Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. BDKJ möchte, dass Sternsinger nicht mehr AfD-Politiker besuchen!
  2. Papst: Einwanderer können fehlende Geburten ausgleichen
  3. AstraZeneca räumt schwere Nebenwirkungen bei Covid-Impfstoff ein
  4. Salzburg: Piusbruderschaft plant Kirchenerweiterung
  5. Vatikan legt neue Normen für Beurteilung von Marienerscheinungen fest
  6. Frühere CDU-Spitzenpolitikerin Kristina Schröder: Bin für Wehrpflicht, aber warum auch für Frauen?
  7. Kirchenzeitungen kann man auch abbestellen!
  8. Warum man am 26. Mai NICHTS in den katholischen Kirchen in Deutschland spenden sollte!
  9. Neue Räte braucht das Land
  10. Papst: Probleme durch Überbevölkerung ist "überholte These"
  11. ,Jesus ließe sich eher von Elon Musk einladen als von Rüdiger Schuch‘
  12. Ex-Verfassungsrichter Steiner zu Scharia und Kalifat: Wir setzen Wertordnung des Grundgesetzes durch
  13. „Von Beginn des Priesterwegs unseres Sohnes an war ich von einem großen Gefühl des Friedens erfüllt“
  14. Wie man die Klobürste richtig hält
  15. Associated Press: „Überall in den USA erlebt die katholische Kirche einen gewaltigen Wandel“

Kirche will bekannten Heinrichsturm im Zentrum Prags verkaufen

11. Dezember 2022 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In wenigen Jahren laufen die staatlichen Zahlungen an die Kirchen und Religionsgemeinschaften in Tschechien aus – Ein Mix aus Spenden und Erträgen sollen die Finanzierung von Seelsorge und kirchlichen Einrichtungen sicherstellen - Von Wolfgang Bahr.


Prag (kath.net/ KAP)

Die Erzdiözese Prag bereitet sich zielstrebig auf das Jahr 2030 vor, ab dem die Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Tschechischen Republik für ihren Betrieb selbst aufkommen müssen. Gemäß dem nach langwierigen Staat-Kirche-Verhandlungen 2013 in Kraft getretenen Gesetz zu Entschädigungszahlungen an die Kirchen für die Enteignungen während der kommunistischen Zeit (1958-1989) reduziert der Staat in den kommenden Jahren schrittweise die noch aus der Zeit des Josefinismus stammende Bezahlung des geistlichen Personals und der bischöflichen Ordinariate. Danach müssen die Kirchen für diese Ausgaben, aber auch für das kirchliche Schulwesen und soziale Projekte selbst sorgen. Ein Kirchenbeitrag oder eine Kirchensteuer ist nicht vorgesehen.

Dies sei für die Kirche "eine große Aufgabe" und die Situation erfordere "neue Lösungen, die auch innerhalb der Kirche mitunter Unbehagen hervorrufen", so der Prager Erzbischof Jan Graubner. Man suche jedoch "Regelungen, die uns ermöglichen, den Menschen die Frohbotschaft weitere Jahrhunderte zu verkünden". Der seit rund einem halben Jahr neu als Erzbischof amtierende Graubner hatte erst im September Aufsehen erregt, als er die bisherigen Finanzverantwortlichen seiner Erzdiözese absetzte und die finanziellen Agenden - nach dem Vorbild anderer Diözesen - dem Generalvikar übertrug.


Für Gesprächsstoff sorgt zudem der avisierte Verkauf des Heinrichsturms im Zentrum Prags. Der markante gotische Bau bildet mit der Heinrichskirche in der Prager Neustadt ein Ensemble, ist von dem Gotteshaus jedoch durch eine Straße getrennt ist und erbringt keinen geistlichen Nutzen. Das Interesse an dem Objekt sei groß und man gebe der Hauptstadt Prag bis zum Jahresende Zeit, ihrerseits ein Anbot zu erstellen. Kirchen und Friedhöfe könnten jedoch nicht verkauft werden, sondern nur anderen Eigentümern übergeben werden, erklärte Generalvikar Jan Balik dieser Tage bei einer Vorstellung der Strategie zur künftigen Kirchenfinanzierung.

Angelpunkt einer effektiven Wirtschaftsgebarung der Erzdiözese soll eine neu errichtete "Gruppe AP" (Skupina AD, Arcidieceze prazska) sein. In Zusammenarbeit mit renommierten Rechts- und Beratungsgesellschaften wurden ein gemeinnütziger Fonds, eine Holding und Stiftungen gegründet, die das Kircheneigentum in transparenter Weise verwalten, die Risiken maximal beschränken und nicht zuletzt die Solidarität in der Diözese berücksichtigen sollen.

