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Warum Christen mehr beten sollten

28. Oktober 2014 in Spirituelles, 27 Lesermeinungen
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Johannes Hartl, Leiter des Gebetshauses Augsburg, berichtet von Gebetserhörungen


Stuttgart (kath.net/idea) Die Christen in Deutschland sollten mehr beten. „Die Anbetung Gottes hat objektiv den größten Wert im Universum“, sagte der katholische Theologe Johannes Hartl (Augsburg), in einem Vortrag in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. Er leitet das 2007 gegründete Gebetshaus in Augsburg, In einem umgebauten Fitnesscenter bete man seit 2011 ohne Unterbrechung rund um die Uhr. Neben Ehrenamtlichen gebe es 25 hauptamtliche Beter.

Wie Hartl anmerkte, ist Gebet einerseits „total unproduktiv“. Sein Wert liege in sich selbst, weil Gott es wert sei, angebetet zu werden. Andererseits habe das Beten Einfluss auf die geistliche Welt, die man zwar nicht sehe, die es aber der Bibel zufolge trotzdem gebe. In Augsburg habe man unvorstellbare Erfahrungen mit dem Gebet gemacht. So sei dort die Straßenprostitution verboten worden, nachdem man sie zum Gebetsanliegen gemacht habe. Inzwischen werde über das „Augsburger Modell“ in ganz Deutschland nachgedacht, um Menschenhandel und Zwangsprostitution einzudämmen. Augsburg sei ferner die einzige deutsche Großstadt, in der keine Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen würden. „Es gibt keinen Gynäkologen mehr, der Abtreibungen mit seinem Gewissen vereinbaren kann“, sagte Hartl. Er räumte ein, dass solche Entwicklungen jeweils für sich allein gesehen Zufälle sein könnten, doch man habe eine Vielzahl ähnlicher Erfahrungen gesammelt.

Eine Kultur des Gebets entwickeln

Er schilderte den Besuch einer Gruppe südkoreanischer Christen. Sie seien auf einer Gebetstour durch Europa gewesen und hätten den Eindruck gehabt, dass über Deutschland „eine dicke, dunkle Bleidecke“ liege, die die Wirksamkeit der Christen massiv einschränke. Im Gebet sei ihnen klar geworden, dass es einen Ort gebe, wo diese Decke durchdrungen werde: Augsburg. Im Gebet sei ihnen klar geworden, dass es ein Gebetszentrum geben müsse. Schließlich seien sie dorthin gelangt, hätten einige Zeit mitgebetet und seien dann wieder abgereist. Sie hätten einen Brief hinterlassen, in dem sie die Mitarbeiter ermutigten, in ihrem Dienst fortzufahren. „Uns zeigen solche Erfahrungen, dass es dringend nötig ist, in Deutschland eine Kultur des Gebets zu etablieren“, sagte Hartl. Er forderte die Kirchen und Freikirchen auf, mehr Gebetstreffen zu organisieren. Es reiche nicht aus, eine Kirche nur einmal in der Woche zum Gottesdienst zu öffnen: „Das macht man nur, wenn man von seiner Geschäftsidee nicht richtig überzeugt ist!“


Kritik an Überheblichkeit der menschlichen Vernunft

Hartl sprach auf einer Tagung der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG). Wie er sagte, erreichen viele christliche Initiativen ihre Ziele nicht, weil das geistliche Leben in Deutschland behindert werde von einem „geistlichen Bollwerk der Überheblichkeit der menschlichen Vernunft“. In Afrika erlebten die Menschen stärker das übernatürliche Wirken Gottes, weil es dieses Bollwerk dort nicht gebe.

