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Identität des nächsten Papstes: Kardinal schreibt

29. Februar 2024 in Weltkirche, 27 Lesermeinungen
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Ein Kardinal der kath. Kirche veröffentlicht ein exklusives Dokument in sechs Sprachen, das unter den Kardinälen im Hinblick auf das bevorstehende Konklave und unter den Gläubigen als Denkanstoß über die Prioritäten der Kirche verbreitet werden soll


Rom (kath.net)
Die Website "Nuova Bussola Quotidiana" veröffentlicht ein exklusives Dokument in sechs Sprachen, das unter den Kardinälen im Hinblick auf das bevorstehende Konklave und unter den Gläubigen als Denkanstoß über die Prioritäten der Kirche verbreitet werden soll. Der Text wurde hauptsächlich von einem Kardinal verfasst, nachdem er die Vorschläge anderer Kardinäle und Bischöfe zusammengetragen hatte. Aus den im Schreiben erläuterten Gründen haben Autoren beschlossen, anonym zu bleiben.

DER VATIKAN VON MORGEN

Im März 2022 erschien unter dem Titel "Der Vatikan heute" ein anonymer Text unterzeichnet mit "Demos", der eine ganze Reihe gewichtiger Fragen und Kritikpunkte zum Pontifikat von Papst Franziskus aufwarf. Die Zustände in der katholischen Kirche haben sich seit Erscheinen dieses Textes nicht wesentlich verändert, geschweige denn verbessert. Die hier vorgetragenen Gedanken bauen daher auf diesen ursprünglichen Überlegungen auf und beleuchten die Anforderungen an den Vatikan von morgen.

Die abschließenden Jahre eines Pontifikats, jedes Pontifikats, sind immer ein Anlass, den Zustand der Kirche in der Gegenwart und die Bedürfnisse der Kirche und ihrer Gläubigen in der Zukunft zu bewerten. Es ist offensichtlich, dass die Stärke des Pontifikats von Papst Franziskus in seiner verstärkten Betonung des Mitgefühls gegenüber den Schwächsten in der Gesellschaft liegt, in dem Einsatz für die Armen und Ausgegrenzten, in der Sorge um die Bewahrung der Schöpfung und den daraus resultierenden Umweltfragen, aber auch in den Bemühungen, die Leidenden und Ausgegrenzten in ihrer Not zu begleiten.

Die Schwächen dieses Pontifikates sind ebenso offensichtlich: Ein autokratischer, zuweilen scheinbar nachtragend wirkender Regierungsstil; eine Nachlässigkeit in Fragen des Rechtes; eine Intoleranz selbst gegenüber respektvoll geäußerten Differenzen, und - was am schwersten wiegt - ein Muster der Mehrdeutigkeit in Fragen des Glaubens und der Moral, was zu Verwirrung unter den Gläubigen führt. Verwirrung wiederum befördert Spaltung und Konflikte. Sie untergräbt das Vertrauen in das Wort Gottes. Sie schwächt das Zeugnis des Evangeliums. Das Ergebnis ist eine Kirche, die heute stärker gespalten ist, als sie es in ihrer jüngsten Geschichte jemals war.

Die Aufgabe des kommenden Pontifikats wird darin bestehen müssen, jene Wahrheiten zurückzugewinnen und wiederherzustellen, die unter vielen Christen langsam verdunkelt wurden oder verloren gegangen sind. Das umfasst die folgenden Grundlagen, ist aber nicht auf diese beschränkt: (a) Niemand wird gerettet, außer durch Jesus Christus selbst und allein durch ihn, wie er es selbst deutlich machte; (b) Gott ist barmherzig, aber auch gerecht und nimmt sich jedes einzelnen Menschenlebens an. Er vergibt, aber er zieht uns auch zur Rechenschaft. Er ist Erlöser und Richter zugleich; (c) Der Mensch ist Gottes Geschöpf und keine Selbsterfindung des Menschen. Er ist nicht nur ein Geschöpf der Gefühle und Begierden, sondern auch des Verstandes, des freien Willens und mit einer Bestimmung zur Ewigkeit versehen; (d) Es existieren unveränderliche objektive Wahrheiten über die Welt und die menschliche Natur und diese können durch göttliche Offenbarung und die Anwendung der Vernunft erkannt werden; (e) Gottes Wort, niedergelegt in der Heiligen Schrift, ist zuverlässig und hat dauerhafte Gültigkeit; (f) Die Sünde ist real und ihre Konsequenzen sind tödlich; und (g) Seine Kirche hat sowohl die Autorität als auch die Pflicht, „alle Völker zu Jüngern zu machen“. Das Versäumnis, diesen Auftrag der missionarischen, erlösenden Liebe freudig anzunehmen, hat Konsequenzen. Wie Paulus im 1. Korintherbrief (9,16) schrieb: „Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde.“