Die Vorgangsweise sei vom Vatikan abgesegnet worden und man habe sie "als guten Weg auch den Kollegen aus den anderen Diözesen präsentiert", sagte der auch als Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz amtierende Erzbischof Graubner. Er hatte von 1992 bis 2022 als Erzbischof von Olmütz (Olomouc) Erfahrungen auch auf wirtschaftlichem Gebiet sammeln können.

Als ertragreichste Finanzierungsquellen in der Zukunft werden neben freiwilligen Geldspenden der Gläubigen die Erträge der kirchlichen Forste sowie aus Mietwohnungen angesehen. Hinzukommen fallweise Verpachtungen und finanzielle Investitionen. In der zweiten Jahreshälfte wurde ein Anfang mit der kompletten Renovierung eines Prager Zinshauses sowie der Errichtung neuer Wohnungen am Stadtrand gesetzt. Unter der Marke "XPlace" wird das Konzept von "Mietwohnungen für das ganze Leben" verfolgt, heißt es in einer Aussendung der Erzdiözese Prag. Die Kirche wolle "als solider Investor langfristige und faire Beziehungen mit den Mietern aufbauen". Die Marke "XPlace" bezieht sich auf die griechischen Christusinitialen (Chi und Ro).

 

kath.net-Wallfahrt zum Prager Jesulein - 8. Dez. 22

https://rumble.com/v1zmf8q-marienfeier-in-prag-8.-dezember-2022.html

 

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 winthir 11. Dezember 2022 

Hallo Everard,

Hast Du ein konkretes Beispiel für "kirchlichen Unter-Wert-Verkauf"?

Würde mich interessieren.


0
 
 Everard 11. Dezember 2022 
 

@winthir

Die Erfahrung zeigt, daß die Amtskirche beim Abverkauf kaum je ordentliche Preise erzielt hat. Und wenn man jetzt sogar geschichtsträchtige landmarks verramschen will, was viele Prager zu recht empört ist es ein Indiz, daß da nichts gutes kommen wird. Auch wird es der Entchristlichung Tschechiens noch weiteren Impetus verschaffen.


0
 
 winthir 11. Dezember 2022 

"Verschleuderung"?

Ich jedenfalls kenne den möglichen Kaufpreis nicht.


0
 
 Franziskaner46 11. Dezember 2022 
 

Tschechien

ist wohl in Europa das Land, das die Säkularisierung
am weitesten vorangetrieben hat.

Malta hingegen steht am anderen Ende der Skala.


0
 
 Everard 11. Dezember 2022 
 

Eine sehr bedenkliche Entscheidung

Unter dem Kardinal Duka wäre eine derartige Verschleuderung niemals geschehen!


1
 
 girsberg74 11. Dezember 2022 
 

Eine nüchtere Sicht und ein entschlossenes Vorgehen

Auch für deutsche Diözesen, wenn erst die Kirchensteuer fällt.
Ein Ausmisten hier wäre schon mal ein Anfang; was wird nicht alles mitgeschleppt.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Tschechien

  1. Zehntausende bei tschechischer Nationalwallfahrt in Velehrad
  2. Prager Ordensfrauen verwandeln verfallenes Bauernhaus in Kloster
  3. Jan Graubner wird neuer Erzbischof von Prag
  4. Unwetter in Tschechien: Bischof von Brünn besuchte Katastrophenregion
  5. Graubner neuer Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz
  6. Tschechien: Öffentliche Gottesdienste ab Ende April!
  7. Prager Weihbischof Herbst an Corona erkrankt
  8. Prager Mariensäule soll nun doch wiedererrichtet werden
  9. Seligsprechungsprozess für von Nazis und KP verfolgten Jesuiten
  10. Wieder Zehntausende zu tschechischer Nationalwallfahrt erwartet







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Warum man am 26. Mai NICHTS in den katholischen Kirchen in Deutschland spenden sollte!
  3. Vatikan legt neue Normen für Beurteilung von Marienerscheinungen fest
  4. Kirchenzeitungen kann man auch abbestellen!
  5. AstraZeneca räumt schwere Nebenwirkungen bei Covid-Impfstoff ein
  6. Salzburg: Piusbruderschaft plant Kirchenerweiterung
  7. Neue Räte braucht das Land
  8. BDKJ möchte, dass Sternsinger nicht mehr AfD-Politiker besuchen!
  9. „Von Beginn des Priesterwegs unseres Sohnes an war ich von einem großen Gefühl des Friedens erfüllt“
  10. Associated Press: „Überall in den USA erlebt die katholische Kirche einen gewaltigen Wandel“
  11. ,Jesus ließe sich eher von Elon Musk einladen als von Rüdiger Schuch‘
  12. Wie man die Klobürste richtig hält
  13. Papst: Einwanderer können fehlende Geburten ausgleichen
  14. Wir stehen vor einer neuen Epoche
  15. "Die Bischöfe haben das Grundgesetz entweder nicht gelesen ..."

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz