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Wechsel an Spitze der Glaubenskongregation: Von Müller zu Ladaria

31. August 2017 in Interview, 65 Lesermeinungen
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„Ladaria ist jetzt offiziell das, was er de facto seit 2013 war.“ KATH.NET-Interview mit dem ‚Außenminister‘ der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher - Fotostrecke


Vatikan (kath.net/pl) Der neue Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Ladaria, „repräsentiert keine Partei oder theologische Richtung, ist aber prinzipiell orthodox. Er wird als guter Zuhörer beschrieben und kann Brücken bauen. Gemäßigt konservativ wäre vielleicht eine gute Beschreibung.“ Dies erläutert Prof. Thomas Schirrmacher im kath.net-Interview zum Wechsel an der Spitze der Glaubenskongregation. Der evangelisch-reformierte Theologe Schirrmacher (im Foto mit Papst Franziskus) ist Stellvertretender Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz und Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit (Bonn). Der Deutsche Bundestag zog ihn bereits mehrfach als Sachverständigen heran, bei der Bischofssynode des Vatikans zum Thema Ehe und Familie nahm er sowohl 2014 wie auch 2015 als geladener Beobachter und Mitglied des Deutschen Zirkels teil. Er hat vielfältige Kontakte sowohl in den Vatikan wie auch zu den Leitungsverantwortlichen anderer christlicher Kirchen, aber auch zu politischen Verantwortlichen.

kath.net: Gerhard Ludwig Kardinal Müller galt als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation als Garant der Kontinuität von Papst Benedikt her. Nun wurde seine fünfjährige Amtszeit nicht erneuert, sondern der zweite Mann hinter ihm, Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer, SJ, zum Präfekten der Glaubenskongregation ernannt. Hat sich Papst Franziskus jetzt von der Kontinuität mit seinem Vorgänger abgewendet?

Schirrmacher: Nein. Luis Ladaria wurde ja ebenfalls schon 2008 von Papst Benedikt als Nachfolger von Erzbischof Angelo Amato zum Sekretär der Glaubenskongregation bestellt (und zugleich zum Titular-Erzbischof ernannt). Er ist gewissermaßen nur eins aufgerückt. Ladaria ist Jahrgang 1944 und dogmatisches Urgestein in Rom und wurde eigentlich von Papst Johannes Paul II. entdeckt, der ihn 2004 als Generalsekretär der Internationalen Theologenkommission berief, die Teil der Glaubenskongregation ist und der er von 1992 bis 1997 selbst angehört hatte (die Mitgliedschaft dort rotiert und ist immer zeitlich begrenzt). Ladaria gehörte wohl zu den engsten Mitarbeitern Kardinal Ratzingers bei der Ausarbeitung der berühmten Erklärung „Dominus Iesus“, die gewissermaßen Ratzinger/Benedikt pur ist, wobei er sich selbst diese Rolle nicht zuschreibt. Später unter Papst Benedikt bereitete er die Erklärung des Papstes dazu vor, dass die Lehre vom ‚Limbus‘ nicht weiter gelehrt wird.

Am 21.09.2013 wurde Ladaria dauerhaft im Amt als Sekretär bestätigt, am 01.07.2017 dann Nachfolger seines bisherigen Chefs Müller. Von Müller übernahm er gewissermaßen automatisch, wenn auch in jedem Amt einzeln von Papst Franziskus bestätigt, die Ämter des Präsidenten der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei, des Präsidenten der Päpstlichen Bibelkommission und der Internationalen Theologenkommission.

kath.net: Ein spanischer Jesuit ist jetzt Chef der Glaubenskongregation. Ist das ein Triumph der Jesuiten?

Schirrmacher: Noch mal, Ladaria wurde bereits von den beiden Vorgängerpäpsten in den jetzigen Arbeitsbereich berufen und hat schon weit mehr als ein Jahrzehnt seine Hand bei allem im Spiel, was der Vatikan an dogmatischen Äußerungen tätigt. Außerdem ist Ladaria der einzige Jesuit im engsten Umfeld von Papst Franziskus, ansonsten hat die Berufung eines – wenn auch beim Jesuitenorden ungeliebten – Jesuiten zum Papst dem Jesuitenorden statistisch gesehen in Sachen Ämterbesetzung keine Vorteile erbracht.

kath.net: Woher kommt es, dass Ladaria von Anfang an Papst Franziskus beraten hat?

Schirrmacher: Es ist keine Frage, dass die beiden sich zunächst einmal einfach verstanden haben. Eine wichtige Gemeinsamkeit führt Ladaria und den Papst zudem nach Deutschland! Beide haben in Deutschland unter denselben Lehrern studiert und dort wesentliche Prägungen mitgenommen. Denn Ladaria hat nicht nur in Madrid erst Jura und dann als Jesuit Theologie und Philosophie studiert, sondern auch einige Zeit an der Philosophisch-theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. Zu den Theologen, die ihn geprägt haben, zählt Ladaria drei deutsche Jesuiten rund um das Konzil, die in Sankt Georgen gelehrt haben, Alois Grillmeier, Otto Semmelroth und Hermann Josef Sieben.

Ladaria repräsentiert keine Partei oder theologische Richtung, ist aber prinzipiell orthodox. Er wird als guter Zuhörer beschrieben und kann Brücken bauen. Gemäßigt konservativ wäre vielleicht eine gute Beschreibung. Er drängt sich nicht in die Öffentlichkeit oder in Ämter. All das ist für Papst Franziskus eine gute Voraussetzung für die Zusammenarbeit.

Sein berühmter Satz von 2008 könnte auch von Papst Franziskus stammen: „Mir gefallen Extremismen nicht, weder die progressiven, noch die traditionalistischen. Ich glaube, dass es einen Mittelweg gibt, der von der Mehrheit der Theologen in Rom und in der Kirche allgemein gegangen wird, und der der richtige Weg zu sein scheint ...“

kath.net: Welche Rolle spielte denn Ladaria bezüglich Müllers Amtsende?

Schirrmacher: Gar keine in dem Sinne, dass er gegen Müller intrigiert hätte, er war wohl von den Plänen und Wünschen des Papstes selbst überrascht. Aber er spielte ungewollt eine Rolle dabei. Denn am 02.08.2016 ernannte der Papst ihn zum Präsidenten der Studienkommission zum weiblichen Diakonat, die untersuchen soll, ob das derzeitige Verbot göttlichen oder menschlichen Rechts ist. Müller hat das abgelehnt, er sah es als Einfallstor für das Thema Frauenordination.

Hier stehe ich nebenbei, das Urteil sei mir als Protestant einmal verziehen, historisch auf der Seite von Papst Franziskus. Das permanente Diakonat für Frauen, also nicht als Durchgangsstadium zum Priesteramt, war im ersten Jahrtausend der Kirche gewissermaßen normal und hat sich in den Ostkirchen noch Jahrhunderte länger gehalten als in den Westkirchen. Das ist meines Erachtens Grund genug, eine Kommission dazu einzusetzen, die die Geschichte studiert und fragt, ob das Verbot göttlichen Rechts ist oder nicht, und hat mit einer verschleierten Forderung nach Frauenordination nichts zu tun. Meine vollständige ausführliche Erklärung „Papst Franziskus und Frauen ins Diakonenamt“ findet sich im Internet [http://www.thomasschirrmacher.info/blog/papst-franziskus-und-frauen-ins-diakonenamt/].


kath.net: Also ist Ladaria nicht so konservativ als Müller?

Schirrmacher: Ich würde nicht sagen, dass Müller ‚konservativer‘ war, um einmal dieses unglückliche Wort zu verwenden. Hier muss man zwischen dem Müller als vatikanischem Lieblingsfeind der Medien und dem wahren Müller unterscheiden. Kardinal Müller wurde von der Presse oft als Hardliner dargestellt, inhaltlich wie charakterlich. Der Umgang mit ihm erwies sich als völlig anders. Er ‚bekämpft‘ andere nicht mit Machtmitteln, ist nicht Teil der vom Papst bekämpften korrupten Seilschaften, sondern setzt sich auch mit Theologen wie mir kompetent, belesen, sachlich, intellektuell auseinander. Und: Niemand kann im Vatikan so herzlich lachen wie der deutsche Kardinal.

Doch zurück zur Frage. Müller war bei bestimmten Themen konservativer, bei anderen war er es nicht. Sein Buch „Die Messe“ eröffnet viel Raum zur ökumenischen Verständigung und lehnt jedes allzu materialistische Verständnis der Transsubstantiation ab. Die Befreiungstheologie hat er gut gekannt und gut geheißen, ja vor Ort über Jahre intensiv studiert. Nach der 2. Familiensynode brachte Müller Vertreter aller Weltreligionen zu einem Symposium in der Synodenhalle in Sachen Ehe als zweigeschlechtlichem Bund zusammen und ließ dort neben mir auch andere evangelikale Experten und Kirchenführer sprechen. So etwas hatte es in der Glaubenskongregation vorher noch nie gegeben.

kath.net: Ist es nicht ungewöhnlich, dass Ladaria als Sekretär zum Präfekten ernannt wurde?

Schirrmacher: Ja, es kommt selten vor, dass ein Sekretär einer vatikanischen Behörde zu ihrem Leiter wird, aber erstens ist es schon vorgekommen und zweitens sieht sich Papst Franziskus an solche ungeschriebenen Traditionen nicht gebunden.

