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| „Wir brauchen eine Lebensschutz-Gesellschaft, die neues Leben begrüßt und kompromisslos unterstützt“vor 4 Tagen in Interview, 1 Lesermeinung Felicitas Trachta im KATH.NET-Interview über den bevorstehenden Marsch fürs Leben/Wien am 5.10.2024: „Wir leben in einer Gesellschaft, in der das Geschenk des Lebens angefochten und in vielen Fällen als ungewollt angesehen wird“. Von Petra Lorleberg Wien (kath.net/pl) „Das Gerede von Menschenrecht auf Abtreibung ist natürlich Quatsch. Das gibt es genauso wenig wie ein Recht auf Meineid oder Stehlen. Der Begriff Menschenrecht wird inzwischen von vielen mit den eigenen ideologischen Begierden gefüllt.“ Das erläutert Felicitas Trachta, Vorsitzende des Marsches fürs Leben/Wien, im KATH.NET-Interview auf den bevorstehenden Marsch. Die wichtige ProLife-Kundgebung wird am kommenden Samstag, 5.10.2024, in Wien stattfinden und erwartet werden tausende fröhlicher, friedliche Lebensschützer. kath.net: Frau Trachta, warum engagieren Sie sich für den Marsch fürs Leben, für den Lebensschutz? Gab es für Sie vielleicht einen Schlüsselmoment, in welchem Ihnen die Bedeutung des vollen Lebensrechts ab dem Moment der Empfängnis bis zum natürlichen Tod aufgeleuchtet ist? Trachta: Das Thema Familie und Lebensschutz war für mich schon immer sehr präsent. Ich habe das Geschenk in einer großen Familie aufgewachsen zu sein und habe dadurch auch hautnah Schwangerschaften und kleine Babys miterleben dürfen. Seit ich klein bin, habe ich es immer als wunderschön und als Geschenk empfunden eines Tages Mutter zu werden und hoffentlich auch selbst einmal viele Kinder bekommen zu dürfen. Doch je älter ich wurde, desto mehr kam das Thema Abtreibung auf, sei es in der Schule, im Bekanntenkreis oder auch in der Politik. Und je mehr ich damit konfrontiert wurde, desto größer wurde mein Drang etwas dagegen zu unternehmen und die zu schützen, die auf den Schutz von außen, ganz besonders der eigenen Mutter angewiesen sind. Denn wir leben in einer Gesellschaft, in der das Geschenk des Lebens angefochten und in vielen Fällen als ungewollt angesehen wird. Dagegen möchten wir ankämpfen und das Thema des Lebensschutzes in der Gesellschaft wachhalten. kath.net: Auch dieses Jahr, am kommenden Samstag, sind Sie wieder mit dabei beim Marsch fürs Leben in Wien. Was ist dieses Jahr das Motto des Marsches und warum? Trachta: Kurz nach der Nationalratswahl in Österreich erwarten wir mehrere Tausend Lebensschützer auf den Straßen Wiens. Unter dem Motto #UnbornLivesMatter erinnern wir die neuen Abgeordneten, Medien, die ganze Gesellschaft und auch uns selber daran, dass das Leben von ungeborenen Babys zählt und Mütter, Eltern und Babys unsere Unterstützung brauchen. kath.net: Der Marsch für das Leben ist überkonfessionell, ja nicht einmal an eine Religion gebunden und auch atheistische Lebensschützer sind herzlich gerne gesehen. Dennoch interessiert uns: welche Unterstützung erhalten Sie seitens der katholischen Kirche? Und haben Sie auch bischöfliche Unterstützer? Trachta: Wir sind vollkommen unabhängig von der Katholischen Kirche und erhalten keinerlei Unterstützung. Gleichzeitig freuen wir uns natürlich, wenn Bischöfe und andere Vertreter der Kirche ihre Stimme für die Stillen erheben. Bischof Klaus Küng wird vor dem Marsch um 10:00 Uhr eine Messe für das Leben feiern, zu der alle herzlich eingeladen sind. Kardinal Christoph Schönborn und Bischof Hermann Glettler mussten aufgrund von Verpflichtungen absagen, haben aber dem Team vom Marsch fürs Leben herzliche Grüße ausgerichtet. kath.net: Haben Sie auch Unterstützung von orthodoxen bzw. evangelischen Christen? Trachta: Ja, auf jeden Fall. Während freikirchliche Christen dieses Jahr zu einem größeren Gottesdienst und einem kleinen Rahmenprogramm am Wochenende einladen, haben mehrere orthodoxe Gemeinden in Wien zum Marsch fürs Leben eingeladen. Gleichzeitig kommen immer mehr Menschen ohne christlichen Hintergrund zum Marsch fürs Leben. Diese Allianz Menschen guten Willens ist ein schönes Zeichen der Verbundenheit in diesem wichtigen Thema. Für Christen ist es eine großartige Gelegenheit Seite an Seite für ungeborene Babys und die Würde jedes Menschen einzustehen. Das ist oft eine schönere und bessere Form der Ökumene als nicht endende Diskussionen oder falsche Lippenbekenntnisse. kath.net: Welche Erfahrungen haben Sie in den letzten Jahren mit den Gegendemonstranten gemacht? Bleibt diese im normalen Rahmen der demokratischen Diskussion und Meinungsäußerung? Trachta: Der Marsch letztes Jahr war sehr sicher und die Polizei konnte die kleine Gruppe von Extremisten gut abschirmen. Auf dem Marsch sind vor allem auch Familien mit Kindern willkommen – deswegen ist uns das ein besonderes Anliegen. Die Gegendemonstranten sind meist internationale linksextremistische Demotouristen, die leider an konstruktivem Austausch kein Interesse haben. Aber hin und wieder kommt es mit Einzelnen zu Dialog. Wer daran besonderes Interesse hat, kann sich am Marschtag bei den Organisatoren melden. Austausch, Dialog und weitere Früchte sind dann möglich, wenn Menschen zum Marsch kommen, darüber anderen erzählen und Fotos auf Social Media posten. Daraus ergibt sich Reichweite, Relevanz und Resonanz für den Lebensschutz. kath.net: Jan Ledóchowski, der Präsident der Plattform Christdemokratie, sagte vergangenes Jahr in einem Video: „Es ist schon erstaunlich, dass wenn man sagt, ‚Jedes Leben zählt', und man sich damit schon am ‚extremen Rand' befindet, dann frage ich mich, wo denn die neue Mitte sein soll.“ Wie ordnen Sie dies ein und wo ordnen Sie selbst den Marsch fürs Leben ein? Trachta: Wir sind unabhängig von Kategorien wie links und rechts. Unsere Botschaft ist klar: Jeder Mensch verdient Schutz vor und nach der Geburt. Wir brauchen eine Lebensschutz-Gesellschaft, die neues Leben begrüßt und in schwierigen Situationen kompromisslos unterstützt. Informationen, Aufklärung über die Tragödie der Abtreibung, und gleicher rechtlicher Schutz für alle sind unabdingbar. Für uns ist auch klar: Wir lassen uns nicht von irgendwelchen politischen Schlagwörtern einschüchtern oder in eine bestimmte Richtung drängen. Lebensschutz sollte für jede Partei eine Selbstverständlichkeit sein. kath.net: Kennen Sie eigentlich ein anderes Menschenrecht, bei dem sowohl Befürworter wie auch Gegner den Begriff „Menschenrecht“ für die eigene Position in Anspruch nehmen? Gibt es ein „Menschenrecht auf Töten“? Wie stehen Sie zu den Bestrebungen mancher, das sogenannte „Menschenrecht auf Abtreibung“ auch gesetzlich zu verankern? Trachta: Das Gerede von Menschenrecht auf Abtreibung ist natürlich Quatsch. Das gibt es genauso wenig wie ein Recht auf Meineid oder Stehlen. Der Begriff Menschenrecht wird inzwischen von vielen mit den eigenen ideologischen Begierden gefüllt. Biologisch gilt: ein menschliches Leben beginnt mit der Verschmelzung von Spermium und Eizelle. Und rechtlich und gesellschaftlich benötigt jeder Mensch danach Schutz, denn er hat eine unantastbare Würde, die in Momenten der Schwäche oder Stille nicht abnimmt. kath.net: Danke für Ihre Antworten!
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