Aus den obigen Betrachtungen und Auflistungen ergeben sich einige praktische Schlussfolgerungen:

Erstens: Echte Autorität wird durch eine autoritäre Ausübung von Autorität beschädigt. Der Papst ist ein Nachfolger Petri und der Garant der Einheit der Kirche. Er ist jedoch kein Alleinherrscher. Er kann die Lehre der Kirche nicht verändern, und er darf die Ordnung der Kirche nicht beliebig neu erfinden oder verändern. Er leitet die Kirche in Kollegialität mit seinen bischöflichen Brüdern in den örtlichen Diözesen und das immer in treuer Kontinuität mit dem Wort Gottes und der Lehre der Kirche. „Neue Paradigmen“ und „unerforschte neue Wege“, die davon abweichen, sind nicht von Gott. Ein neuer Papst muss die Hermeneutik der Kontinuität des katholischen Lebens wiederherstellen und das Verständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils hinsichtlich der Rolle des Papsttums erneut bekräftigen.

Zweitens: Ebenso wenig wie die Kirche eine Autokratie ist, ist sie auch keine Demokratie. Die Kirche gehört Jesus Christus. Es ist Seine Kirche. Sie ist der mystische Leib Christi bestehend aus zahlreichen Gliedern. Wir haben nicht die Autorität, ihre Lehren so umzugestalten, dass sie angenehmer in diese Welt passen. Darüber hinaus ist der katholische Sensus Fidelium keine Sache von Meinungsumfragen und auch nicht die Ansicht einer getauften Mehrheit. Er kommt nur von jenen, die wirklich glauben und aktiv den Glauben und die Lehren der Kirche praktizieren oder zumindest aufrichtig danach streben.

Drittens: Mehrdeutigkeit entspricht weder dem Evangelium noch ist sie einladend. Sie nährt vielmehr Zweifel und schismatische Impulse. Die Kirche ist nicht nur eine Gemeinschaft des Wortes und der Sakramente, sondern auch des klaren Bekenntnisses. Das, woran wir glauben, hilft, uns zu bestimmen und zu erhalten. Lehrfragen sind somit keine Bürden, die von gefühllosen "Gesetzeshütern" auferlegt werden. Sie sind auch keine vergeistigten Nebenschauplätze des christlichen Lebens - ganz im Gegenteil. Sie sind von grundlegender Bedeutung für ein authentisches, christliches Leben, weil sie sich mit der Anwendung der Wahrheit befassen, und diese verlangt Klarheit, nicht ambivalente Schattierungen. Das derzeitige Pontifikat hat sich von Beginn an der Kraft des Evangeliums und der intellektuellen Klarheit seiner unmittelbaren Vorgänger widersetzt. Die Demontage und Neuausrichtung des Päpstlichen Instituts Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie in Rom und die Marginalisierung von Texten wie Veritatis Splendor deuten darauf hin, dass "Barmherzigkeit" und Gefühle auf Kosten von Vernunft, Gerechtigkeit und Wahrheit in den Vordergrund gerückt werden. Für eine Glaubensgemeinschaft ist dies sowohl ungesund als auch zutiefst gefährlich.

Viertens: Die katholische Kirche ist nicht nur eine Gemeinschaft des Wortes, der Sakramente und des Glaubens, sondern auch des Gesetzes. Das Kirchenrecht ordnet das Leben der Kirche, bringt ihre Institutionen und Abläufe in Einklang und garantiert die Rechte der Gläubigen. Zu den Merkmalen des gegenwärtigen Pontifikats gehört, dass es sich zu sehr auf das Motu Proprio als Instrument der Kirchenleitung verlässt und eine generelle Nachlässigkeit und Abneigung gegenüber kanonischen Details zeigt. Ebenso, wie die Mehrdeutigkeit der Lehre, unterminiert die Missachtung des kanonischen Rechts und des ordnungsgemäßen kanonischen Verfahrens das Vertrauen in die Klarheit der kirchlichen Mission.