Finanzfachmann: Alles Geld für Gott

Auf dem Treffen rief der Schweizer Finanzfachmann Attilio Cibien (Schaffhausen) dazu auf, sich auch in Finanzfragen nach der Bibel zu orientieren. An mehr als 2.000 Stellen befasse sich die Bibel mit dem Thema Geld. Er wies die Anschauung zurück, dass es reiche, zehn Prozent des Einkommens – den biblischen Zehnten – für geistliche Dinge zu spenden. „Mein Geld gehört nicht mir, sondern ist mir von Gott anvertraut. Deshalb muss ich auch im Gebet mit Gott besprechen, wofür das Geld am sinnvollsten eingesetzt werden sollte“, so Cibien, der bis zu seinem Ruhestand die Finanzen der Pilgermission St. Chrischona (Bettingen bei Basel) verwaltete. Christen sollten überlegen, wie sie mit ihrem Geld dafür sorgen könnten, das Reich Gottes zu bauen. So könne es sinnvoller sein, Geld in den Bau einer christlichen Seniorenwohnanlage zu investieren, als es auf die Bank zu tragen, wo es kaum noch Zinsen erwirtschafte. Cibien hat in der Schweiz ein Beraterforum gegründet, das Christen Anlagetipps gibt. Die Mitarbeiter arbeiten unabhängig und ohne Provision. Stattdessen werden sie von ihren Kunden nach Stundensätzen bezahlt.

IVCG erreicht jährlich 10.000 Interessenten

An dem Treffen nahmen 90 Delegierte aus IVCG-Gruppen in mehr als 70 Orten in Deutschland, der Schweiz und Österreich teil. Zu ihnen gehören rund 800 ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich in der überkonfessionellen Bewegung dafür engagieren, besonders Menschen in verantwortungsvollen Positionen mit der christlichen Botschaft zu erreichen. Die Hauptaktivitäten der IVCG sind Vortragsabende meist in Hotels sowie Impulstage für Menschen, die religiös auf der Suche sind. Nach Worten des Präsidenten der IVCG, Manfred Schaller (Mosbach bei Heidelberg), erreicht die Vereinigung jährlich über 10.000 Gäste. Sie seien zwar offen für religiöse Angebote, aber es benötige viel Zeit, sie zu begleiten, bis sie sich entscheiden, als Christen zu leben. „Viele befinden sich in einer Lebenskrise“, sagte Schaller der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Zudem befinde sich der christliche Glaube heute in Konkurrenz mit anderen religiösen Weltanschauungen. Deshalb habe die IVCG eine Abteilung für Mission und Evangelisation gegründet. Sie entwickle neue Ideen, um Verantwortungsträger auf Augenhöhe zu erreichen. So wolle man versuchen, ab 2015 Interessenten durch einen neuen Internetauftritt und verstärkte Kontakte in den sozialen Netzwerken zu gewinnen. Das Konzept wurde von der idea-Medienagentur „zeichensetzen“ (Wetzlar) entwickelt. Die Leiterin der Agentur, Astrid Jaehn, stellte das Modell in Leinfelden-Echterdingen vor.

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Von Johannes Hartl
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Dr. theol. Johannes Hartl: Sing. Kleine Theologie des Lobpreises


Johannes Hartl: Beten - ganz praktisch


Foto Johannes Hartl (c) Gebetshaus Augsburg/Ruth Brozek


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Lesermeinungen

 speedy 30. Oktober 2014 
 

selbst nur jesus,maria und Josef zu sagen ist schon ein gebet, oder lieber Gott danke, oder mein jesus Barmherzigkeit, die stossgebete zählen auch


3
 
 Gandalf 29. Oktober 2014 

@Wiederkunft

Ach Ja, Doktortitel werden in Tageszeitungen verwendet ;-) Ein Tipp: Ein journalistischen Grundkurs bitte mal besuchen, kath.net bietet sicher wieder einmal einen an ;-)


2
 
 Wiederkunft 29. Oktober 2014 
 

Bücherwurm

Würde mir trotzdem wünschen, hier keinen Tageszeitungstil zu etablieren. Ersten sind wir Brüder in Christus, da wäre auf jeden fall die Erwähnung des Vornamens angebracht und zweitens wird ein Dr. Titel sogar in einer Tageszeitung vorgesetzt. Und drittens schreiben sie ja auch nicht der Laun oder der Schönborn, sondern Bischof Laun!!!


4
 
 Mariatheresia 29. Oktober 2014 
 

@Thaddäus Öllenstroth

Genau das ist es, was die heutigen Christen brauchen: das ist die Antwort auf die Aufforderung des Herrn, wir sollen allzeit beten: "Auch in meinem Beruf als Techniker. Auch in der Badewanne. Auch, wenn ich die Winterreifen auf mein Auto mache. Auch, wenn ich auf dem Sofa sitze und die Fische in unserem Aquarium beobachte. Und ich sage ihm viele Male, wie schön ich das finde, daß er mich kennt..."
Beten: das beinhaltet viele Möglichkeiten: Stoßgebete, Rosenkranz, Anbetung vor dem Allerheiligsten, einfache Blicke auf Gott... jede Art, wie man sich an Gott und seine Heiligen wendet, ist wertvoll und wird zum Segen für uns selbst und für die Mitmenschen.


4
 
 Cyprianus 29. Oktober 2014 

Das Gebet ist der zeitliche Vollzug der Gotteserkenntnis

an @Theobald:
Der Apostel Paulus beschreibt das „Liebeswerk“ der Spenden der Gemeinden Mazedoniens, das „aus der Tiefe ihrer Armut“ hervorging als die Folge einer „flehenden Bitte, am Hilfswerk für die Heiligen teilnehmen zu dürfen“ (2Kor 8, 1ff).

Es besteht natürlich ein harter und oft schwer zu ertragender sichtbarer Gegensatz zwischen der, unabhängig vom Gottesbezug gedachten, sichtbaren Arbeit und dem rein geistigen, scheinbar nutzlosen Gebet.
Die Furcht vor der Armut lässt ihn noch größer erscheinen.
Das Heimtückische dieser Sichtweise liegt aber gerade darin, das wahre Gebet als den zeitlichen Vollzug der Gotteserkenntnis zu verkennen, der die volle Mitwirkung der menschlichen Erkenntniskraft erfordert.
Man kann das wahre Gebet deshalb ohne weiteres als eine geistige Arbeit bezeichnen, die den Menschen weit mehr in Anspruch nimmt, als alles andere. Dass es gleichzeitig zusammen mit der sichtbaren Arbeit vollzogen werden kann, ist eine Paradoxie – in der Tat.


3
 
 Waldi 29. Oktober 2014 
 

Hier passt das prophetische Gedicht,

das Reinhold Schneider in schwerer Zeit 1936 verfasste:
"Allein den Betern kann es noch gelingen,
das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten
und diese Welt den richtenden Gewalten
durch ein geheiligt Leben abzuringen!
Denn Täter werden nie den Himmel zwingen.
Was sie vereinen, wird sich wieder spalten,
was sie erneuern, über Nacht veralten
und was sie stiften, Not und Unheil bringen!
Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt
und Menschenhochmut auf dem Markte feiert!
Indes im Dom die Beter sich vehüllen,
bis Gott aus unsern Opfern Segen wirkt
und in den Tiefen, die kein Aug entschleiert,
die trocknen Brunnen sich mit Leben füllen"!


6
 
 Diasporakatholik 29. Oktober 2014 
 

VERACHTET MIR DIE (STILLEN) BETER NICHT!

Bis in säkulare Kreise hinein weitgehend unbestritten dürfte der Wert der Arbeit von Mutter Theresa und ihrem Orden in Kalkutta und weltweit sein. [Es gab allerdings noch zu ihren Lebzeiten eine gehässige und einseitige Reportage des Deutschlandfunks ausgerechnet am Weihnachtsfeiertag gegen den Wert und Wirksamkeit ihrer Arbeit an Sterbenden].

Wenig bekannt dürfte jedoch sein, dass hinter Mutter Theresa und ihrem Orden eine große weltweite unterstützende Schar von Betern stand und steht, die die Selige außerordentlich hochschätzte und als evident für ihr Werk ansah.

Eindrucksvoll ist dieses in dem sehr lesenswerten Tatsachenroman "Ihr seid die Hoffnung" von Dominique Lapierre am Beispiel eines durch einen Unfall querschnittgelähmten zunächst verzweifelten jungen Priesters zu lesen, der zu diesem Beterkreis stößt und darin Sinn und Erfüllung findet.

In Abwandlung eines Zitats der Meistersinger:

VERACHTET MIR DIE (STILLEN) BETER NICHT!


5
 
 bücherwurm 29. Oktober 2014 

@Wiederkunft:

Hinweis der Moderation: Das ist normaler journalistischer Stil. Schauen Sie bitte in den nächsten Tagen mal in Ihre Tageszeitung, wie man dort mit der Bezeichnung einer Person umgeht.


