Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. PEINLICH! Katholische Universität distanziert sich von Worten des Papstes
  2. Bedauert Franziskus die Eliminierung eines der schlimmsten Verbrecher des Planeten?
  3. Papst leitet umstrittenen Bußakt der Kirche für Verfehlungen
  4. Diplomatische Krise nach Papstworten zu Abtreibung in Belgien
  5. Papst an deutschen Bischof: "Sind Sie katholisch?"
  6. Papst verteidigt Teilnahme von Laien bei Bischofssynode
  7. Libanon: Wolken-Kreuz schenkt Menschen Hoffnung
  8. ‚Barbarisch’ – Kardinal Hollerich lehnt Abtreibung ab
  9. Innsbrucker Kirche soll in Zukunft auch als Kletterhalle genutzt werden
  10. Papst will Seligsprechung für Belgiens König Baudouin eröffnen
  11. Uni Regensburg stellt Akkreditierung einer Lebensschutzgruppe in Aussicht
  12. Bosbach: „70 bis 80 Prozent der Bevölkerung tragen diese Migrationspolitik nicht mehr mit“
  13. DemoFürAlle veröffentlicht Trans-Leitfaden für Münchner Schulen
  14. Schweizer Bischofskonferenz: Bioethikkommission reagiert auf erste Benutzung der Sarco Suizidkapsel
  15. Wie man sich und seine Familie gegen Dämonen schützt

Warum J.R.R. Tolkien das Buch „Jona“ übersetzte

vor 6 Tagen in Kultur, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Jona sei hinabgestiegen in die Unterwelt, zu den Völkern der Vergangenheit, heißt es in Tolkiens Übersetzung für die „Jerusalem Bible“. Von Petra Knapp.


London (kath.net) Kaum jemand weiß, dass „Herr der Ringe“-Autor J.R.R. Tolkien (1892-1973) einen Teil der Bibel übersetzt hat. Es war im Jahr 1957, als der englische Priester Alexander Jones ein ehrgeiziges Projekt startete: Er wollte die Bibel neu übersetzen, und zwar eng angelehnt an die griechischen und hebräischen Urtexte.

Er habe auf die Enzyklika „Divino Afflante Spiritu“ von Papst Pius XII. reagiert, schreibt „Aleteia“-Autor Philip Koslowski. Der Papst habe Wissenschaftler ermutigt, die Bibel neu zu übersetzen, basierend auf den Originalsprachen, als Ergänzung zur lateinischen Bibelausgabe, der „Vulgata“.

Jones sei von einer neuen französischen Übersetzung inspiriert worden und suchte in England nach Wissenschaftlern, welche bei der englischen Ausgabe der „Jerusalem Bible“ mitarbeiten könnten. Dabei wandte er sich an J.R.R. Tolkien, den heute viele nur als Autor der „Herr der Ringe“ kennen. Er war jedoch Literaturwissenschaftler und damals einer der fähigsten, begabtesten und besten Philologen des Landes.


Tolkien sagte zu, bei dem Projekt mitzuarbeiten. Als er die ersten Arbeiten abgeschlossen hatte, schrieb Jones ihm folgende Zeilen: „In Wahrheit würde ich Ihnen gerne in großem Vertrauen alles schicken, was von der Bibel übriggeblieben ist, aber die Großzügigkeit und die Möglichkeiten sind wohl begrenzt!“

Und so blieb es bei nur einem Buch, das Tolkien schließlich zur Gänze übersetzte: Das Buch Jona, das er 1961 fertigstellte. Jones hatte zunächst noch gehofft, dass der Philologe auch das Buch Josua übernehmen könnte, was jedoch aus Zeitgründen scheiterte. Er übersetzte nur einen Vers aus dem Buch Jesaja zusätzlich, weiß Koslowski.