Ladaria wurde von Papst Franziskus schon 2013 zum engen, vielleicht engsten persönlichen theologischen Berater und galt schon sehr früh als der Theologe hinter den Ansprachen von Papst Franziskus, wie jeder Vatikan-Insider wusste und weiß. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Da ist die Position des Präfekten nur konsequent, denn eigentlich ist das ja gerade die Rolle des Präfekten, theologischer Chefberater des Papstes zu sein. Es ist eher erstaunlich, dass der Papst die komplette offizielle Amtszeit Müllers für den Wechsel abgewartet hat. Denn Müller hatte eine solche Rolle als intimer Berater des Papstes nie inne.

Oder kurz gesagt: Ladaria ist jetzt offiziell das, was er de facto seit 2013 längst war.

kath.net: So kann man das natürlich auch sehen! Welche Gründe für die Wahl Ladarias statt Müllers sehen Sie denn noch?

Schirrmacher: Der erste Punkt ist fast schon eine Ironie. Denn trotz aller Kritik am amtierenden Papst hatte Müller ein viel – wie soll ich es sagen – absoluteres Verständnis vom Papstamt als Franziskus, und wohl auch als Papst Benedikt. Ich habe das sehr umfangreiche neue Buch von Müller über das Papstamt „Der Papst“ komplett gelesen. Es ist wahrscheinlich weltweit das Buch, das das Papstamt am stärksten überhöht und gleichzeitig die Schattenseite der Geschichte fast völlig ausblendet, etwa die Dinge, für die sich die letzten drei Päpste öffentlich entschuldigt haben.
Es ist ja schon fast ironisch und für Müller sicher auch irgendwie bitter, dass das Buch fast zeitgleich mit dem Ende seines Amtes erscheint. Aber das Buch zeigt, dass er den Kurs von Papst Franziskus, viel davon zu sprechen, dass er ein Sünder sei (was Papst Benedikt ja nicht anders gehandhabt hatte), dass er nicht unfehlbar sei, dass der Papst nicht auf alle Fragen eine Antwort habe, dass die Autorität der Bischofssynode und der nationalen Bischofskonferenzen gestärkt werden müsse, nicht teilte.

Zweitens wollte der Papst meines Erachtens einen Präfekten, der seine Arbeit geräuschlos und effektiv weiterführt.

kath.net: Bleiben wir zunächst bei tatsächlichen oder vermeintlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen Müller und Papst Franziskus.

Schirrmacher: Ich glaube, dass es nicht um solche Meinungsverschiedenheiten ging, sondern um den Umstand, dass Müller diese häufig öffentlich gemacht hat. Franziskus hat in seinem Pontifikat bisher nicht übermäßig viele Amtsträger ersetzt, das haben frühere Päpste teils ganz anders gehandhabt. Und kein Papst vor Franziskus hat eine solche Bandbreite an Auffassungen unter seinen Mitarbeitern geduldet. Ein gutes Beispiel ist Raymond Leo Kardinal Burke. Erst als er öffentlich davon sprach, die Kirche sei führerlos, und Interviews gab, in denen er kommentierte, was der Papst machte und sagte, blieb dem Papst fast nichts anderes übrig, als ihn zu versetzen. Burke sagte in einem Interview, ‚Evangelii gaudium‘ könne unmöglich vom päpstlichen Lehramt stammen. Ich habe das persönlich mit ihm diskutiert, da wir in Lebensrechtsfragen oft zusammengearbeitet haben, aber ihn ehrlich gesagt nicht verstanden.

Hier muss man vielleicht einmal die Geschichte der Präfekten der Glaubenskongregation anschauen. Aidan Nichols, OP, hat vertreten, dass kein Präfekt seit der Gründung der Glaubenskongregation 1542 je wie Joseph Kardinal Ratzinger handelte, dass er selbst erkennbar Theologie verfasste und als eigenständig Theologie Produzierender neben dem Papst in Erscheinung trat. John L. Allen verweist darauf, dass kein Kardinal je so berühmt wurde wie Ratzinger.

Ich würde allerdings für beides eine Ausnahme sehen, nämlich 450 Jahre früher zu Beginn der Kongregation ab 1542 (damals „Kongregation der römischen und allgemeinen Inquisition“) in Robert Bellarmin (1542-1621), dessen Katechismus Christianae doctrinae explicatio in 60 Sprachen und 400 Auflagen erschien und dessen gesammelte Werke noch 1874 in 12 Bänden gedruckt wurden.

Trotzdem ist es keine Frage, dass Kardinal Ratzinger die katholische Theologie – etwa auch durch den Weltkatechismus der Katholischen Kirche – geprägt hat wie lange schon kein Kardinal vor ihm. Und trotzdem hat der weltweit in den Medien präsente Kardinal Ratzinger Papst Johannes Paul II. nie via Medien in Schwierigkeiten gebracht oder öffentlich kritisiert. Nur echte Insider wussten, wo es unterschiedliche Auffassungen gab. Eine ganz seltene Ausnahme war das Friedensgebet in Assissi, das Ratzinger für falsch hielt und das er dann letztlich in „Dominus Iesus“, ohne das direkt zu sagen, kommentiert hat.

Gemessen an dem theologischen Giganten Ratzinger, der doch den Papst Papst sein ließ (bevor er selbst Papst wurde) und schwieg, war Müller ausgesprochen offenherzig und machte kein Geheimnis daraus, was er über Handlungen oder Äußerungen des Papstes dachte.

Übrigens braucht es dazu kein Papstamt mit all seinen Ansprüchen in sachen Lehramt und Autorität. Die meisten Leitungsämter lassen es nicht zu, dass der Chef öffentlich hinterfragt wird. Ich bin ja bei der weltweiten Evangelsichen Allianz in derselben Funktion wie Ladaria und voher Müller tätig. Auch wenn unser Generalsekretär mit weit weniger Autorität ausgestattet ist, würde ich es mir nicht heraus nehmen, in ständig öffentlich wegen seiner Entscheidungen und Positionen zu kritisieren und er würde sich sicher schnell einen anderen Cheftheologen suchen. Was es da zu besprechen gibt, gehört hinter verschlossene Türen.

Papst Franziskus möchte zum Zustand vor Kardinal Ratzinger zurückkehren: Der Präfekt der Glaubenskongregation ist ein eher öffentlichkeitsscheuer theologischer Chefberater des Papstes.

kath.net: Nennen Sie doch bitte einige Beispiele für diese öffentliche Kritik.

Schirrmacher: Zur Entlassung von drei Mitarbeitern durch den Papst kurz vor dem Ende seiner Amtszeit ließ er die Medien wissen, dass alle drei sehr kompetente Leute seien. Dass er die Einsetzung der Kommission zum weiblichen Diakonat ablehnte, habe ich schon erwähnt, aber er tat es eben nicht hinter verschlossenen Türen. Müller hat sich hinter Franz-Peter Tebartz van Elst gestellt, wenn auch ohne den Papst direkt zu erwähnen. Bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen weltweit, für die der Präfekt zuständig ist, sprach er bisweilen von Einzelfällen und von Pogromstimmung, ganz im Gegensatz zu dem, wie der Papst darüber sprach. Auch wenn er sich furchtbar über Bischöfe und Kardinäle aufregen konnte, die den Namen Jesu mit solchen Taten beschmutzen.

Sicher war Müller immer auch an der Würde des Papstamtes und an der Einheit der Kirche interessiert und hat – das konnte ich teilweise selbst miterleben – mitgewirkt, einen Bruch auf der Synode zu verhindern. Er stimmte trotz großer Bedenken am Ende dem Kompromiss zu. Er hatte aber auch während der Synode den „Brief der 13 Kardinäle“ unterschrieben, der – ich kann mich noch gut erinnern – ein Schock auf der Synode war, vor allem, weil die meisten Bischöfe von ihm aus der Presse erfuhren.

Müller war ein Kritiker von Amoris laetitia, stand erkennbar auf Seiten der vier Kardinäle, die in zwei Briefen kritische Fragen daran gestellt hatten, und war zumindest der Meinung, dass es falsch sei, dass Papst Franziskus nicht darauf antwortet. Bis zuletzt versuchte er hier zu vermitteln. Aber entscheidend ist: seine Bewertung von Amoris laetitia geschah öffentlich.

Als nach Amoris laetitia Bischofskonferenzen etwa in Belgien oder Deutschland begannen, die Frage der Zulassung von kirchlich verheirateten, geschiedenen und wiederverheirateten Katholiken zur Gewissensfrage zu erklären und in wenigen Ausnahmefällen zuzulassen, ging Müller an die Öffentlichkeit. Er sagte in einem Interview mit Raymond Arroyo in EWTN am 25.05.2017, also vier Wochen vor dem Ende seiner Amtszeit: „Es ist absolut unmöglich, dass der Papst als Nachfolger des Petrus und Stellvertreter Jesu Christi für die Weltkirche eine Lehre vertritt, die eindeutig gegen die Worte Jesu Christi ist.“

Ist es das Amt des Präfekten, so etwas gegen den Papst festzustellen, wenn eine ganze Bischofssynode danach fragt, was Jesus damals tatsächlich gemeint hat? Wird hier Müller nicht zum Papst über dem Papst?

Ich fand es immer erfrischend, dass Müller oft daran erinnert hat, dass der Papst weder Messias noch Offenbarungsquelle ist und dass er die Schrift nicht ändern kann. Aber was er in seinem Buch ‚Der Papst‘ darüber schreibt, dass der Papst mit seinem Lehramt auch letzte Instanz in der Auslegung der Offenbarung ist, hat er selbst nicht immer befolgt.

kath.net: Wieso hat denn Papst Franziskus Müller überhaupt die ganze Amtsperiode im Amt gelassen?