3
 
 Veritatis Splendor 28. Oktober 2014 

Eucharistie und Rosenkranz sind die stärksten Waffen auf Erden.

Was Johannes Hartl sagt und aufbaut ist mutig, prophetisch und heilsam für unsere paralysierte(n) deutschsprachigen(n) Kirche(n) und ganz nebenbei auch noch wahre Ökumene.

Wer meint, ein angenehm friedvolles Brevier-Gebetchen am Abend würde genügen - um die Gräuel der Abtreibung und Unzucht zu besiegen, hat wenig Ahnung und ist nicht erprobt im geistigen Kampf.

Nur durch kontemplative Wüsten und geistige Nächte hindurch, erlangen geläuterte Seelen ihre eigentliche gottverbundene Stärke im Gebet, (was daher auch kein stumpfsinniges Rezitieren von Gebetstexten mehr ist).

Was hier auf Erden Berufung und Erwählung von wenigen ist, wird das Ewige Leben für alle bestimmen: Die beseligende Anschauung Gottes.

Natürlich dürfen Familienmütter/Väter sich nicht illusorisch und pflichtvergessen der totalen Kontemplation hingeben.

Die Geistlichen (= Gottgeweihten) hingegen sind besonders berufen und "freigestellt" zum Gebet & geistlichen Kampf, jedem nach dem ihm zugeteilten Maß!


4
 
 Wiederkunft 28. Oktober 2014 
 

Gebetserhörung

Wenn es in Augsburg keine Straßenprostitution mehr gibt und keine Abtreibungen durch geführt werden, dann hat Gott durch das viele Gebet, das Tag und Nacht zu ihm empor steigt, seinen liebenden Blick auf Augsburg gerichtet. Dr. Johannes Hartl ist nebenbei ein hervorragender Theologe unserer Zeit, seine Lehrserien öffnen Herz, Geist und Verstand. Der Artikel ist sehr gut verfasst, außer der Tatsache, dass Dr. Johannes Hartl, einfach mit Hartl zitiert wird (Hartl sprach....usw.),dass klingt sehr profan. Wenn schon kumpelhafte Sprache, dann bitte wenigstens Johannes schreiben!


3
 
  28. Oktober 2014 
 

Von Johannes Hartl kann man lernen

und das sollte die ganze Kirche tun. Wir jammern zu viel herum und streiten verbissen um die reine Lehre ... und übersehen das Jesus uns einen ganz anderen Auftrag gegeben hat.

Was sind die beiden wichtigsten Gebote? Und wie lautet der Auftrag den Jesus uns laut Matthäus Evangelium gegeben hat?


6
 
 Waldi 28. Oktober 2014 
 

Jeden Abend bete ich...

den Rosenkranz auf italienisch in der gesegneten Erscheinungsgrotte Massabielle in Lourdes mit. Zur Direkt-Übertragung über Lourdes Tv kommt man mit: www.lourdes-france.org
Direktübertragung rund um die Uhr.
Wer schließt sich an?


8
 
 Montfort 28. Oktober 2014 

"Hauptamtliche Beter"?

Weiß nicht, aber was die "Wert-losigkeit" der Anbetung angeht, so klingt vieles auf der Webseite des Gebetshauses sehr kommerziell, nicht nur im Shop-Bereich:
"Jeder dieser GebetshausMissionare benötigt einen Unterstützerkreis, der ihm diesen Lebensstil durch regelmäßige Spenden ermöglicht." Und: "Das Ziel des Gebetshauses ist, eine Gruppe aus vielen Fürbittern zu bilden, deren hauptsächliche und wichtigste Aufgabe es ist, zu beten. Diese Mitarbeiter verspüren auf besondere Weise den Ruf zu einem kontemplativen, in erster Linie auf Gott ausgerichteten Leben. Ein GebetshausMissionar lebt von der Vorsehung: das bedeutet, er ist selbst dafür verantwortlich, Unterstützer zu finden, die es ihm ermöglichen, einen einfachen Lebensstil auf der Basis von Spenden zu führen. Der GebetshausMissionar nimmt wöchentlich ehrenamtlich an 26 Stunden im Gebetsraum teil und arbeitet darüber hinaus in verschiedenen Dienstbereichen des Gebetshauses mit (hier ist auch eine stundenweise Anstellung möglich)."