Fünftens: Die Kirche ist, wie Johannes XXIII. sie so schön beschrieben hat, mater et magistra, „Mutter und Lehrmeisterin“ der Menschheit, nicht ihre gehorsame Anhängerin; sie ist Beschützer des Menschen als Subjekt der Geschichte, nicht dessen Objekt. Sie ist die Braut Christi; ihre Natur ist personal, übernatürlich und vertraut, nicht rein institutionell. Sie lässt sich niemals auf ein System der flexiblen Ethik oder der soziologischen Analyse reduzieren und so umgestalten, dass sie den Instinkten und Begierden (und sexuellen Verwirrungen) eines bestimmten Zeitalters entspricht. Einer der wesentlichen Mängel des gegenwärtigen Pontifikats ist die Abkehr von einer überzeugenden „Theologie des Leibes“ und das Fehlen einer überzeugenden christlichen Anthropologie - und das explizit zu einer Zeit, in der die Angriffe auf die menschliche Natur und Identität, angefangen vom Transgenderismus bis hin zum Transhumanismus, zunehmen.

Sechstens: Das weltumspannende Reisen entsprach einem Hirten wie Papst Johannes Paul II. deshalb so gut, weil er über einzigartige persönliche Gaben verfügte und es der damaligen Zeit entsprach. Zeiten und Umstände haben sich jedoch geändert. Die Kirche befindet sich in Italien und ganz Europa - der historischen Heimstätte des Glaubens - in einer Krise. Der Vatikan selbst benötigt dringend eine Erneuerung seiner Moral, eine Reinigung seiner Institutionen, Verfahrensweisen und seines Personals sowie eine gründliche Reform seiner Finanzen, um sich auf eine herausfordernde Zukunft vorzubereiten. All das sind keine Kleinigkeiten. Sie erfordern die Anwesenheit, die unmittelbare Aufmerksamkeit und den persönlichen Einsatz eines jeden neuen Papstes.

Siebtens und letztens: Das Kardinalskollegium hat die Aufgabe, den Papst zu beraten und nach seinem Tod seinen Nachfolger zu wählen. Dieser Dienst erfordert Männer mit reinem Charakter, einer fundierten theologischen Ausbildung, ausgereifter Führungserfahrung und persönlicher Heiligkeit. Er erfordert auch einen Papst, der bereit ist, Rat einzuholen und dann auch zuzuhören. Es ist unklar, inwieweit dies auf das Pontifikat von Papst Franziskus zutrifft. Das derzeitige Pontifikat legte den Schwerpunkt auf die Diversifizierung des Kollegiums, versäumte es aber, die Kardinäle in regelmäßigen Konsistorien zusammenzubringen, um echte Kollegialität und Vertrauen unter den Brüdern zu entwickeln. Infolgedessen werden sich im kommenden Konklave viele der Stimmberechtigten untereinander nicht wirklich kennen und könnten daher für Manipulationen anfälliger sein. Wenn dieses Gremium in Zukunft seinen Zweck erfüllen soll, brauchen die Kardinäle, die ihm angehören, mehr als ein rotes Zucchetto und einen Ring. Das heutige Kardinalskollegium sollte sich eigeninitiativ darum bemühen, sich gegenseitig kennenzulernen, um seine jeweils besondere Sichtweise auf die Kirche, die Situationen der einzelnen Ortskirchen und ihre Persönlichkeiten besser zu verstehen - was ihre Überlegungen hinsichtlich des nächsten Papstes prägen wird.