Schirrmacher: Da muss ich etwas weiter ausholen. Einmal unterhielt ich mich mit dem Papst über die Kluft, die es oft zwischen Glauben und Praxis der Kirchen und Christen und der wissenschaftlichen Theologie gebe. Als Beispiel erzählte ich ihm, dass ich meine Studenten immer warnte, sich Paulus und seinen Römerbrief zum Vorbild zu nehmen, und nach längeren Abschnitten der intellektuellen Auseinandersetzung einen Lobpreis Gottes („der gepriesen sei in Ewigkeit, Amen“), ein Gebet oder eine Liedstrophe einzufügen. Das sei zwar zutiefst christlich, könne sie aber die gute Note kosten. Man denke: eine Dissertation, auf der sich alle 20 Seiten ein enthusiastischer Abschnitt über Gott findet! Der Papst schüttelte sich vor Lachen.

Mit Vollbluttheologen und Theologieprofessoren wie mir kann Franziskus nur dann etwas anfangen, wenn diese Theologen sich im Alltag der Kirche engagieren und ihr Leben nicht nur in Kreisen ihrer Kollegen oder der Wissenschaft verbringen. Ich kann das gut nachvollziehen: Der Elitedünkel mancher akademischer Theologen im Elfenbeinturm ist nicht nur unerträglich, sondern ein Hemmschuh für die frohe Botschaft von der Erlösung in Jesus Christus.

Wäre Kardinal Müller ein elitärer Theoretiker und Akademiker gewesen oder etwa Teil der italienischen Seilschaften in der Kurie, wäre er schon viel früher ersetzt worden. Aber als einer, der 14 Jahre lang den Sommer in Armutsvierteln in Lateinamerika, vor allem in Peru, verbrachte und ein enger Freund des Befreiungstheologen Gustavo Gutiérrez ist, und als einer, der eher ein Opfer der Seilschaften im Vatikan ist und seine scharfen Auseinandersetzungen biblisch-theologisch und intellektuell und nicht hinten herum führt, hat der Papst gerne den Mann an seiner Seite gehabt, der die Theologie seines Vorgängers repräsentiert und in sein Umfeld einspeist. Müller hat das einmal sehr schön im Verhältnis zu Kardinal Kasper erklärt: „Kardinal Kasper und auch meine Wenigkeit sind katholische Theologen, die von der Tatsache der Selbstoffenbarung Gottes in Christus ausgehen. Wir sind aber keine Politiker, die Interessen miteinander ausgleichen. Als Bischöfe sind wir verpflichtet, der Wahrheit Gottes und den Menschen in ihrer Heilssuche gerecht zu werden. Der Glaube ist kein von Menschen gemachtes Parteiprogramm, das man jeweils dem Wählerwillen anpassen muss.“ (Die ZEIT 30.12.2015). Da ich bei Diskussionen zwischen beiden schon Mäuschen gespielt habe, kann ich das nur bestätigen.

kath.net: Wie stand Müller zu dem größten Projekt des Papstes, die Korruptionsbekämpfung und die Kurienreform?

Schirrmacher: Es ist schwer zu beurteilen, ob Müller die Kurienreform und den Kampf gegen Korruption behindert hat, wie es in den Medien heißt. Mir hat er mehrfach konkrete Beispiele erzählt, wie diese Korruption ablief, bis hin zur Besetzung von Aufgaben und Ämtern in der Glaubenskongregation. Er war immer ein deutscher Außenseiter in der italienischen Maschinerie. Aber ich glaube, dass ihm der Kampf von Franziskus zu viel tatsächliche oder potentielle Kritik an der Kurie und früheren Päpsten beinhaltete.

kath.net: Können Sie uns noch etwas zur Glaubenskongregation an sich sagen?

Schirrmacher: Die Glaubenskongregation hat insgesamt 50 Mitarbeiter, dazu kommen 30 theologische Berater. Das Erzbistum Köln beschäftigt dagegen 1800 Mitarbeiter! Diese Mitarbeiter müssen neben vielen anderen theologischen Aufgaben und vielen Disziplinarmaßnahmen auch jeden Fall von Kindesmissbrauch durch katholische Geistliche aufarbeiten und der eigentlichen Glaubenskongregation, das heißt dem Gremium aus Kardinälen und Bischöfen, zur Entscheidung vorlegen.

Schirrmacher und Papst Franziskus - 31.10.2016 Eröffnung des Reformationsgedenkjahres in Lund, Schweden




Schirrmacher mit Kardinal Müller bei Vatikankonferenz Familie 2014


Schirrmacher und Papst Franziskus - Papst begrüßt Schirrmacher als einzigen ökumenischen Gast in der Messe in Baku/Aserbaidschan




In Baku/Aserbaidschan


Kardinal Müller lacht über einen Scherz von Rick Warren beim Ehe-Symposium der Glaubenskongregation November 2014


Schirrmacher und Patriarch Gregor III. Laham/Beirut - Patriarch lacht über Passagen über ihn im Buch ´Kaffeepausen mit dem Papst´


Schirrmacher referiert über Religionsfreiheit weltweit in einem Ausschuss des britischen House of Lords


kath.net-Buchtipp
Kaffeepausen mit dem Papst
Meine Begegnungen mit Franziskus

von Thomas Schirrmacher
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Foto oben: Schirrmacher und Papst Franziskus bei der Eröffnung des Reformationsgedenkjahres in Lund, Schweden am 31.10.2016 © Thomas Schirrmacher/Osservatore Romano


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Lesermeinungen

 Hardenberg 7. September 2017 
 

@A. Reik

Da ist Ihnen absolut zuzustimmen!


1
 
 Federico R. 6. September 2017 
 

@A.Reik - Majestätsbeleidigung

Na, wenn das wirklich so war, dann hatte Kardinal Müller sich halt eben mal in Majestätsbeleidigung geübt. Sollte das nun tatsächlich so geschehen sein, dann wär’s auch nicht gar so schlimm gewesen. Ihre Majestät haben ja auch schon mal die Karnickel beleidigt. Es wird immer lustiger hier. - Doch Spaß beiseite: Wie ernst nehmen Sie es nun eigentlich mit dem vollständigen Credo?


5
 
 A.Reik 6. September 2017 

Sehr richtig gesagt, @Herbstlicht!

"Also muss es doch möglich sein, auch einen Papst zu kritisieren, natürlich immer in angemessenem und respektvollem Ton."
Aber Herr Schirrmacher sagt doch gerade, dass Kardinal Müller so eben nicht handelte.


2
 
 Bernhard Joseph 6. September 2017 
 

@Herbstlicht - Natürlich ist das vom Grunde her möglich

Auf die Frage von Peter Seewald in "Salz der Erde", was das Dogma der Unfehlbarkeit konkret ausdrücke und ob alles was der Heilige Vater spricht, automatisch heilig und richtig ist, antwortet Papst Benedikt: "Sie haben ja schon einen Irrtum angesprochen. Dieses Dogma bedeutet tatsächlich nicht, dass alles, was der Papst sagt, unfehlbar ist. Es bedeutet schlicht dieses, dass es im Christentum jedenfalls nach katholischem Glauben, eine Letztentscheidungsinstanz gibt. Dsas schließlich über die wesentlichen Fragen verbindlindlich entschieden werden kann und wir gewiss sein können, dass dann das Erbe Christi richtig ausgelgt ist...Der Papst ist darin natürlich an Bedingungen gebunden, die gewährleisten - und ihn zudem zutiefst verpflichten -, nicht aus eigenem subjektivem Bewusstsein zu entscheiden, sondern in der großen Gemeinschaft der Überlieferung."

Die "Dubia" der 4 Kardinäle dienen je der Klärung, ob AL in der "großen Gemeinschaft der Überlieferung" steht oder nicht.


8
 
 Herbstlicht 5. September 2017 
 

Allen wohlwollenden Worten zum Trotz lässt Thomas Schirrmacher Kardinal Müller in Wirklichkeit nicht gerade gut aussehen, während Papst Franziskus von seiner Kritik verschont bleibt.
Dass der ehemalige Glaubenspräfekt um das Bild des Papstes besorgt ist und er dies auch gelegentlich thematisierte, kann ich gut nachvollziehen.

"Christus ist das Haupt der Kirche.
Daraus folgt: Das Haupt denkt. Das Haupt spricht. Nicht der Leib.
Das Hirtenamt ist nicht unabhängig. Der Papst und noch viel mehr der Bischof und der Priester kann nicht machen, was er will. Christus ist das Haupt. Christus befiehlt. Christus herrscht. Der König entscheidet."
(Jesus der König, von Robert Mäder)

Also muss es doch möglich sein, auch einen Papst zu kritisieren, natürlich immer in angemessenem und respektvollem Ton.


6
 
 Bentheim 5. September 2017 
 

Klares Ja zur Auferstehung und zum ewigen Leben!

Nun zum eigentlichen Thema: Ich würde es begrüßen, wenn das eigentliche Thema dieses Beitrages endlich zur Geltung käme. Ich bin derselben Meinung wie Bernhard-J.: "Ich denke schon, dass man über die Frage/Behauptung von Schirrmacher, ob Kardinal Müller sich nicht zum Papst über dem Papst gemacht habe, diskutieren sollte und zwar so, dass diese Behauptung korrigiert wird."

Wir praktizieren heute eine Höflichkeit dem Papst gegenüber, auf die man in früheren Zeiten aus gegebenem Anlass auch verzichtete und klar sich zur Lehre äußerte.
Jedenfalls kann man darüber diskutieren, ob der im Artikel geschilderte Anlass die geschickt in Frage gekleidete und wertende Behauptung vom "Papst über dem Papst" rechtfertigt. Ist nicht jeder verpflichtet, in der Verteidigung des Glaubens den Nächsten - und das ist jeder - auf einen Fehler aufmerksam zu machen, gleich von wem der Fehler kommt? Nirgendwo steht - auch nicht im Kirchenrecht - dass man sich dann zum Papst über dem Papst mache.


4
 
 Federico R. 5. September 2017 
 

Eine letzte Frage an alle „Trolle“ - 2

Nun meine abschließende Frage an all die „Trolle“ in dieser Runde: Würde euch ein solches Credo genügen - nein oder ja? Glaubt ihr noch an Auferstehung und ewiges Leben – ja oder nein? Ein jeweils klares Ja oder Nein, euren nächsten Wortmeldungen hier oder auf anderen Seiten vorangestellt, wäre erste und beste Voraussetzung für ehrlich geführte weitere Diskussionen im kath.net-Forum. „Gott befohlen“ - Federico


6
 
 Federico R. 5. September 2017 
 

Eine letzte Frage an alle „Trolle“ - 1

Vor einigen Jahren wohnte ich einem Gottesdienst mit einem Priester bei, der für den verhinderten Gemeindepfarrer eingesprungen war. Er war damals noch aktiver Reli-Lehrer an einem klostereigenen Mädchengymnasium. Für die Gemeinde sprach er ein selbstgemachtes kurzes Credo, das ich sinngemäß hier wiedergebe: ,Wir glauben an den Schöpfer des Universums und allen Lebens auf unserem Planeten. Wir glauben an den Menschensohn Jesus Christus, der für diesen Gott und für den Schutz seiner Schöpfung und für Frieden und Gerechtigkeit auf der Erde am Kreuz gestorben ist. Wir glauben, dass sein Geist auch heute noch lebendig ist und uns führt und leitet.‘ - Soweit also das private Credo eines inzwischen im Ruhestand lebenden Priesters. Vom Glauben an die Auferstehung des Herrn, an die Auferstehung der Toten und an das ewige Leben war nicht die Rede.


6
 
 Bernhard Joseph 4. September 2017 
 

@Rosenzweig

"...Ich bin dankbar für diesen Interview- Bericht- ein wertvoller Einblick auf manch`Vorgänge– die zulange schon in alle Richtungen “zer-diskutiert“ worden sind!"

Ich denke schon, dass man über die Frage/Behauptung von Schirrmacher, ob Kardinal Müller sich nicht zum Papst über dem Papst gemacht habe, diskutieren sollte und zwar so, dass diese Behauptung korrigiert wird.


7
 
 Rosenzweig 4. September 2017 

Zum Abschluss...

Zum Abschluss dieser nun schon über drei Tage andauernden Meinung-Diskussionen – möchte ich heute NUR DANKEN(!)-
Ihnen werter @Zeitzeuge für Ihre bibliographischen Hinweise zum Googeln + Ihre wiederholten MÜHEN– Klartext hier zu geben -

sowie Ihnen werter @Federico R. für Ihren besonderen Blick auf die Hl. Faustina + persl.Hinweis auf den Barmhzkt. Rosenkranz- auch+ gerade in diesen brennenden ANLIEGEN..!

Ihnen werter @ Monfort für Ihre nochmals Klarstellung betr. Ignatius und
"den GLEICHEN Geist"..!

So wirklich täglich BETEND + Mittragend verbunden-
für unsere Hl. KIRCHE – unseren Pp.Franziskus + alle Verantwortlichen für den rechten Katholischen + Apostolischen GLAUBEN..!


3
 
 Montfort 4. September 2017 

@Federico R., @Zeitzeuge

Ja, werte Mitforisten, da haben Sie mich recht verstanden: Niemand steht über der Lehre der Kirche, auch nicht der Papst.

Die Kirchenregel 13 wird nur leider oft nihct in ihrer wesentlichen Aussage verstanden, sondern so ausgelegt, als würde Ignatius "den GLEICHEN Geist" zwischen der Gesamtkirche und den einzelnen Gläubigen als gleich wirkend annehmen. Der Exerzitientext spricht aber vorrangig von "DEMSELBEN Geist" zwischen Christus (Bräutigam) und der Kirche (Braut) - und DESHALB schuldet der einzelne Gläubige der KIRCHE Glaubensgehorsam - auch der Papst.


7
 
 Bernhard Joseph 4. September 2017 
 

@Hardenberg

"Eine offene Diskussion auf dem Wege des Interviews dogmatisch zu beenden, war absolut nicht sein Stil."

Er wies als Präfekt der Glaubenskongregation in dem Interview auf Nachfrage von Seewald explizit darauf hin, dass es hier eben keine "offene Diskussion" mehr geben könne, da die Frage definitiv von der Kirche(!) entschieden sei. Das ist eben keine belanglose Aussage in einem Interview und spiegelt auch keine persönliche Meinung wieder, sondern hier verweist der Präfekt der Glaubenskongregation darauf, wie die Kirche(!) zu der Frage definitiv steht.

Dass einige natürlich weiterhin versuchen, alle Glaubensinhalt in der Katholischen Kirche für offen zu erklären, ist nichts Neues.

Interessant ist, dass Sie und @A.Reik unterstellen, dass AL keinen Irrtum beinhalten könne. Genau um die Frage eines theologischen Irrtums geht es aber bei den "Dubia" der 4 Kardinäle.

Die Kardinäle hätten ihre "Dubia" gar nicht stellen können, wenn es einen solchen Irrtum in AL nicht geben könnte.


6
 
 Federico R. 4. September 2017 
 

„Weg mit dir, Satan ...“ (Fortsetzung)

... frühen Tod, hat nach den Geboten des Dekalogs gelebt und genau deswegen mit ihrer Herrenschau bereits überaus große „Erfolge der göttlichen Barmherzigkeit im Alltag“ hier auf Erden erfahren dürfen. Es war der hl. Johannes Paul, der sie heiliggesprochen und den Barmherzigkeitssonntag eingeführt hat und der ganz und gar nicht zufällig am Vorabend dieses Sonntags von Gott heimgerufen wurde. Sehen ihr, liebe Mitforisten vom anderen Lager: das ist echt katholisches Leben, es führt direkt zum ewigen Leben.

Ihren Verweis, @Montfort, auf den hl. Ignatius habe ich nicht auf Anhieb kapiert. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie mit dem Satz „Der Geist Christi, der Heilige Geist, leitet die Kirche - und durch sie uns alle, auch den Papst“ zum Ausdruck bringen wollen, dass der Papst nicht über der Lehre der Kirche steht, sondern sich als getreuer Diener ihrer seit 2000 Jahren verbürgten Wahrheit unterzuordnen hat? - Wer hier trickst, handelt möglicherweise auch „satanisch“ (siehe Mt 16,23).


6
 
 Federico R. 4. September 2017 
 

„Weg mit dir, Satan ...“ - (@Montfort)

Vergelt‘s Gott, @Montfort, fürs Kompliment, das vor allem meinen Mitforisten hier gilt. Meine Posts sind meist Schnellschüsse aus dem Stehgreif und deshalb nicht immer theologisch abgesichert; dazu fehlt mir meist die Zeit. - Mit meiner Frau bete ich immer wieder mal den Barmherzigkeits-Rosenkranz der hl. Faustina. Der ist zwar kürzer als der marianische, aber ebenso wirkmächtig. Wir beten ihn dann meist in den Anliegen von Freunden oder der eigenen Familie, aber auch für die Kirche in Not. Dieses ¼-Stunden-Gebet könnte ich auch den Foristen Reik, Hardenberg & Co. anempfehlen. Ihnen sei ebenso das heutige Sonntagsevangelium mit dem harten Herrenimperativ „Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen“ und SEINER Aufforderung zum Kreuztragen ans Herz gelegt, und zwar so, wie es Jesus gesagt und gemeint hat, und nicht so, wie es manche Theologen gern relativistisch uminterpretiert hören möchten. Die hl. Faustina hat ihr Kreuz des Leidens tapfer getragen bis zu ihrem ...


8
 
 Zeitzeuge 2. September 2017 
 

Nochmals bibliographische Hinweise zum Googeln für

die große Mehrheit der Gutwilligen hier.

Einfach eingeben:

Familiaris Consortio, hier bes. Nr. 84

"Ratziger 1994, wiederverheiratete Geschiedene"

Dann bekommt man die Antwort auf Kasper und Co. von 1994 mit Billigung von Papst Joh.-Paul II. und die wichtigen Erläuterungen hierzu von 1998 von Kard. Ratzinger, beides auf der Vatikan Seite.

Mythos u. Wirklichkeit der Zweitehe bei den Orthodoxen, kath.-net v. 4.6.14,
Diese Dok. habe ich bereits hier erwähnnt!

Jeder Bischof, auch der von Buenos Aires, wäre vor 2013 suspendiert worden,
wenn er hartnäckig falsche Lehren in dieser Angelegenheit verbreitet hätte.

Alles andere zur Sache habe ich hier bereits mehrfach gesagt!

Eigentlich ist alles in den 5 Dubia enthalten, die von ausgewiesenen Fachleuten erstellt sind.

Unsere "Fußnoten-Apologeten" hier weigern sich beharrlich, diese zu beantworten, weil da es nur ein Nein oder Ja gibt, hier auf diesem Forum sind
solche, sich selbst entlarvenden Zeditgenossen für mich tabu!


11
 
 leibniz 2. September 2017 
 

Die Diskussion zeigt genau das, was ich weiter unten geschrieben habe. Es hat keinen Sinn, mit einem Relativisten zu diskutieren.