1
 
 Thaddäus Öllenstroth 28. Oktober 2014 
 

@Theobald, zu Ihrem Punkt a): Leistungsdenken

Beten heißt für mich, Zeit mit dem zu verbringen, den meine Seele liebt, und das ist Gott. Das hat mit meiner Leistung nichts zu tun, sondern damit, daß ich Gott erlaube und bitte, die Herrschaft in meinem Leben zu 100 % auszuüben. Auch in meinem Beruf als Techniker. Auch in der Badewanne. Auch, wenn ich die Winterreifen auf mein Auto mache. Auch, wenn ich auf dem Sofa sitze und die Fische in unserem Aquarium beobachte. Und ich sage ihm viele Male, wie schön ich das finde, daß er mich kennt. Und er antwortet ziemlich oft.
Und es müßte noch viel mehr Gebetshäuser in unserem Land geben, präziser gesagt 82 000 000; in jedem Menschenherzen in unserem Land eins.
82 000 000 Häuser, wo Gott wohnen darf.


11
 
 Thaddäus Öllenstroth 28. Oktober 2014 
 

@ Diasporakatholik

Ich darf Sie ergänzen. Mir hat mal ein Benediktinerpater gesagt, das wichtigste an „ora et labora“ ist das Wörtchen „et“.
Ich kann das bestätigen, was Sie von der Lehre des Opus Dei schreiben, denn meine Frau und ich arbeiten auch ganz normal wie Millionen andere in unserem Land, teilen die Überschüsse der Erträge z.T. mit anderen und leben ein Leben, das Jesus hingegeben ist und ihm ganz gehört.
Kardinal Meisner hat mal in seiner unnachahmlichen Deutlichkeit gesagt: Wer betet, ohne zu arbeiten, wird ein Schwärmer, und wer arbeitet, ohne zu beten, wird ein Prolet.“


9
 
 Diasporakatholik 28. Oktober 2014 
 

Missachtung des Gebetes

...haben schon viele sich aufgeklärt gebende leute bereits in der Vergangenheit praktiziert und umgesetzt:

Oftmals wurden gerade sich vorwiegend dem Gebet widmende Orden als angeblich unproduktiv aufgelöst - in/nach der Reformation, von Kaiser Franz I in österreich, von Napoleon im Rahmen der Säkularisation u.s.w.

All dem liegt eine große Hybris zu Grunde, als sei Beten unproduktiv und keine geistig-seelische Arbeit. wer so argumentiert, begibt sich in eine unselige Allianz zu den Gottesverächtern.

Der HERR selbst lehrt etwas anderes: "Betet ohne Unterlass." Dieses Ideal zu erreichen, wird nicht jedem gegeben sein, keinesfalls jedoch sollte man geringschätzig auf "nur" betende herabblicken als quasi unproduktive Schmarotzer und Parasiten des Volkes.

Wer Verständliches über das Gebet und seinen Sinn gerade auch für andere begreifen will, lese z.B. in Gertrud von Le Forts Novelle "Die letzte auf dem Schafott" nach, was darin die alte Oberin über das Beten der Karmelitinnen sagt.


9
 
 Diasporakatholik 28. Oktober 2014 
 

Nachtrag

U.a. das Opus Dei lehrt, wie man auch als arbeitender Laie trotzdem sein Leben so gestalten kann, dass durch die eigene Arbeit und das Gebet der Alltag des Christen geheiligt werden.


7
 
 Theobald 28. Oktober 2014 
 

?

Was ist an meinem Kommentar überheblich?
So wie es Herr Hartl hier beschreibt, führt das unweigerlich
a) entweder zu einem Leistungsdenken, oder
b) dazu, dass sich normale Arbeiter als schlechtere Christen fühlen, weil sie ja "nur" in Randzeiten des Tages und am Sonntag beten können.

Im Übrigen: das Gebetshaus ist mir gut bekannt. Und da die Leute dort samt und sonders von Spenden Leben, sind es eben doch Leute wie du und ich, die dafür aufkommen müssen/dürfen/können.