Der Leser wird sich zu Recht fragen, warum dieser Text anonym verfasst ist. Die Antwort sollte aus dem derzeitigen Tenor des römischen Umfeldes ersichtlich sein: Offenheit ist nicht erwünscht, und ihre Folgen können unerfreulich sein. Und doch ließen sich diese Gedanken noch viele weitere Absätze fortsetzen, wobei insbesondere die starke Abhängigkeit des gegenwärtigen Pontifikats von der Ordensgemeinschaft der Jesuiten, die jüngste problematische Veröffentlichung des Leiters der Glaubenskongregation, Kardinal Victor Manuel Fernández, und das Entstehen einer kleinen Oligarchie von Vertrauten mit übermäßigem Einfluss innerhalb des Vatikans zu erwähnen wären - und das alles trotz des eigenen Anspruchs einer dezentralisierten Synodalität.

Gerade deshalb können die hier angeführten Überlegungen in den kommenden Monaten durchaus hilfreich sein. Es ist zu hoffen, dass dieser Beitrag dazu dient, die dringend benötigten Gespräche darüber zu beginnen, wie der Vatikan im kommenden Pontifikat beschaffen sein sollte.

Demos II


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Lesermeinungen

 rambsteph 6. März 2024 
 

welch großartige Analyse

auf den Kern der Krise des aktuellen Pontifikats gebracht. Wie wohltuend, dass es doch noch an Christus und der von ihm verkündeten Wahrheit ausgerichtete Hirten gibt


0
 
 SalvatoreMio 6. März 2024 
 

"Unverschämt katholisch"

Wenn der Ausdruck hier benutzt wurde, so hat gewiss jeder gewusst, dass es ein Lob auf Bischof Dyba sein sollte. - Gewiss: Unter "unverschämt" verstehen wir heute: "das gehört sich nicht", aber vielleicht ist das einseitig besetzt: "unverschämt" kann heißen: "Ich schäme mich nicht, meinen Glauben zu bekennen". Genau das ist wichtiger denn je!


0
 
 Wilolf 6. März 2024 
 

@veritatis, @Zeitzeuge

Der ursprünglich von Eb. Dyba+ stammende Ausdruck „Unverschämt katholisch“ wurde leider vom „Anderen Ufer“ okkupiert und kann daher von uns kaum mehr verwendet werden. Beim Googeln dieses Ausdrucks kommen die Quaestiones non disputatae von Eb. Dyba+ erst unter ferner liefen.


0
 
 veritatis 5. März 2024 
 

@Zeitzeuge

Nun kann ich Ihnen bei der Nutzung des Wortes "unverschämt" in dem von Ihnen dargelegten Sachverhalt nicht zustimmen! Dies stiftet Verwirrung!!! Die Bedeutung von "unverschämt" ist hinlänglich bekannt, diesem Adjektiv eine andere geben zu wollen sorgt für Missverständnisse. Wir kritisieren heute die Umdeutung von Wörtern und Begrifflichkeiten, da sollte es selbstverständlich sein, dass wir uns selbst unmissverständlich äußern! Wir haben eine wunderbare Sprache, in welcher wir klar ausdrücken können, was uns wichtig ist. Die Erwartung, ein Papst müsse "unverschämt katholisch sein" ist eben keine klare Aussage, da dies falsch verstanden werden kann. In der hiesigen FSSPX-Kapelle erinnerte ein begnadeter Priester in der Predigt vor Kurzem an den heiligen Don Bosco. Denken wir an seine Vision! Dieses Bild ist mächtig, klar in der Bedeutung und darauf bezugnehmend lassen sich viele deutliche Erwartungen an das Oberhaupt der katholischen Kirche formulieren.


0
 
 Johannes14,6 1. März 2024 
 

Spekulationen über die Urheberschaft

@ Grialou finde ich müßig,
ich bin dankbar für diese ausgewogene, nüchtern - klare Bestandsaufnahme und schließe mich
@Wilolf dem Wunsch und Gebet an, dieses Dokument möge Denkanstoß und Grundlage des künftigen Pontifikats sein.


2
 
 Zeitzeuge 1. März 2024 
 

@gebsy: Wie ich bereits darlegte, bedeutet "unverschämt katholisch sein"

sich nicht des Glaubens zu schämen, sondern diesen
in Dankbarkeit und Demut, aber mit Bestimmtheit
ohne Abstriche vorzuleben inkl. der Morallehre und
ggfls. nach besten Kräften zu verteidigen.

Für den Papst als oberster Hirte gilt das im ganz
besonderen Maße, er ist verpflichtet, die überl.
Glaubens- und Morallehre ohne Abstriche zu
verkündigen und mit allen Kräften gegen Feinde
von innen und außen zu verteidigen, das gilt
natürlich im besonderen Maße für die Kardinäle,
Bischöfe und Priester.
Daß dieses alles nur mit Hilfe der Gnade GOTTES
möglich ist, ist natürlich kernkatholische Lehre,
alles andere wäre häretischer Pelagianismus!


4
 
 anjali 1. März 2024 
 

Ehrliche Meinung.

Das schlimmste finde ich dass so etwas anonym publiziert worden muss da mann jetzt seine Meinung nicht ungestraft sagen kann.Papst Benedikt hat nie jemand bestraft der seine Meinung ehrlich äusserte!


2
 
 gebsy 1. März 2024 

unverschämt katholisch sein

@Zeitzeuge - wenn sich der Mensch bewusst ist, dass ohne Gottes Hilfe nichts Ewigkeitsrelevantes aus dem Herzen kommen kann, ist der Weg für die DEMUT geebnet. Der Mut zum Dienen beflügelt das Leben, dem auch Worte der personalen Wahrheit folgen können.


1
 
 Grialou 1. März 2024 
 

Super Analyse! Riecht für mich nach...

Kardinal Müller


1
 
 Wilolf 1. März 2024 
 

Cyprian63: Der Zeitpunkt dürfte sehr wohl klug gewählt sein

Auch beim Zeitpunkt der Veröffentlichung hat sich der Kardinal wohl vom Hl. Geist leiten lassen: Die Kardinäle sollen sich untereinander erst mal kennenlernen. Das braucht Zeit! Kardinäle, die einander kennen und miteinander sprechen, lassen sich nicht so leicht von einer wie auch immer gearteten Mafia in die Irre führen oder gegeneinander ausspielen. Wir wissen nicht, wann das nächste Konklave ist. Aber wir können uns denken, dass es bis dahin keine 10 Jahre mehr dauern wird.


5
 
 Federico R. 29. Februar 2024 
 

Ein wichtiges Dokument fürs Überleben der r.k. Kirche!

Eine der wichtigsten Aufgaben eines jeden Papstes ist die Bewahrung der Einheit der Kirche. Zu den auffallendsten Negativeigenschaften des amtierenden Papstes gehört das gegenseitige Ausspielen der verschiedenen Strömungen in der Kirche, wobei traditionsbewusste Katholiken bei PF stets im Nachteil sind. Wir haben derzeit einen liberalisierenden Pontifex, dessen Vorliebe eindeutig den Progressisten gilt. Die anderen werden von ihm als „Traditionalisten“ beschimpft. Liberalismus aber hat stets Relativismus zur Folge, den sein Vorgänger Benedikt XVI. dank seiner intellektuellen Kraft stets zurückzudrängen versuchte. Jetzt aber haben wir ihn, den Relativismus, auf allen Ebenen. Ewig gültige Glaubenswahrheiten werden ungeniert in Frage gestellt und durch zeitgeistige Individualismen ersetzt. Will heißen: Jeder kann sich seine Wahrheiten nach eigenem Gutdünken selbst zusammenbasteln und sie dort ins Spielbringen, wo es ihm gerade passt. So schaut‘s derzeit in der Kirche Jesu Christi aus.


4
 
 girsberg74 29. Februar 2024 
 

Ein spezieller Beichtspiegel ?


1
 
 modernchrist 29. Februar 2024 
 

Diese grandiosen Gedanken sollten wir uns zu Herzen nehmen.

Sie weisen hin, ohne geifernd zu verurteilen und ohne den Stab zu brechen über PF. Sehr vieles kann man echt kritisieren an PF. Einige Worte jedoch beeindrucken: Er sprach so oft von der Zärtlichkeit Gottes, er rief zur Rückkehr zur ersten Liebe auf bei Verfehlungen, er gab der Kirche den Auftrag, ein Feldlazarett zu sein; auch seinen Ansatz und Aufruf, nicht zuerst eine Zollstation zu sein und abzufragen, ob alles disponiert sei, wenn man komme, um Jesus zu treffen; auch finde ich barmherzig und modern, dass die Worte satanisch, Hölle, Sakrileg und Todsünde nicht zu seinen Lieblingsworten gehören, wie das doch immer noch bei vielen Tiefgläubigen der Fall ist. Er hilft uns, das Herz zu weiten, über die Mauern hinauszublicken auf die Ausgegrenzten und Schwachen.