7
 
 Hardenberg 2. September 2017 
 

@Elija

Aber das Wort des Herrn geht nur zum Ehebruch. Nicht zur Kommunion. Kirchenrecht und Dogmatik sind klar: Vetitive Gesetze sind eng auszulegen. Da muss schon auch was von Kommunion dastehen. Sonst ist die nicht miteinbegriffen. Im Übrigen hat Papst Franziskus die Sache anders gesehen und hat auch eine andere Amtsgewalt als ein Kardinal. Der Ober schlägt den Unter.


2
 
 Montfort 2. September 2017 

@Zeitzeuge - Jesus Sirach ist wirklich empfehlenswert

Und: Das "Recht auf Freiheit" und die "moralische Autonomie" wurden ja schon beim "ersten Sündenfall" eingefordert - und seitdem munter fort, bis heute. Wozu das führt, ist ja in Gen 3 nachzulesen. Wenn Theologen solche "Forderungen" aufstellen, kann das eben nur zum "Großen Streit" in der Kirche führen, in dem auch der Erzengel Michael als himmlischer Streiter Gottes nicht untätig bleiben wird.


8
 
 Elija-Paul 2. September 2017 
 

Nochmals A. Reik

Kann mich leider nur kur fassen, da mein Internetzugang derzeit sehr begrenzt ist.
Kardinal Ratzinger hat das Anliegen der sog. WVG. sehr genau geprüft und theologisch begründet zurückgewiesen. Damit ist er der Linie der Kirche gefolgt und hat frühere Überlegungen offensichtlich überwunden. Es war von der Glaubenskongregation ein offizielles Schreiben, also kein Interview mit persönlicher Färbung. Man kann nur der Wahrheit in solchen Fragen folgen, derselben Wahrheit der auch der Wahrheit verpflichtet ist. In der Hl. Schrift ist der Ehebruch verurteilt. Das reicht doch, es ist doch ein Wort des Herrn. Darum erlaubte die Kirche bisher nicht die Kommunion für die WvG. und kann eine zweite Verbindung nicht als gültige Ehe anerkennen, solange der erste Ehepartner lebt und die Ehe nicht ungültig gesprochen ist. Ist doch eigentlich klar, wenn man sich an das Wort des Herrn hält und die bisher gültige Praxis von der Orthodoxie her nimmt!


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 bernhard_k 1. September 2017 
 

Und noch ein Hinweis zur Kondom-Logik ...

Was die "Kondomfrage" betrifft, muss man genau lesen. Es geht hier um das "kleinere Übel". Ein Vergleich: Es wäre besser, jemanden (nur) bewusstlos zu schlagen als ihn umzubringen. Ganz klar! Aber daraus darf man eben nicht(!) folgern, dass "Bewusstlosschlagen" deswegen "gut" sei ... Papst Benedikt hat also - aus guten Gründen - die Haltung der Kirche zur Sexualität nicht geändert.


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 Zeitzeuge 1. September 2017 
 

Ausnahmsweise persönlich - Lieber Montfort!

Natürlich kann kein Papst schwarz für weiss erklären und 2+2 bleibt auch in Theologie immer 5, wer etwas anderes behauptet, führt die Menschen in die Irre!

Die von fragwürdigen Dubia-Antwort-Verweigern hier geführten Monologe
beweisen leider, daß AL ganze Bischofskonferenzen und sogar die Menschen bis in kath.net hinein spaltet.

Alles andere zum Thema habe ich mehrfach mit Quellen schon hier aufgezeigt, was natürlich ignoriert wird von unseren selbsternannten "Modernisierern", hier gilt Jesus Sirach 8,3!

Der em. Dogmatiker Prof. Menke sagte:

"Der Freiburger Theologe Magnus Striet
hat unlängst den innerkirchl.Konflikt u.d.päpstl. Schreiben AL begrüßt. Eendlich werde deutlich, dass die Lehre sich wandeln kann. Und endlich bestehe die Chance, dass sich i.d. Kirche das "Recht auf Freiheit" u.d. "moralische Autonomie" durchsetzt.

Doch damit würde die Kirche aufgeben, was für sie wesentlich ist: die Orientierung an Jesus Christus!"


11
 
 bernhard_k 1. September 2017 
 

@A.Reik

Wenn Joseph Ratzinger in früheren Jahren dafür war und dies später als Papst revidierte, bin ich völlig zufrieden! Dann ist doch alles klar!

Die entscheidende Frage ist immer: Was ist Wahrheit? Was will Jesus Christus? Und die 2000-jährige Lehre der Hl. Kath. Kirche irrt nicht!

Der beste Beweis dafür sind die 5 präzisen und glasklaren Fragen der Dubia und die Erläuterungen dazu! Warum wohl haben weder Papst Franziskus noch andere (Top-)Theologen es gewagt, diese Dubia zu kritisieren? Wenn sie (tatsächlich) falsch sein sollten, warum stellt sie dann kein Spitzentheologe (schleunigst) richtig?

Die Antwort ist klar: Der Logik der Lehre der Kirche und den Worten Jesu Christi (Mk 10,11 um nur eine Quelle zu nennen) kann man sachlich-argumentativ nicht widersprechen.

-> VÖLLIG UNMÖGLICH!


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 Niki75 1. September 2017 
 

@Bernhard_K; @A.Reik

Prof. Josef Ratzinger hat wohl Überlegungen und Aufzeichnungen gemacht bezüglich der Kommunion Geschieden-Wiederverheirateter gemacht, das aber noch als Professor Ratzinger (vor seiner Weihe zum Bischof) widerrufen. Der Text ist sogar bei der 1. Bischofssynode aus dem Hut gezaubert worden. Nur wie verrückt oder gar bösartig muss man denn sein, wenn man den widerrufenen Text als Grundlage für die Einführung der Kommunion von GWH nimmt.
Josef Ratzinger hat gemeinsam mit anderen (Lehmann, Kasper) in Rom darum gebeten die Notwendigkeit des Zölibats zu prüfen, was Rom auch tat. Ratzinger hat das Ergebnis selbstverständlich akzeptiert. Bei den anderen weiß ich es nicht.
Das ist auch die Methode der Theologie: Fragen, um die Wahrheit zu klären. Auch der hl. Thomas hat so gearbeitet.


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 A.Reik 1. September 2017 

@Bernhard_K

Ich muss Sie enttäuschen, Joseph Ratzinger hat das tatsächlich geschrieben:
J. Ratzinger, Zur Frage nach der Unauflöslichkeit der Ehe. Bemerkungen zum dogmengeschichtlichen Befund und zu seiner gegenwärtigen Bedeutung, in: F. Henrich/V. Eid (Hrsg.), Ehe und Ehescheidung - Diskussion unter Christen, München 1972, 35-56.

Natürlich sind Interviews (wie das sooft @bernardo geschrieben hat) keine Äußerungen des ordentlichen oder gar außerordentlichen Lehramtes. Um solche Äußerungen zu sein, bedarf es einen genauen, von Rom festgelegten Vorgehens.

@Charlene, Sie irren sich. Denn angesichts der stets von Rom festgehaltenen Überzeugung, dass die Benutzung von Kondomen intrinsece mala ist, konnte sie - bis zur Erlaubnis durch Benedikt XVI. - auch bei der Benutzung durch männliche Prostituierte nur schlecht sein. Der homosexuelle Akt wurde bis Benedikt mit Kondomen als NOCH schlechter bewertet als ohne.


1
 
 Montfort 1. September 2017 

@Bernhard Joseph, @Elija-Paul, @Federiko R., @Zeitzeuge

Danke für Ihre Beiträge - es tut gut, klug Katholisches zu lesen!

Sich in Diskussionen mit @A.Reik, @Hardenberg und anderen "trollenden" Verwirrern einzulassen, die nur zu Aufregung, Ärger und Verdrehung der katholischen Lehre verführen, scheint Zeitvergeudung. Da ist es sinnvoller, einen Rosenkranz für sie zu beten oder sie in der Anbetung vor den Herrn zu bringen.

@Zeitzeuge: Interessant ist doch, dass die 13. Kirchenregel von Jesuiten meist so ausgelegt wird, dass "der gleiche Geist die Kirche und die einzelnen Gläubigen führe" - Ignatius sagt aber: "indem wir glauben, dass ZWISCHEN CHRISTUS UNSEREM HERRN, DEM BRÄUTIGAM, UND DER KIRCHE, SEINER BRAUT, DERSELBE GEIST ist, der uns regiert und lenkt zum Heil unserer Seelen, denn durch denselben Geist und Herrn unser, der die Zehn Gebote gab, wird gelenkt und regiert unsere Heilige Mutter Kirche." Es geht um das klare Bekenntnis: Der Geist Christi, der Heilige Geist, leitet die Kirche - und durch sie uns alle, auch den Papst.


5
 
 Charlene 1. September 2017 

Benedikt XVI gestattete nicht!

@A.Reik:
Wenn schwule Prostituierte bzw. Ihre "Kunden" Kondome nutzen, handeln Sie weniger schändlich, als wenn Sie dies nicht tun. Benedikt XVI wies mit dieser Feststellung darauf hin, dass es auch in der Sünde graduelle Gewichtungen gibt. Damit erklärte er mitnichten, dass es ethisch erlaubt sei, Sünden zu begehen.

Die SZ, die Bild und der Spiegel ignorierten natürlich diese einfache Logik. Es dürfte allerdings nichts Neues für Christen sein, dass diese Medien in so gut wie nie sauber über die Kirche berichten.


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 bernhard_k 1. September 2017 
 

Papst Benedikt XVI.

Auch in "Licht der Welt" (2010, S. 173) sagt er:

"... weil er immer noch für sie da ist, auch wenn sie die Kommunion nicht empfangen können."