1
 
 Montfort 28. Oktober 2014 

Luft und Liebe?

Anbetung ist ja gut - aber wovon leben die Leute im Anbetungshaus denn? Vielleicht hat da jemand mehr Informationen?


0
 
 Diasporakatholik 28. Oktober 2014 
 

@Theobald

Bißchen überheblich, was Sie da schreiben, nicht wahr?

Gebet und Arbeit schließen keinesfalls einander aus.

Ora et labora!


8
 
 7.Oktober1571 28. Oktober 2014 
 

lieber kein aber

Es ist schon die Berufung von allen Christen zu beten. Dazu braucht man nicht im Gebetshaus oder Kloster sein, lieber Theobald. Man braucht sich bloß eine Abendmesse oder eine Andacht in der Woche in einer normalen Gemeinde anschauen, um zu sehen, dass anderes bei uns Menschen oft wichtiger ist: shoppen, fernsehen etc. Ich bin auch Arbeitnehmer, bin mir aber nicht bewusst, dadurch das Beten anderer zu ermöglichen.


7
 
 rosenkranzbeter 28. Oktober 2014 
 

Aber, aber - wer beten will, findet Zeit zum Beten

Den Umfang muss jeder selbst bestimmen. Aber ein Leben ohne Gebet, ohne Kontakt mit dem Schöpfer ist kein Leben.
Wie sagt die Mutter Gottes in Medjugorje:
"Betet, betet, betet, bis euch das Gebet zur Freunde wird." Ein anderer sagte: "Beten ist das Atmen der Seele!"


7
 
 athanasius 28. Oktober 2014 

...und im Übrigen

...ist jeder Gläubige berufen zu beten - ohne Ausnahme!


7
 
 athanasius 28. Oktober 2014 

Gebetshaus

@Theobald
Ein Gebetshaus ist kein Kloster, sondern ein öffentliches Gebäude wo JEDER beten kann. Sie können also auch dorthin gehen zu einer Zeit, wo es Ihnen passt. Oder arbeiten Sie 24h? Ausserdem ist es nicht angebracht, sich als Arbeitnehmer so zu exponieren. Für die Brüder und Schwestern in Augsburg muss man im Übrigen kein Geld "ranschaffen".


7
 
 Mariatheresia 28. Oktober 2014 
 

Vielen Dank an Johannes Hartl

für diese wichtige Initiative. Sicher wird sie auch dazu führen, dass das persönliche Gebet und die Anbetung wieder mehr geschätzt werden.


7
 
 Mariatheresia 28. Oktober 2014 
 

@Theobald: Das Beten des Christen beschränkt sich nicht auf bestimmte Gelegenheiten oder Orte

Es gibt die Aufforderung des Herrn: Ihr sollt allzeit beten! Dazu sind alle aufgerufen, Priester, Ordensleute, Laien, Männer, Frauen, im familiären Bereich und in allen Berufen. Das Problem im entchristlichten Europa ist ja nicht, dass so wenige Leute in den Kirchen sitzen. Es besteht vor allem in der Tatsache, dass auch die Kirchgänger nur zu "Veranstaltungen" in die Kirche gehen, aber das persönliche Gebet oft gar nicht kennen. Weder zu Hause, noch vor dem Tabernakel. Gerade im persönlichen Gebet aber richtet man sein eigenes Leben nach dem Willen Gottes aus und verkehrt man eigentlich mit Gott. Dieses persönliche Gebet kann dann auch auf andere Lebensbereiche übergreifen und führt dazu, dass man mit der Zeit ein immer stärkeres Bewusstsein der ständigen Gegenwart Gottes gewinnt, mit dem man immer wieder in Verbindung tritt, bei allen möglichen Gelegenheiten, in Arbeit und Freizeit, von früh bis spät. Das ist es vor allem, was heute vielfach fehlt.


7
 
 Theobald 28. Oktober 2014 
 

nett, aber

Schöne Idee, dass Christen mehr beten sollten. Wer will da auch widersprechen?

Es ist aber nicht jedermanns Berufung, in einem Gebetshaus oder einem Kloster zu sein.
Es braucht auch Arbeitnehmer, die das Meiste ihrer Zeit dafür aufwenden, das Geld für die Beter ranschaffen.


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