker von einer „Armee von Ärzten“ spricht.
Es sei erstaunlich, dass die französische Republik angesichts immer wieder vorkommender Anschläge von Dschihadisten gegen einen christlichen Verein vorgehe, der sich für einen kulturellen Kreuzzug einsetzt und eine Armee für den Wiederaufbau rekrutieren will, kommentiert Luisella Scrosati vom New Daily Compass das Vorgehen des Innenministeriums. Ebenso habe die Regierung Macron keine Maßnahmen gegen die antifaschistische Bewegung Jeune Garde ergriffen, die für mehrere gewalttätige Aktionen verantwortlich ist. Deren Anführer sei sogar eingeladen worden, vor der Nationalversammlung über den Kampf gegen den rechtsextremen Terrorismus zu sprechen, fügt sie hinzu.
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Lesermeinungen | Wilolf 11. Jänner 2024 | | | @Chris2 Auf der Seite der Academia Christiana (mit PC kein Problem, das Banner wegzuklicken) habe ich mal in der Referentenliste (Link) die Priester durchgesehen: Sie kommen vorwiegend vom Institut du Bon Pasteur und FSSP. Zwar kann ich die politische Einstellung der anderen Referenten nicht beurteilen, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass sich solche Priester vor einen antisemitischen oder nationalistischen Karren spannen lassen. www.academiachristiana.org/intervenants | 0
| | | Chris2 10. Jänner 2024 | | | Schade, dass ich nicht auf die Seite komme, um mir selbst ein Bild zu machen. Zumindest auf dem Handy blockiert ein Pop-up-Fenster, das sich nicht wegklicken lässt, das Weiterlesen... | 0
| | | mrx 10. Jänner 2024 | | | Erstaunlich Die "Obertanen" in Frankreich kennen offenbar die Feinde ihrer Herrschaft. Daraufhin mit Verboten zu kommen, ist sicher nicht Zeichen einer "offenen Gesellschaft". Die Vereinnahmung von Staat und Polizei ist ganz das Gegenteil. | 4
| | | Wilolf 10. Jänner 2024 | | | @heikostir Selbstverständlich ist die Auflösung eines Kulturvereins nicht gleichbedeutend der Abschaffung des Christentums. Das habe ich auch nicht geschrieben, sondern dass zukünftig in diese Richtung noch viel mehr kommen wird. Und wenn Sie sich nur z.B. den heutigen „katholischen“ Religionsunterricht an den Schulen im Vergleich zu früher anschauen, werden Sie diese Richtung gut nachvollziehen können. | 5
| | | heikostir 10. Jänner 2024 | | | @Wilolf Ob die Auflösung eines Kulturvereins gleichbedeutend ist mit dem pauschalen Versuch der Abschaffung des Christentums, wage ich zu bezweifeln.
Wir wissen leider, dass Glaube und Religion auch für niedrige Zwecke missbraucht werden können. Ob das bei der Academia Christiana der Fall ist, kann ich nicht beurteilen. Dafür bin ich mit den französischen Verhältnissen zu wenig vertraut.
Die Erwähnung des Antisemiten Charles Maurras im Artikel oben erinnert mich aber an einen Vorgang aus dem 20. Jhd. Pius XI. verurteilte in den 1920iger Jahren die Action française (Maurras gehört ihr an), die den Katholizismus für ihre eigenen politischen Zwecke missbrauchen wollte. Die die ideologischen Positionen von Maurras erklärte Pius XI. für unvereinbar mit dem Katholizismus.
Diese Affäre hatte auch innerkirchliche Konsequenzen: Kardinal Billot, der Pius XI. deswegen kritisiert hatte, legte 1927 nach heftigen Auseinandersetzung mit dem Papst sein Kardinalat nieder bzw. musste es niederlegen (?). | 1
| | | Wilolf 10. Jänner 2024 | | | Mittelfristig wird da von den Regierungen und NGO noch viel mehr kommen Unter dem Deckmäntelchen der Konfliktvermeidung wird die christliche Religion abgeschafft. Wenn es nämlich nur noch eine Religion gibt, kann es auch keine Religionskriege mehr geben. Wenn das Recht des Agressiveren gilt: Welche wird wohl diese eine sein? Die nationalen Sprachen und Kulturen werden ebenso abgeschafft. (Deutschland ist schon sehr fleißig dabei.) Dann kann es ja auch keine Kriege zwischen Nationen mehr geben. Und betitelt wird das Ganze als Philanthropie. Übersehen wird dabei nur, dass die Kriege, die es dann trotzdem geben wird, noch viel schlimmer werden. Im Prinzip derselbe Denkfehler wie bei den Coronamaßnahmen. | 7
| | | Jothekieker 10. Jänner 2024 | | | Inflationärer Gebrauch des Wortes "rechtsextrem" Wenn die Grünlinken etwas nicht in den Kram paßt, dann ist es rechtsextrem.
Aber bleiben wir gelassen. Die französische Regierung hat fertig, wie ein früherer Fußballtrainer zu sagen pflegte. | 9
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