Das ist klar ausgedrückt. Und völlig selbstverständlich sind solche (Interview-)Aussagen niemals bloß "Privatmeinung". Der Papst wird als Papst interviewt; wenn er seine Privatmeinung äußern würde, würde er dies explizit tun, das ist völlig klar!


7
 
 Bernhard Joseph 1. September 2017 
 

@A.Reik - Sie sind ein übler Verdreher der Wahrheit

Auf die Frage von Peter Seewald in "Salz der Erde": "Wird diese Frage [der Nichtzulassung von WvG zur Kommunion] noch diskutiert, oder ist sie bereits ein für alle Mal entschieden und geregelt? antwortet Papst Benedikt wörtlich: "Grundsätzlich ist sie entschieden, aber es sind natürlich immer faktische Fragen, Einzelfragen, möglich. Zum Beispiel könnte es vielleicht in Zukunft auch eine außergerichtliche Festsellung geben, dass die erste Ehe nichtig gewesen ist. Dies könnte dann vielleicht auch durch erfahrene Seelsorge vor Ort festgestellt werden. Solche Rechtsentwicklungen, die entkomplizieren können, sind denkbar. Aber im Grundsatz, dass eine Ehe unauflöslich ist und dass jemand, der die gültige Ehe seines Lebens, das Sakramner, verlassen hat und in eine andere Ehe eingetreten ist, nicht kommunizieren kann, der Grundsatz als solcher gilt in der Tat definitiv."

Wie können Sie dann solche, den tatsächlichen Sachverhalt grob verfälschende Behauptungen aufstellen!


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 A.Reik 1. September 2017 

Elijah-Paul

Wieso sollte die Kirche vor Franziskus nicht vom Heiligen Geist geleitet gewesen sein? Zum einen hat sich doch auch Joseph Ratzinger in seinen jungen Jahren für die Kommunion geschlechtlich miteinander verkehrender Gescheidener Wiederverheirateter eingesetzt, zum anderen hat er immer wieder, auch als er seine Meinung geändert hatte, mit dieser Frage gerungen. Das Ringen zeigt das Wirken des Hl. Geistes. Und die Entscheidung von Papst Franziskus ebenso, denn er ist bei allen, den Glauben als solchen betreffenden Fragen laut dem Dogma von 1870 irrtumsimmun. Im Übrigen sind alle Katholiken auch dem nicht unfehlbaren ordentlichen Lehramt zu Gehorsam verpflichtet. Ungehorsam ist unkatholisch. Das wahr unter Benedikt so, und das ist auch unter Franziskus so. Im Übrigen ist mir kein Wort in der Hl. Schrift bekannt, das lautet: "Geschieden Wiederverheiratete dürfen nur keusch lebend zur Kommunion." Sollten Sie es finden, bitte ich um Benachrichtigung.


2
 
 Elija-Paul 1. September 2017 
 

Vorsichtig mit Behauptungen!

Reik und evtl. andere

Lieber A. Reik , nach Ihrem Urteil bin ich nicht katholisch, weil ich bezweifle, daß der Heilige Vater im Kapitel 8 von AL vom Heiligen Geist geleitet wurde. Sie maches es sich zu einfach: Die ganze Kirche vor P. Franziskus wäre dann nicht vom Hl. Geist geleitet gewesen. Bitte Argumente nicht einfach Aussagen! Ich kenne bisher weder ein biblisches Argument, noch ein traditionelles, welches die hl. Kommunion für sog. WvG. vorsieht, außer bei Enthaltsamkeit. Dass es der Papst anders möchte, reicht nicht, es muß auch wahr sein! Aber mit solchen Aussagen bestätige ich wohl Ihre Sicht, daß ich nicht katholisch bin. Gott sei Dank darf man aber als Katholik nach der Wahrheit fragen, der auch der Papst verpflichtet ist. Wenn Zweifel bestehen, dann fragt man den Papst wie es in der dubia geschah. Wenn keine Antwort kommt, gehen die Zweifel nicht weg!!! Ansonsten ist man in der Gefahr das Amt des Papstes zu idealisieren. Blinder Gehorsam ist hier nicht angebracht!


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 Zeitzeuge 1. September 2017 
 

Liebe Verteidiger der alle, auch den Papst verpflichtenden Lehrüberlieferung

Schont eure Kräfte und Nerven und laßt euch nicht mit der kleinen Minderheit an
Papolatristen, die Regel 13 der Jesuiten
natürlich nur auf ihren "Wunschpapst" anwenden, ein, das ist sinnlose Zeitvergeudung!

Die beiden "Fürsten" hier erinnern mich
stark an die Kreise um "Imprimatur" oder "Wir sind Kirche", mit solchen Leuten pflege ich keine Kontakte, die würden
wahrscheinlich genau so jede Aufweichung von Humanae Vitae bejubeln und dann noch
frech zur Norm erklären.

Solange diese Gäste die Dubia nicht überlieferungstreu beantworten, sind sie für einen katholischen Diskurs ungeeignet!

Ich habe zur Sache hier schon mehrfach mit Quellenangabe alles gesagt zu dem Thema "Der Papst steht nicht über der Lehre, sondern ist ihr erster Diener",
wer aber jetzt den überlieferungstreuen
Bischöfen und Menschen die Rechtgläubigkeit abspricht, hat eigentlich alle Masken fallen gelassen
und sich selbst aus einem ernsthaften Diskurs ausgeschlossen!


11
 
 Federico R. 1. September 2017 
 

@A.Reik

Lesen Sie doch bitte den abschließenden Satz meines ersten Posts und dann meinen Nachtrag (zweites Posting). Dann können Sie vielleicht erkennen, was von mir gemeint ist. Die Sakramente garantieren keinen Heilsautomatismus, wie der hl. Paulus darlegt, ganz im Gegenteil. Man kann sich nämlich auch das Gericht „anessen“, wenn man unwürdig die Hl. Eucharistie empfängt. Ich kenne z.B. auch unwürdige Priester; die gibt’s leider auch – trotz sakramentaler Weihe.Das letzte Urteil spricht natürlich Gott, das ist gewiss.


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 A.Reik 1. September 2017 

@Federico R.

Es ist sachlich falsch, wenn Sie schreiben, dass die göttliche Barmherzigkeit erst in der Ewigkeit zum Zuge kommt. Wäre das wirklich so, dann wäre die sakramentale Sündenvergebung in Taufe, Eucharistie, Buße und Krankensalbung gegenstandslos. Denn hier kommt auf sakramentale Weise die Barmherzigkeit Gottes im Alltag vor. Und nicht zu vergessen. Gottes Barmherzigkeit ist selbst Mensch geworden vor etwas mehr als 2000 Jahren. Im Alltag.


4
 
 Federico R. 1. September 2017 
 

Mit Gott lässt sich nicht spielen

Ein nicht unwichtiger Nachtrag zu meinem ersten Post hier: Gottes Gebote zu relativieren oder sie in irgendeiner Weise abzuschwächen ist bereits eine Herabwürdigung der Majestät Gottes. Nur wer SEINE Gebote wirklich ernst nimmt, wird auch Gott ernst nehmen und – überhaupt - an seine Existenz glauben können. Der Gott des Alten und des Neuen Bundes ist eben kein gutmütiger Großvater und erst recht kein Hampelmann, mit dem sich spielen lässt, der strampelt, wenn man am Schnürchen zieht. Man kann SEINE Gebote vorsätzlich oder auch leichtsinnigerweise missachten. ER ist barmherzig denjenigen gegenüber, die IHN fürchten, die ihre Verfehlungen, immer noch auch Sünden genannt, erkennen, sie bereuen und umkehren. Das sollte jeder, der sich Christ nennt, wissen, bezeugen und unmissverständlich verkünden, allen voran unsere Theologen, die Bischöfe, die Herren Kardinäle bis hinauf zum Heiligen Vater, der nur dann auch diesen erhabenen Titel wirklich zu recht trägt.


9
 
 leibniz 1. September 2017 
 

@ ecclesiam II.

Die "Wahrheit" wird deshalb so verdreht, dass sie zu den eigenen Interessen passt. Und diese Interessen - geleitete "Wahrheit" wird dann absolutistisch und oft äußerst aggressiv vertreten. Nicht, weil derjenige von der Wahrheit seiner Aussagen wirklich überzeugt ist, sondern weil er von sich selbst und seinen Ansprüchen überzeugt ist.
Diese Kombination von narzistischer Überhöhung der eigenen Person und Relativismus ist es, die so gefährlich ist. Und das ist auch die Erklärung dafür, warum man mit solchen Menschen keinen wirklichen Dialog führen kann. So jemand wird nie wirklich reflektieren, was man ihm sagt. Er kann es gar nicht. Er wird immer nur dieselben Aussagen wiederholen und in aggressiver und beleidigender Weise reagieren, wenn der andere ein Argument vorbringen. Funktioniert dies nicht, wird er den Spieß umdrehen und das arme Opfer spielen.


9
 
 Schimmelreiter 1. September 2017 

Assimilation

@ wedlerg: Sie bringen es sehr schön auf den Punkt. Leider haben die Jesuiten das Prinzip des Zweckes, der die Mittel heiligt, oft überstrapaziert (man denke z.B. an den Ritenstreit). Und da sie maßgeblich für die Ausbildung der Nachwuchstehologen verantwortlich sind, wird das leider auch weitergegeben und macht sich allenthalben breit wie ein Rhizom. Daß er partout keine Klärung möchte, spricht für sich.

@ Pamir: völlig OT - geht Ihr Nickname auf das gleichnamige Segelschiff zurück? Der Untergang jährt sich heuer zum 60.mal.


5
 
 leibniz 1. September 2017 
 

@ ecclesiastical I.