0
 
 Walahfrid Strabo 29. Februar 2024 

Oha, das hat gesessen. Danke dafür! Hoffentlich bleibt die Anonymität gewahrt.


5
 
 Zeitzeuge 29. Februar 2024 
 

Bzgl. "Kollegialität" verlinke ich unten "Lumen gentium" des II. Vatikanums;

ganz wichtig sind die erläuternden Vorbemerkungen,
die als Anhang im Text zu finden sind, LG darf nur
in diesem Sinne interpretiert werden.

Der päpstliche Jurisdiktionsprimat erstreckt sich
auch über die Bischöfe, seine Ausübung ist natürlich gebunden an die überlieferte, verbindliche
kath. Glaubens- und Morallehre, der gegenüber
der Papst genauso verpflichtet ist, wie jeder
Gläubige!

www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19641121_lumen-gentium_ge.html


2
 
 Zeitzeuge 29. Februar 2024 
 

Liebe SalvatoreMio, die ernstzunehmende Ausarbeitung ist ein wirklicher

Kompass für ein späteres Konklave!

Ich denke, daß alle auch hier bei kath.net mir
zustimmen werden, wenn ich sage:

Ein guter Papst als wahrer Pastor Bonus muß
unverschämt katholisch sein (so lautet der Titel
einer Dokumentation über +Bischof Dyba!), unver-
schämt im Sinne von ohne Scham die überlieferte,
verbindliche kath. Glaubens- und Morallehre
selber vorleben, verkündigen, sei es gelegen oder
ungelegen und zwar unverfälscht, unverkürzt und
unzweideutig und diese hl. Lehre gegen Feinde
von innen und außen kraftvoll verteidigen!

Nur wenn ein Papst das in Wort und Tat praktiziert
vermag er dem Auftrag des HERRN wirklich gerecht
zu werden, die Gläubigen im Glauben zu stärken
und vor den Falschheiten des Zeit(un)geistes
nach besten Kräften zu schützen.


6
 
 SalvatoreMio 29. Februar 2024 
 

Der Text lässt das Herz höher schlagen und hoffen ...

@Jothekieker: "Beten wir, dass sein Name geheim bleibt!" Da schließe ich mich an! - Ein Dank auch an die Zeitung "La Nuova Bussola Quotidiana". - Bussola = Kompass! Der Begriff passt immer wieder bei deren Redakteure. Möge der Herr sie segnen!


6
 
 Adolf Hümmer 29. Februar 2024 
 

Herzlichen Dank!

Herzlichen Dank für diese ausgezeichneten, tiefsinnigen Gedanken, die wir verbreiten sollten! In diesem Text finden wir den Einklang zwischen Glaube und Vernunft, was man von den Texten Papst Franziskus oft nicht behaupten kann. Die Kirche kann nur wieder von neuem erblühen, wenn die Menschen erkennen können, dass der Glaube auf der Vernunft aufbaut und sie erhöht. So wie Glaube und Vernunft im Einklang miteinander stehen müssen, so auch Wahrheit und Liebe. Beten wir für unsere Kirche und seien wir bereit, unser Leben für die Wahrheit einzusetzen! Leben und verkünden wir die Wahrheit in Liebe!

sites.google.com/view/ewige-liebe-nur-in-gott/startseite


5
 
 Mariat 29. Februar 2024 

Hoffen wir im Vertrauen auf unseren Herrn Jesus Christus

dass der nächste Papst ein echter PETRUS ist, der all diese 6 Punkte umsetzt.
Damit die Menschen wieder auf den rechten Weg finden, der Jesus Christus ist. ER ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Amen.


5
 
 Smaragdos 29. Februar 2024 
 

Hervorragend, dieses Dokument! Danke, Demos II, wer auch immer Sie sind! Ich hoffe, Sie haben dieses Schreiben allen Kardinälen der Weltkirche persönlich zukommen lassen.

Sie schreiben: "Und doch ließen sich diese Gedanken noch (durch) viele weitere Absätze fortsetzen..."

