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Bischof Hanke: „In unserer Kirche haben wir so etwas wie eine ‚geistliche Energiekrise‘“

20. Februar 2024 in Deutschland, 4 Lesermeinungen
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„Die Fastenzeit gibt uns Gelegenheit, unserer tiefen Sehnsucht nach Heil zu folgen und zu Christus aufzubrechen. Machen wir uns auf dem Weg zu Ihm.“


Eichstätt (kath.net/pbe) kath.net dokumentiert das Hirtenwort des Bischofs von Eichstätt, Gregor Maria Hanke OSB, zum 1. Fastensonntag, dem 18. Februar 2024, in voller Länge:

Liebe Schwestern und Brüder,

während der Pandemie musste ich mich wegen einer Corona-Infektion für mehrere Tage in Quarantäne begeben. Um niemanden anzustecken, habe ich mich in ein Häuschen abseits von Eichstätt zurückgezogen.

Private Energiekrise

Plötzlich gab es in diesem alten Gebäude einen Kurzschluss. Der gesamte Strom war ausgefallen. Der Kühlschrank streikte, der Herd ging nicht mehr, das Telefon und der Internetanschluss waren tot. Das Licht ging nicht mehr an und selbst warmes Wasser gab es nicht mehr. Gott sei Dank ist das alles im Sommer passiert, so dass ich nicht frieren musste. Nach einer Nacht ohne Strom war dann auch alles wieder behoben. Aber dennoch war diese kurze persönliche Energiekrise für mich etwas unangenehm.

Geistliche Energiekrise

In unserer Kirche haben wir nun auch so etwas wie eine „geistliche Energiekrise“. Eigentlich sollten wir in unseren Pfarreien geistlich auftanken können. Aber viele Ehrenamtliche und Hauptamtliche haben eher das Gefühl, dass sie mehr Energie aufwenden müssen als sie zurückbekommen. Die Situation der Kirche macht ihnen zu schaffen und lässt sie langsam ausbrennen.


Die Frage

Wie kommen wir raus aus dieser kirchlichen Energiekrise? Wer schon einmal an einem Lagerfeuer oder einem Kohleofen gesessen hat, kennt die naheliegende Antwort: Wenn es kalt wird, rückt man näher an die Energiequelle heran.

Von einer solchen Begebenheit berichtet Lukas in seinem Evangelium.

Zachäus‘ Sehnsucht

Zachäus arbeitete als Zolleintreiber für die römische Besatzungsmacht. Dadurch war er reich geworden, aber seine Glaubensgenossen verachteten ihn dafür. Anscheinend machte Zachäus das zu schaffen. Er konnte es nicht einfach ignorieren. Er gerät in eine Krise. Viele Fragen dürften ihm durch den Kopf gegangen sein: „Liege ich richtig mit meinem Handeln? Hat das, was ich tue, überhaupt einen Sinn? Wie soll es weitergehen mit meinem Leben und meinem Glauben?“

Zachäus sehnt sich nach Antworten auf diese Lebensfragen. Oder theologisch gesprochen: Er sehnt sich nach Heil. Deshalb will er möglichst nahe an Jesus herankommen. Er lässt alles stehen und liegen, als er hört, dass Jesus in der Stadt ist. Er rennt auf die Straße und klettert auf einen Baum, um Jesus zumindest sehen zu können.

Als Jesus vorbeikommt, bleibt er bei Zachäus stehen. Obwohl er ihn nicht kennt. Er hat seine Sehnsucht bemerkt. „Zachäus, komm schnell herunter!“, ruft er ihm zu.

Die Begegnung mit Jesus verändert das Leben von Zachäus völlig. Er beschließt, seine Fehler wiedergutzumachen und die Hälfte seines Vermögens an Bedürftige zu verschenken.

Sehnsucht nach Heil

Obwohl Zachäus nicht besonders religiös zu sein scheint, sehnt er sich nach Heil in seinem Leben. Diese Sehnsucht schlummert in jedem Menschen. Weil wir mit so vielen anderen Dingen beschäftigt sind, nehmen wir sie oft nicht wahr.

In der Krise treten viele nur scheinbar wichtige Dinge plötzlich in den Hintergrund. Die Sehnsucht nach Gott wird wieder freigelegt. Sie zeigt sich in einer Unzufriedenheit mit dem aktuellen Zustand. Sie drängt darauf, von der Oberfläche in die Tiefe zu gehen. Wir sollten sie nicht ignorieren oder verdrängen, sondern ihr nachspüren.