2x 2 ist definitiv für die meisten Leute 5.
Sie müssen bedenken, dass heute im Allgemeinen nicht mehr nach der Wahrheit, die unabhängig von der eigenen Person ist, gesucht wird. Es geht vielmehr um eine "Wahrheit", mit welcher ich meine Interessen durchsetzen kann. Derselbe Sachverhalt kann heute "wahr" sein in einem bestimmten Zusammenhang, weil ich ihn gerade brauche, am nächsten Tag ist er in einem anderen Zusammenhang falsch. Diese Vorgehensweise können Sie bis in die Universitäten verfolgen. Wissenschaft, die nach einer vom Interesse des Forschers unabhängigen Wahrheit fragt, gibt es kaum mehr. Vorgestern hörte ich zwei Vorträge eines Pastoraltheologen, welcher in ersten Vortrag eine These aufstellte. Im zweiten Vortrag sagte er exakt das Gegenteil. Und dazu ging es ihm offensichtlich nicht um die Sache des Evangeliums, sondern darum, seine kirchenpolitischen Gegner schlecht zu machen. Das eigene Ich und seine Interessen stehen im Mittelpunkt


9
 
 Bernhard Joseph 1. September 2017 
 

Korrektur

Es musste natürlich unten heißen:

Es ist immer wieder lustig, den plötzlich erwachten Absolutismus der Relativisten zu beobachten, die so das, was der Apostel Paulus in seiner leidenschaftlichen Ermahnung sagt, beiseite schieben möchten.


4
 
 Bernhard Joseph 1. September 2017 
 

Papst Benedikt zu Unarten heutigenr Exegese

"Am Ende ist die Autorität, auf die jene Bibelwissenschaftler ihr Urteil gründen, nicht die Bibel selbst, sondern die den Bibliker zeitgenössische Weltanschauung. Dieser spricht folglich als Philosoph oder als Soziologe und seine Philosophie besteht nur in einer banalen, unkritischen Zustimmung zu den immer vorläufigen Übersetzungen der jeweiligen Zeit."

Dies sei aber die Umkehrung der traditionellen Methode theologischer Arbeit: nicht mehr die Schrift beurteilt die 'Welt' sondern die 'Welt' beurteilt die Schrift.

Einige eifrige Kommentatoren hier, die gerne polemisch werden und zu den stets gleichen persönlichen Angriffen neigen, scheinen große Fans dieser heutigen Entstellung von Exegese zu sein.

Ein typischer Satz, der nur aus diesem Denken zu verstehen ist lautet dann: A.Reik an @ecclesiam "Papst Franziskus tut nichts anderes, als die Ehelehre fortzuentwickeln."


9
 
 Bernhard Joseph 1. September 2017 
 

@Hardenberg - II

Professor Schirrmachers Verständnis vom Papstamt gleicht dem von einem Vorstand eines Unternehmens. Für einen Vorstand kommt es nicht darauf an in der Wahrheit zu bleiben, sondern sein Unternehmen zu befördern, insofern offenbart hier Schirrmacher ein interessantes Kirchenbild.

Wie unten schon gesagt, richtet sich meine Kritik oder wie Sie meinen, Unmut, nicht auf die Ablösung eines Präfekten der Glaubenskongregation, auch wenn die menschliche Vorgehensweise doch etwas schäbig war, sondern darauf, dass hier von Schirrmacher behauptet wurde, der Satz: „Es ist absolut unmöglich, dass der Papst als Nachfolger des Petrus und Stellvertreter Jesu Christi für die Weltkirche eine Lehre vertritt, die eindeutig gegen die Worte Jesu Christi ist.“ sei ein Affront gegen den Papst.

Es ist immer wieder lustig, den plötzlich erwachten Absolutismus der Relativisten zu beobachten, die so das, was der Apostel Paulus in seiner leidenschaftlichen Ermahnung beiseite schieben möchten.


8
 
 Bernhard Joseph 1. September 2017 
 

@Hardenberg - Ich konnte Ihnen gestern auf Grund der Kommentarbeschränkung nicht mehr antworten

Es ging mir nicht um die Entlassung von Kard. Müller. Das ist Sache des Papstes, sondern um die Aussage Schirrmachers zur Bindung an das Wort Christi, die ich zitiert habe.

Wie heißt es bei 2 Tim 4,1-5:
Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und seinem Reich: Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung. Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehren sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden. Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst.

Steht etwa der Papst über der Wahrheit? Macht er sie? Ist der Papst nicht der Wahrheit Gehorsam verpflichtet?

Was hat Kard. Müller also Falsches gesagt?


11
 
 Elija-Paul 1. September 2017 
 

(3)

Kardinal Müller war in einer schwierigen Position.Er erkannte,daß etwas falsch lief und hat deshalb Brief der 13 Kardinäle unterschrieben. Da war er noch in der richtigen Spur! Sein Fehler war dann, daß er trotz großer Bedenken am Ende dem Kompromiss zustimmte, der unter den deutschsprachigen Bischöfen unter Vermittlung von K. Schönborn geschah! Das (und vielleicht auch seine zu große Nähe zur Theologie der Befreiung u.a)hat ihm wahrscheinlich die Kraft geraubt, sich ohne Einschränkung hinter die dubia zu stellen, was aus meiner Sicht seine historische Mission gewesen wäre! Nicht daß er Dinge öffentlich gesagt hat war der Fehler, sondern daß er sich nicht ganz dem Irrtum, der ihm bekannt war, entgegengestellt hat, auch wenn es ihn sofort den Posten gekostet hätte.
Der neue Glaubenspräfekt wird das sagen, was der Papst möchte. Man mag sagen das ist die Aufgabe des Präfekten. Was aber, wenn ein irrtümlicher Weg eingeschlagen wird? Und um das geht es! Das ist die Kernfrage!


13
 
 Elija-Paul 1. September 2017 
 

(2)

Leider können auch ganze Bischofskonferrenzen irren. Das kann umso leichter geschehen, wenn bereits vorher im Ungehorsam in deutschen Diözesen oder auch in Wien Menschen die Kommunion gereicht wurde, die nach der bisherigen Lehre sie gar nicht empfangen durften. Auf solchen Wegen wird die Kirche von innen geschwächt und der Irrtum reift aus und gelangt sogar in die Hierarchie! Dann ist der Irrtum kein Irrtum mehr, sonder eine "Weiterentwicklung der Lehr", eine besondere "Erleuchtung", eine "Barmherzigkeit". Ich meine das nicht sarkastisch, sondern solche Begriffe wurden von höchster kirchlicher Stelle verwendet! Ein geistlicher Widerstand von denen, welche die Irrlichter erkennen ist absolut nötig, aber ein Widerstand, der sich gegen den Irrtum und falsche Entwicklungen stellt und nicht gegen Personen.
Wir können von Thomas Schirrmacher nicht erwarten, daß er die Feinheiten des gegenwärtigen Problems erkennen kann. Deshalb treffen die Reflektionen über K. Müller auch nicht zu!


12
 
 Elija-Paul 1. September 2017 
 

Es ist sicher interessant zu lesen .. (1)

was Thomas Schirrmacher und auch andere Kommentare zu diesen Themen sagen. Doch scheint mir der entscheidende Punkt häufig nicht getroffen zu sein. Der Widerstand geht nicht gegen den Papst als Person - jedenfalls sollte das nicht so sein - sondern gegen eine Richtung des Pontifikats, die an manchen Punkten sehr fragwürdig ist und sich in AL konträr zur bisherigen Praxis zeigt. Das ist weder biblisch noch durch die Tradition begründet. Insofern handelt es sich nicht etwa um Auflehnung, sondern um Verteidigung der Wahrheit zu der jeder Christ verpflichtet ist. Weder eine Dämonisierung noch eine Divinisierung des Papstes ist angebracht. Die Wahrheit besteht in der Übereinstimmung mit Gottes Willen und die Dubia wollte das klären. Selbstverständlich steht der Papst nicht über der Wahrheit und wir können ihm nicht in den Irrtum folgen, wenn es sich bei AL um einen solchen handelt, was leider sehr nahe liegt.


12
 
 Palmsonntag 1. September 2017 
 

@ A.Reik

Eigentlich wollte ich schreiben:
... auf welch unschöne Weise Papst Franziskus Kardinal Müller als Präfekten der Glaubenskongregation “entlassen” hat! - Unabhängig von der (jesuitischen) Machtentfaltung: Es ist auch eine Frage des Stils.


11
 
 Federico R. 31. August 2017 
 

@Hardenberg an @Bernhard Joseph

„Kleine Erfolge der göttlichen Barmherzigkeit im Alltag ...“ – Wenn Sie, werte(r) @Hardenberg, an das Ewige Leben, das unser Credo abschließt, aus voller Überzeugung glauben, dann können Sie getrost davon ausgehen, dass die göttliche Barmherzigkeit sich letztendlich erst in der Ewigkeit vollzieht. Würde sie hier schon stattfinden, dann dürfte es kein Unrecht mehr gaben auf Erden, keine Kriege, weder Mord noch Totschlag, keine unschuldigen Opfer, keine Abtreibungen, keine Behinderungen, keine unheilbaren physischen oder psychischen Krankheiten, letztlich auch keinen Tod mehr. Daher halte ich es für ratsam, sich klugerweise an die geoffenbarten Gebote Gottes und an die Lehre Jesu Christi zu halten, und das heißt in dem hier diskutierten Fall nun mal: „Was Gott verbunden hat, soll der Mensch nicht trennen.“ Punkt. Kleine wie große Erfolge der göttlichen Barmherzigkeit können sich nur dann im menschlichen Alltag einstellen, wenn man sich bemüht, nach Gottes Geboten zu leben und zu handeln.