Nun denn, hier ein paar Vorschläge:

- Die Dokumente Amoris Laetitia, Traditions Custodes und Fiducia Supplicans am ersten Tag des neuen Pontifikats zurücknehmen und deren Verbreitung verbieten;

- Die Synode über die "Synodalität" sofort einstellen und stattdessen eine Synode über die Hermeneutik der Kontinuität bezüglich des II. Vatikanums einberufen und alle Fehler von PF ausmerzen;

- Die ungerecht abgesetzten Bischöfe wie Strickland wieder in Amt und Würden einsetzen.

- Die zweite Kommission (oder sind wir schon bei der dritten?) über das Frauenkdiakonat sofort auflösen.


7
 
 Cyprian63 29. Februar 2024 
 

Eine treffende Analyse

Von wem sie auch sein mag: es ist/war jemand, der sich wirklich um die Kirche sorgt.
Dennoch finde ich es unklug und ungut, das Dokument jetzt zu veröffentlichen - ob nicht die Zeit des Vorkonklave der beste Augenblick gewesen wäre?
Das nächste Konklave kann noch weit sein und bis dahin kann noch einiges in der Kirche kaputt gehen bzw. kaputt gemacht werden.
Das Dokument könnte Papst Franziskus zum Nachdenken anregen und ihn ermutigen "auf die Bremse zu steigen" - wird er aber nicht tun.
Der nächste Papst wird nicht Josef Ratzinger heißen, aber vielleicht Benedikt XVII., zumindest sollte er das Format von Benedikt XVI. haben, wie immer er dann sich tatsächlich nennen mag.
Ich vermute aber, dass vor allem "Fiducia supplicans" im nächsten Konklave die "Trendwende" herbeiführen wird - hoffentlich.


4
 
 borromeo 29. Februar 2024 

Eine wahrhaft katholische Denkschrift,

die zeigt,daß unter den Kardinälen doch einige sind, die sich ernsthafte Gedanken über eine künftige umfassend katholisch-lehrmäßige Ausübung des päpstlichen Primates machen.

Hoffentlich sind das noch einige mehr als diejenigen, die schon in den vergangenen Jahren immer wieder öffentlich für die Lehre der Kirche eingetreten sind.


6
 
 Jothekieker 29. Februar 2024 
 

Beten wir,

daß sein Name geheim bleibt!


5
 
 Patroklos 29. Februar 2024 
 

Gelenkte Synodalität

Es wäre in der Tat zu wünschen, wenn sich die Kardinäle von diesen Gedanken leiten ließen und einen Papst wählen würden, der diese Ideen umsetzt.
Angesichts der von PF bewußt so geschaffenen Zusammensetzung des Kardinalskollegiums ist dies aber unwahrscheinlich. Es gibt sehr viele unbedarfte Personen "von den Rändern", die mit Rom und der Weltkirche wenig zu tun haben und sich auch untereinander kaum kennen und nur wenige herausragende Persönlichkeiten, meist vom modernistischen Flügel.
Wahrscheinlich wird entweder ohnehin ein Parteigänger von PF gewählt (Favoriten sind für mich Tagle, Hollerich oder gar Grech, vielleicht Parolin) oder allenfalls ein farbloser Übergangskandidat.
PF hat sich und seinen Mitbrüdern von der "Sankt Gallen Mafia" zweifellos genehme Mehrheiten geschaffen.
Hoffen wir dennoch auf den Heiligen Geist....


3
 
 novara 29. Februar 2024 
 

Gott gebe...

...es, dass es (der nächste Papst) so wird.
Heiliger Geist...!


6
 
 heikostir 29. Februar 2024 
 

Fundiert analysiert; ruhig, sachlich und treffend formuliert.

Darin hebt sich dieser Text in sehr angenehmer Weise ab von den allzu einseitig-naiven Lobgesängen mancher Franziskus-Fans einerseits, wie auch von der geifernd-kirchenzersetzenden Polemik mancher Franziskus-Kritiker andererseits.


5
 
 Wilolf 29. Februar 2024 
 

Oh wenn doch dieses Dokument

nicht nur Denkanstoß für die Kardinäle, sondern Grundlage des nächsten Pontifikates würde!
Ich bete dafür.


8
 

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