Gottes Sehnsucht

Sehnsucht macht unruhig. Sie treibt Zachäus hinaus auf die Straße, um Jesus zu sehen. Als Zachäus aufbricht und sein Haus verlässt, ist Jesus schon auf den Straßen unterwegs. Wenn wir uns aufmachen, Gott zu begegnen, dann ist er schon längst auf der Suche nach uns. Unsere Sehnsucht nach Gott entspricht der Sehnsucht Gottes nach uns. „[Gott] hat uns zuerst geliebt“, heißt es im 1. Johannesbrief. Wenn wir zu Gott aufbrechen, erwartet er uns bereits. Unsere Suche ist also nicht vergeblich.

Seine Sehnsucht führte Zachäus aus seiner Krise in die Erfahrung der Gemeinschaft mit dem Herrn. „Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden“ sagt Jesus zu Zachäus, als er bei ihm zu Gast ist.

Die Antwort

Das ist die Antwort auf unsere geistliche Energiekrise: Jemand, der in der Sonne steht, empfängt die Energie ihrer Strahlen.

In der Begegnung und Gemeinschaft mit Jesus Christus, der Sonne des Heils, können wir auftanken und unsere Krise überwinden.

Liebe Schwestern und Brüder, die Fastenzeit gibt uns Gelegenheit, unserer tiefen Sehnsucht nach Heil zu folgen und zu Christus aufzubrechen. Machen wir uns auf dem Weg zu Ihm

- in der Feier der Eucharistie,
- im Empfang des Bußsakramentes,
- im Teilen des Wortes Gottes,
- im Blick auf das Antlitz der Menschen in Not,
- im Leben mit anderen und für andere!

Stellen wir uns in die Sonne, um Kraft und Energie zu tanken für unsere Weggemeinschaft und für unser Zeugnis in der Gesellschaft.

Dazu segne Sie alle der Dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Am Aschermittwoch, dem 14. Februar 2024

Ihr
Gregor Maria Hanke OSB   
Bischof von Eichstätt

Archivfoto Bischof Hanke (c) Bistum Eichstätt/Christian Klenk


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Lesermeinungen

 Wirt1929 21. Februar 2024 
 

@Auxiliaris

Die Schwierigkeiten im Bistum Eichstätt sind bekannt. Ja, es ist nicht alles super. Dennoch danke ich Bischof Hanke für seine Betrachtung. Sehen wir den Hirten. Die zeitlose Beispielgebung mit Blick auf den Sünder Zachäus verdeutlicht den nötigen Umgang mit Menschen in schwierigen sündigen Lebensverhältnissen. Menschliche Schwäche sollte uns nicht abhalten, in christlicher Demut das gute Hirtenwort anzunehmen, darauf hoffend, das seine Brüder im Bischofsamt in Augsburg sich in gleicher Weise auf Gott besinnend die wichtigen Entscheidungen treffen. Für uns bleibt die Begleitung im Gebet.


0
 
 modernchrist 20. Februar 2024 
 

Dieser Fastenhirtenbrief ist

jedenfalls super! Nehmen wir wohlwollend das Gute zur Kenntnis und denken wir nicht bei einer Predigt eines Pfarrers daran, ob wir uns mit ihm schon gestritten haben! Dinge aus der Vergangenheit können auch daran hindern, den spirituellen Fortschritt eines Menschen zu sehen, daraus Nutzen zu ziehen und uns darüber zu freuen. Wir sind doch alle Sünder und dankbar, wenn nicht immer wieder an unsere falschen Entscheidungen oder schlechten Taten - die wir vielleicht schon längst bereut und gebeichtet haben - erinnert wird.


1
 
 Auxiliaris 20. Februar 2024 
 

Hanke ein Mann mit zwei Gesichtern

Netter Beitrag des Eichstätter Bischofs! Auf den ersten Blick sogar richtig katholisch! Nur ist der zweite Blick nicht so toll. Da wäre der Eichstätter Domkapitular Dr. Christoph Kühn, der trotz Entlassung aus dem vatikanischen Dienst wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung anderer Priester in Rom, ins Eichstätter Domkapitel berufen wurde und nach bekanntwerden der Affäre von der Bildfläche verschwunden ist. Dann die Finanzaffäre mit den ungesicherten Krediten in den USA. In Eichstätt ist nicht alles so super!


0
 
 pilgerreise 20. Februar 2024 
 

DANKE,

wunderbar! Ob das in diesen Tagen in Augsburg auch so deutlich und ein-deutig geäußert wird?
Beten wir darum!


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