„Tolkien wusste nicht, dass sein Name in der gedruckten Ausgabe (der Bibel, Anm. d. Red.) erscheinen würde, denn er hielt seinen Beitrag für nicht besonders bedeutend“, schreibt er. In einem Brief von 1967 stellte Tolkien fest: „Mich unter den ‚Hauptmitarbeitern‘ zu nennen, war eine unverdiente Höflichkeit seitens des Herausgebers der Jerusalemer Bibel. Ich wurde in ein oder zwei Stilfragen konsultiert und kritisierte einige Beiträge anderer. Ursprünglich sollte ich eine große Menge an Text übersetzen, aber nachdem ich einige notwendige Vorarbeiten geleistet hatte, musste ich wegen des Drucks anderer Arbeiten zurücktreten und konnte nur ,Jona‘, eines der kürzesten Bücher, fertigstellen.“

Tolkiens Übersetzung wurde noch überarbeitet und editiert. Seine Originalübersetzung findet man im „Journal of Inklings Studies“ auf der Website der „Edinburgh University Press“. Koslowski findet bemerkenswert, wie Tolkien Jonas Reise beschreibt - nämlich über den Aufenthalt im Bauch des Wales hinaus.

Jona sei „hinabgestiegen in die Länder der Unterwelt, zu den Völkern der Vergangenheit“ (Jona 2,7). „Es überraschte mich, dass es eine alte hebräische Tradition gibt, wo erzählt wird, wie Jona die ,Unterwelt‘ besucht habe und jüdische Patriarchen getroffen habe, etwa Adam, Eva, Noah, Abraham etcetera“, schreibt Koslowski.

Er selbst hat ein Comicbuch über die Geschichte von Jona geschrieben, wo Ninive unter dem Fluch eines bösen Dämons steht und Gott den Propheten Jona schickt, der die Menschen warnen soll. In dem Buch „Jonah’s Voyage to Atlantis“ reist Jona in die legendäre Stadt Atlantis, nachdem er vom Schiff ins Meer geworfen wird. Es sei „ein Mix aus biblischer Geschichte, Fantasy und Mythologie“, mit dem Ziel, „eine Geschichte von Barmherzigkeit, Vergebung und Licht, das in der Dunkelheit scheint, zu erzählen“, sagt der Autor.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 jabberwocky vor 5 Tagen 

@Fink

Es ist im deutschen nicht ungewöhnlich, daß Namen unterschiedlich geschrieben werden. Eine kleine Auswahl:

Rudolph und Rudolf
Claudia und Klaudia
Claus und Klaus
Rainer und Reiner
Elisabet und Elisabeth
Gabriele und Gabriela
Johann und Johannes
Eveline und Evelyn


0
 
 girsberg74 vor 6 Tagen 
 

Es freut mich,

über J.R.R. Tolkien auch dies zu erfahren.


0
 
 Fink vor 6 Tagen 
 

"Jona" oder "Jonas", Mose oder Moses, Eliah oder Elias ?

Etwas abseits vom Thema: Warum gibt es im Deutschen zwei leicht unterschiedliche Formen bei den Eigennamen des Alten Testaments? Bis zur Einführung der "Einheitsübersetzung" in den 1970er Jahren hieß es bei den Katholischen Noe, Moses, Jonas, Elias, Jeremias, Isaias etc.
Informationen zu diesem Thema bietet der verlinkte Wikipedia-Artikel (mit einer guten Tabellen-Übersicht).

de.wikipedia.org/wiki/Schreibweise_biblischer_Namen_im_Deutschen


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Papst an deutschen Bischof: "Sind Sie katholisch?"
  3. Prälat Klaus Krämer neuer Bischof für Rottenburg-Stuttgart
  4. PEINLICH! Katholische Universität distanziert sich von Worten des Papstes
  5. Papst leitet umstrittenen Bußakt der Kirche für Verfehlungen
  6. Bedauert Franziskus die Eliminierung eines der schlimmsten Verbrecher des Planeten?
  7. Libanon: Wolken-Kreuz schenkt Menschen Hoffnung
  8. „Niemals dürfen wir das Kreuz Jesu ablegen und Jesus verleugnen“
  9. Es geschehen Zeichen und Wunder!
  10. Wie man sich und seine Familie gegen Dämonen schützt
  11. Innsbrucker Kirche soll in Zukunft auch als Kletterhalle genutzt werden
  12. Bischof Barron: Synodalität wird nicht „konstruiert“
  13. Estnische Bistumssprecherin Paas: „Das ist pure Freude! Das ist in der Tat ein historischer Moment!“
  14. Papst will Seligsprechung für Belgiens König Baudouin eröffnen
  15. „Meine Freunde in Nordisrael erleben seit einem Jahr fast täglichen Raketenbeschuss durch Hisbollah“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz