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Schottischer Priester wirft der Kirche systematisches Schikanieren vor

20. Februar 2024 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
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Matthew Despard hat 2013 ein Buch geschrieben, in dem er homosexuelle Netzwerke in der Kirche in Schottland anprangert. Seither ist er suspendiert.


Blantyre (kath.net/jg)
Ein schottischer Priester, der ein Buch über homosexuelle Netzwerke in der Kirche in Schottland geschrieben hat, wirft der Hierarchie vor, auf seine Person gezielt Druck auszuüben. Matthew Despard wurde 2013 von seinen Verpflichtungen in der Pfarre St. John Ogilve in Blantyre (Schottland) entbunden, nachdem er die Vorwürfe gegen die Kirche in seinem Buch „Priesthood in Crisis“ (dt. „Priestertum in der Krise“) veröffentlicht hatte, berichtet die BBC.

Despard blieb im Dienst der Kirche, durfte aber unter anderem keine öffentlichen Messen feiern. Er wollte in der Pfarre bleiben, musste seine Räumlichkeiten im Gebäude der Pfarre aber auf Gerichtsbeschluss verlassen. Er lebt jetzt in einer Wohnung, die von der Kirche bezahlt wird. Seine Berufung gegen die Suspendierung wurde 2016 vor der römischen Rota verhandelt. Der Spruch des Gerichts öffnete den Weg zu einer möglichen Rückkehr in den Pfarrdienst. Die Kirche entschied, dass die Letztentscheidung darüber von Joseph Toal, dem Bischof von Motherwell (Schottland), zu treffen sei.


Die letzten zehn Jahre seien „unglaublich schwer“ gewesen, sagt Despard laut BBC. Er habe Bischof Toal gebeten, in die Pfarre zurückkehren zu dürfen, sei aber ignoriert worden. Er sehe jetzt keine andere Möglichkeit mehr, als an die Öffentlichkeit zu gehen. „Ich bin von der Kirche systematisch schikaniert und mundtot gemacht worden“, sagt er wörtlich.

Das vatikanische Gericht habe klare Kriterien vorgegeben, die ihm eine Rückkehr in den Dienst in der Pfarre erlauben würden. Er müsse sein Buch zurückziehen und dies auch nachweisen. Er habe beide Auflagen erfüllt, sagt Despard.

Bischof Toal verlange darüber hinaus eine öffentliche Bitte um Entschuldigung von ihm. Despard sieht aber keinen Grund dafür. „Ich werde nicht um Entschuldigung bitten, weil ich die Wahrheit gesagt habe“, fügt er hinzu.

Despards Buch erschien im selben Jahr, in dem Kardinal Keith O’Brien, der damalige Erzbischof von St. Andrews und Edinburgh (Schottland), zurücktreten musste, nachdem mehrere ehemalige Priester ihm sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen hatten. O’Brien starb 2018.

Einer der Ankläger gegen O’Brien, Brian Devlin, brach 2021 sein Schweigen mit einem Buch, in dem er der Kirche vorwarf, sie sei von Schweigen, Geheimnissen und „omerta“ – dem italienischen Wort für das Schweigegebot der Mafia – befallen.

Despard fühlt sich durch die Aussagen von Devlin bestätigt. Dieser habe einige der historischen Praktiken der Kirche in Schottland ans Licht gebracht, sagt er. In seinem Fall hoffe die Kirche offenbar auf seinen Tod, damit die gegenwärtige Pattsituation ein Ende habe, sagt er laut BBC.

 


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Lesermeinungen

 girsberg74 20. Februar 2024 
 

Johannes-Paul II wusste, was er sagte,

als er forderte, dass ein Priesteramtskandidat ebenso fähig sein müsse, ein guter Ehemann zu werden.

In dieser Sicht würde der Verzicht auf eine Ehe ein Opfer sein um des Himmelsreiches willen und das Priesteramt eine echte Berufung - kein angesehener Ausweg für anders gelagerte Interessen.


5
 
 Marcus, der mit dem C 20. Februar 2024 
 

Tja...

das ist schlechtes Timing. Mit dem Konklave 2013 hatten die Lavendelnetzwerke wieder Oberwasser, wie man gesehen hat, als Cardinal Müller drei Mitarbeiter der Glaubenskongregation feuern sollte, weil sie sich über die Einflußnahme auf Prozesse beschwert hatten, die im vorigen Pontifikat undenkbar war.


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