13
 
 Rosenzweig 31. August 2017 

Nun DANKE auch Ihnen...

werte @Sefa - für Ihre ebenfalls nüchterne Analyse hier- treffsicher und wohltuend!

Und werter @nurmut und @XL- möchte Ihnen ebenfalls ganz zustimmen!–

Ich bin dankbar für diesen Interview- Bericht- ein wertvoller Einblick auf manch`Vorgänge– die zulange schon in alle Richtungen “zer-diskutiert“ worden sind!

So dankbar verbunden...


4
 
  31. August 2017 
 

Vielen Dank

für diesen hervorragenden, tiefgründigen Artikel!
Es ist gut, die Vorgänge in Rom auch einmal aus einer quasi Außenperspektive zu beleuchten, um sie besser verstehen zu können. Das ist gute jounalistische Arbeit.


6
 
 wedlerg 31. August 2017 
 

@A.Reik: die Ehelehre ist bereits in der Bibel auf den höchsten Punkt fortentwickelt worden

Die Bibel baut klar auf Monogamie. Keine einzige Passage der Bibel legitimiert eine andere Lebensform als die Ehe zwischen Mann und Frau. Wie J.Hartl treffend feststellt: Polygamie wird von der Bibel abgelehnt.

Das NT setzt noch eines drauf: die Ehe ist unauflöslich und heilig. Weiter kann man die Ehe nicht mehr entwickeln, wenn man die von Gott so gedachte Form der Liebe zwischen Mann und Frau ernst nehmen will und Jesu Worte ernst nimmt.

Für AL hat der Papst haarsträubende Fehler in der Morallehre begangen, wie man z.B. in AL303 feststellen kann. Dort wird explizit das Prinzip der Zweck heiligt die Mittel auf die Zweitehe angewandt: Sprich: zum Wohl der Kinder ist eine Zweitehe oder ein Konkubinat objektiv legitim. Das ist keine Entwicklung, sondern ein klarer Rückschritt, obendrein noch unter dem "Prinzip der Doppelwirkung" falsch verkauft worden.

Die Auflösung von Vernunft und Moral ist keine Entwicklung, Sie ist ein Krankheitssymptom, das leider aus Rom verstärkt wird.


14
 
 A.Reik 31. August 2017 

@Palmsonntag

Das ist richtig! Und deswegen auch gut, schließlich sollte sich auch ein Papst mit Menschen umgeben, denen er vertrauen kann.


4
 
 Palmsonntag 31. August 2017 
 

Wir sollten trotzdem nicht vergessen,

auf welche Weise Papst Franziskus Kardinal Müller als Präfekten der Glaubenskongregation “entlassen” hat! Er paßt(e) m.E. nicht zu seinem Welt- und Kirchenbild.


18
 
 A.Reik 31. August 2017 

@ecclesiam

Papst Franziskus tut nichts anderes, als die Ehelehre fortzuentwickeln. Vor casti connubii galt JEDE Form der Empfägnisverhütung als Sünde, seit Paul VI. gilt die Methode der Berechnung unfruchtbarer Tage als absolut legitim und Benedikt XVI. gestattete männlichen Prostituierten den Gebrauch von Kondomen zum Schutz vor HIV. @Bernhard Joseph hat jedes Recht, zu fragen, wie diese Fortentwicklung zu denken sei. Aber ein Recht auf Widerstand gegen das Ordentliche Lehramt gab es und Johannes Paul II., gab es unter Benedikt XVI. und gibt es unter Franziskus nicht. Nicht für mich, nicht für Sie und für keinen anderen Katholiken.


4
 
 ecclesiam 31. August 2017 
 

@Hardenberg

Das hat nichts mit Trotzigsein zu tun, sondern mit der Suche nach Wahrheit. Wahrheit kann man nicht "kreativ" weiterentwickeln, man verbiegt sie sonst. Es gibt auch keine "neue Logik abseits starrer Schemata" wie auch 2+2 nicht 5 ergibt.

Die Theologie des Vatikans hat in diesem Pontifikat einen Tiefpunkt erreicht. Der Papst sagt ja von sich, er sei kein grosser Theologe. Es ist dem Papst nicht mal mehr möglich, fünf theologisch geklärte und simple Fragen mit Ja oder Nein zu beantworten. Das achte Kapitel von AL ist theologisch nicht sauber begründet bzw. mit der Vernunft nachvollziehbar.

Dadurch ist eine sachliche Argumentation nicht mehr möglich, deshalb wird gegen Personen geschossen (z.B. die vier Kardinäle) und nicht argumentiert. Ihr Vergleich mit dem trotzigen Kind geht in die gleiche Richtung.


23
 
  31. August 2017 
 

Danke

für dieses Interview! Ganz erstaunlich, wie gut sich Prof. Schirrmacher in Rom auskennt und wie nüchtern er von außen Vorgänge analysiert, die hier immer gleich die Emotionen überkochen lassen.


11
 
 Hardenberg 31. August 2017 
 

@Bernhard Joseph

Ihre Antwort verrät, das mögen Sie mir bitte nachsehen, das Verhalten eines kleinen Kindes, dem gerade sein Spielzeug weggenommen worden ist. Trotzigsein und auf den Boden aufstampfen.
Nun hat der Papst eben anders entschieden als sein Vorgänger. Er konnte das, weil das zu Grunde liegende Problem eben nicht endgültig entschieden war. Ich würde der göttlichen Barmherzigkeit solche kleinen Erfolge im Alltag gönnen, schließlich hängen wir alle von ihr ab. Sie dagegen verschließen sich in Ihr "Weil nicht sein kann, was nicht sein darf". Wie schade, dass Sie Ihre wichtiges Wort somit letztlich der Kirche durch Trotz vorenthalten und damit die Kirche NICHT vorwärts bringen.


14
 
 bernhard_k 31. August 2017 
 

Es nützt alles nichts ...

Solange die 5 äußerst wichtigen - und das komplette Konzept des christlichen Glaubens betreffenden - Ja-/Nein-Fragen nicht klar beantwortet sind, wird es KEINE Klarheit geben.

Da hilft alles Reden bzw. Zerreden nichts ... Hier muss logisch, nüchtern und v.a. im Sinne Jesu ARGUMENTIERT werden.


22
 
  31. August 2017 
 

Das Interview geht in die Tiefe

Sehr viel Hintergrund-Wissen.
Und wirft ein neues Licht auf vielen Vorgänge innerhalb der Kurie in letzter Zeit.
Aber eines sieht man deutlich: Der Papst, Müller, Burke etc. ... Alle sind Menschen - sicherlich bemüht, aber auch schwach und fehlbar - ohne Ausnahme.


6
 
  31. August 2017 
 

Ich hab ein bissl den Eindruck

viele gehen hier und anderswo davon aus Kardinal Müller hätte ein Recht auf die Verlängerung seiner Amtszeit gehabt
das sollte Laut Papst Johannes Paul II
die Ausnahme sein
Konstitution Pastor Bonus:
siehe: allgemeine Normen
Artikel 5 §1 dort ist nichtmal von einer Möglichkeit zur Verlängerung der Amtszeit die Rede


9
 
 Maxim 31. August 2017 
 

Hardenberg - Moso

Frage: Sind Sie wiederverheiratet?
Der Papst sieht es doch angeblich gar nicht anders. Es geht doch nur um Seelsorge, nicht um die Aufhebung der Ehe.


6
 
  31. August 2017 
 

@Hardenberg

Volle Zustimmung!
Genau so ist es! DANKE


2
 
 Hardenberg 31. August 2017 
 

Rom hat doch gesprochen

"Nein, Kardinal Müller hat nur herausgestellt, was schon Papst Benedikt immer wieder betont hat."

Und Papst Franziskus sieht es eben anders. Er hat gesehen, dass Bibel und Tradition andere Wege eröffnen. Wenn der Präfekt der Glaubenskongregation das nicht sieht, ist das nicht Problem eines weitsichtigeren Papstes.


13
 
 bergkristall 31. August 2017 
 

Kardinal Müller ist ein Fels in der Brandung!
Ich bin enttäuscht, daß der Papst seine Amtszeit nicht verlängert hat.
Hat der Papst auch nur eine Amtszeit von 5 Jahren? Die Verwirrung würde reichen!


19
 
 Liberaler 31. August 2017 
 

Diskretion?


2
 
 Bernhard Joseph 31. August 2017 
 

AL "gegen die Worte Jesu Christi"

„Es ist absolut unmöglich, dass der Papst als Nachfolger des Petrus und Stellvertreter Jesu Christi für die Weltkirche eine Lehre vertritt, die eindeutig gegen die Worte Jesu Christi ist.“

Ist es das Amt des Präfekten, so etwas gegen den Papst festzustellen, wenn eine ganze Bischofssynode danach fragt, was Jesus damals tatsächlich gemeint hat? Wird hier Müller nicht zum Papst über dem Papst?"

Nein, Kardinal Müller hat nur herausgestellt, was schon Papst Benedikt immer wieder betont hat.

Kein Papst steht über dem Wort Jesu Christi und das darf man und muss man auch als Präfekt der Glaubenskongregation sagen.


30
 
 A.Reik 31. August 2017 

Hochinteressant!

"Aber was er in seinem Buch ‚Der Papst‘ darüber schreibt, dass der Papst mit seinem Lehramt auch letzte Instanz in der Auslegung der Offenbarung ist, hat er selbst nicht immer befolgt."

Im Grunde wäre das Grund genug für die Nichtverlängerung der Amtszeit.


6
 

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