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Skurrile Verkaufsidee: Auto-Lufterfrischer in Rosenkranz- oder Herz-Jesu-Design12. Februar 2024 in Kommentar, 7 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Derzeit in verschiedenen Vatiationen bei vielen Anbietern: „Jesus Lavendel Auto-Lufterfrischer: Göttlicher Duft für eine himmlische Fahrt“. Kommentar von Petra Lorleberg
Linz (kath.net/pl) Man kann es nur noch skurril nennen: es gibt Lufterfrischer in Rosenkranz- oder Herz-Jesu-Design für den Autorückspiegel. Ein Blick ins Internet lässt einen schnell fündig werden. So wird beispielsweise auf Amazon ein Autospiegelanhänger beworben, der ein klassisch-katholisches Herz-Jesu-Motiv zeigt und an ein Skapulier erinnert. Die Werbung für diesen Wegwerfartikel verspricht: „Lavendel Auto-Lufterfrischer 2 Stück: Göttlicher Duft für eine himmlische Fahrt - 2er Pack für anhaltende Frische“. Im Begleittext versteigt man sich zu der Aussage: „Göttlich: Das Jesus-Motiv erinnert an die spirituelle Kraft und Schönheit der Welt.“
Einen nachgeahmten Rosenkranz als Lufterfrischer kann man derzeit bei vielen Anbietern erwerben. Unter dem Titel „Lufterfrischer Blessed Kreuzkette Moonlit Grove“ kann man teilweise z.B. bei Kaufland, ATU und einigen Baumärkten sogar direkt im Verkaufsregal entdecken. Tauglich für wirkliches Gebet wäre die Gebetsschnur mit ihrer sinnfreien Auffädelung von Perlen zwar nicht, wie erfahrene Rosenkranzbeter auf den ersten Blick erkennen können. Aber immerhin mag sie noch als vages Bekenntnis zum Christentum wahrgenommen werden. Oder handelt es sich im Verständnis der Benutzer möglicherweise nur um einen magischen Talisman, ohne dass man sich darüber nähere Gedanken macht?
Man schreckt im Marketing offenbar vor nichts zurück, nicht einmal vor religiösen Wegwerfprodukten, die ein oder zwei Monate nach dem Gebrauch vermutlich im Müll landen. Wann kommen wohl die ersten Eiskratzer in Kreuzform oder mit aufgedruckten Bildern der Eisheiligen?
Symbolbild: ein echter Rosenkranz an einem Autospiegel
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Lesermeinungen | St. Hildegard 13. Februar 2024 | | | @Seeker2000 Das wundert mich, denn "Vesperkirchen" etc. (gibt es ja mittlerweile überall) findet man doch eigentlich nur in evangelischen Kirchen?
Trotzdem stört es mich auch dort. Dass man sich um Bedürftige kümmert - ja, gut. Aber dann bitte im Gemeindehaus.
Mein Eindruck ist: Man kann mit dem Heiligen, mit dem sakralen Raum nichts mehr anfangen, das hält man für zu "abgehoben", überall will man "für die Menschen" dasein - und dabei vergisst man, dass die Menschen auch Räume und Symbole brauchen, um ihre Spiritualität zu leben.
Wenn man damit aber nichts mehr anfangen kann, braucht man sich nicht zu wundern, dass Kreuze, Bilder etc. immer mehr zu inhaltsleeren Symbolen verkommen und zweckentfremdet werden. Man kann das auch an "modernen" Krippen beobachten (wie bei uns): Keine heilige Familie mehr, dafür aber Flüchtlinge und Notleidende, Szenen aus dem Alltag. Ist wohl "realistischer".
Und während man das Spirituelle aussortiert, wird die Kirche nur noch zum bürgerlichen Sozialverein. | 1
| | | lakota 13. Februar 2024 | | | @matthieu Das ist schön! Ich habe auch mal auf dem Flohmarkt in einer Schachtel mit "Kruscht" ein schönes kleines Kruzifix gefunden. Das nahm ich auch mit nach Hause und hängte es zwischen die Fotos meiner lieben Verstorbenen. | 0
| | | matthieu 12. Februar 2024 | | | @SalvatoreMio@Pfaelzer Meine Frau kommt gelegentlich von Flohmärkten und sagt: Schau, ich habe Jesus mitgebracht (auch Maria, einmal Antonius), ich konnte ihn nicht dortlassen" So entsteht ein Herrgottswinkel mit liebgewonnenen Statuen. Zum Artikel: Man kann nur hoffen dass der eine oder die andere sich zum wahren Hintergrund durchkämpft | 1
| | | pfaelzer76857 12. Februar 2024 | | | @SalvatoreMio Wenn Kreuze usw. nach einer "Wohnungsentrümpelung" den Weg in einen Secondhandladen und dann wieder in eine Wohnung finden ist das ja bestens. Vieles wird aber wahrscheinlich einfach im Müllsack landen :-(! | 2
| | | SalvatoreMio 12. Februar 2024 | | | Heilige Zeichen - nicht mehr gefragt! Heute suchte ich in einem Second-Hand-Laden ein Kruzifix und Muttergottes für eine Dame im Altenheim. Da waren ein paar sakrale Gegenstände, die aber nicht ganz dem Erwünschten entsprach. Der Verkäufer: "Da kommt bestimmt wieder was, wenn wir eine Wohnung für eine alte, verstorbene Person entrümpeln müssen. Die Erben hängen sich keine Kreuze auf!" (Wie wahr!). - Wer sich früher ein wertvolles, geschnitztes Kruzifix nicht leisten konnte: man suche nicht lange bei Ebay. Mit ein bisschen Glück hat man es schnell in der Wohnung, oftmals zu geringem Preis. | 2
| | | St. Hildegard 12. Februar 2024 | | | Bezeichnend Vor einigen Jahren wollte ich im Laden unserer City-Pastoral (also einer offiziellen kirchlichen Einrichtung) einen Rosenkranz kaufen. Als ich eine Frage zur Gebetsschnur hatte, meinte die Mitarbeiterin - ich glaube, es war sogar eine Pastoralreferentin - ganz erstaunt: "Ach, Sie wollen den zum Beten - nicht als Halskette?" | 2
| | | Seeker2000 12. Februar 2024 | | | Ursachenforschung Worin liegt die Ursache dafür, dass christliche Symbole zu bloßen Schmuckstücken, Talismännern, Lufterfrischern etc. degradiert werden?
Die Antwort liegt in der eigenen Sicht innerhalb der Religionsgemeinschaften, zumindest in deren "Marketing"- und "Wir gleichen uns der Welt an"-Abteilungen. Würde etwas derartiges mit dem Islam heiligen Symbolen passieren, gingen die Muslime und deren Vertreter auf die Barrikaden. Aber beim Christentum fördert man das noch. Natürlich nicht alle Glieder, aber die, die laut schreien, sich bemerkbar machen und die, die etwas zu sagen haben.
Gestern erst wieder der Bericht über eine "SuppenKIRCHE", wo man - ohne Not - eine Kirche in eine Gaststätte umfunktioniert und den Hausherren - "Gott" - in seinem Haus mit seiner Präsenz einfach mal links liegen läßt. Respekt vor einem Sakralen Raum - Fehlanzeige! Wir feiern Parties in Kirchen, geben Sektempfänge, usw. Grund: Wenn die Leute über die Straße ins Pfarrzentrum müssen, gehen sie nicht hin... Who cares?! | 2
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