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Feuer oder Erde? -Urne oder Sarg?

29. Jänner 2023 in Kommentar, 61 Lesermeinungen
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Die Art der Bestattung ist keine Nebensache. Der katholische Glaube drückt sich in der Erdbestattung aus. Durch Urnenbestattung wird der Glaube geschwächt. Das geschieht unmerklich, aber wirksam-Gastkommentar von Pfr. i. R. Wolfgang Tschuschke.


Bamberg (kath.net)

In den letzten Jahrzenten ist die Zahl der Feuerbestattungen bei uns in Deutschland stetig angewachsen. Das ging einher mit einer fortschreitenden Entfremdung der Menschen vom christlichen Glauben. Zunächst waren es Atheisten, Protestanten oder kirchenferne Katholiken, die sich für eine Leichenverbrennung entschieden haben. Dann aber haben sich mehr und mehr „ganz normale“ Katholiken angeschlossen. Neuerdings kann man auch in Todesanzeigen von Priestern das Wort „Urnenbeisetzung“ finden. Ist es also gleichgültig, auf welche Weise wir uns bestatten lassen?

Früher war es einfach. Für Katholiken kam nur die Erdbestattung in Frage. Bei einer Verbrennung des Leichnams gab es kein kirchliches Begräbnis. Das hat sich geändert. Seit 1964 hält die Kirche das Verbot der Leichenverbrennung nicht mehr aufrecht. Jetzt heißt es im kirchlichen Gesetzbuch: Nachdrücklich empfiehlt die Kirche, daß die fromme Gewohnheit beibehalten wird, den Leichnam Verstorbener zu beerdigen; sie verbietet indessen die Feuerbestattung nicht, es sei denn, sie ist aus Gründen gewählt worden, die der christlichen Glaubenslehre widersprechen (CIC, 1176,§ 3). In dem letzten Satz ist daran gedacht, daß jemand die Verbrennung seines Leichnams als ein Zeichen gegen den Glauben anordnet. Dann würde ihm das Begräbnis versagt. Aber das versteht sich ja von selbst. Wer den Glauben nicht hat, will ja gar nicht kirchlich begraben werden. Ohne Schnörkel gesagt: Man kann sich verbrennen lassen und bekommt dann auch ein kirchliches Begräbnis.

Unsere katholische Kirche gibt uns also in dieser Frage keine klare Weisung mehr. Leider. Jetzt muß jeder selber entscheiden. Hören wir noch einmal auf das, was im kirchlichen Gesetzbuch gesagt ist: Nachdrücklich empfiehlt die Kirche, daß die fromme Gewohnheit beibehalten wird, den Leichnam Verstorbener zu beerdigen. Die Beerdigung des Leichnams ist also ein fromme Gewohnheit. Was ist daran fromm?


1. Wir schließen uns damit dem Beispiel des Herrn an. Nach seinem Tod am Kreuz wurde sein Leichnam nicht verbrannt, sondern beerdigt. Der Fromme will seinem Herrn im Leben ähnlich werden und auch im Sterben. Deswegen möchte er, daß man es mit seinem Leichnam so hält wie bei Christus. Denn die Art der Bestattung ist keine Äußerlichkeit und keine Nebensache.

2. Die Kirche hat den Brauch der Beerdigung jahrhundertelang geübt. Es ist ein Zeichen von Frömmigkeit, sich den überlieferten Bräuchen der Kirche anzuschließen.

3. Unser Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes, sagt der Apostel Paulus (1 Kor 6,19). Deswegen halten wir unseren Leib in Ehren. Es stimmt nicht, wenn immer wieder behauptet wird, die Kirche sei leibfeindlich. Das Gegenteil ist der Fall. Deswegen hat sie jahrhundertelang ihre Gläubigen angeleitet, den Leib, der Tempel des Heiligen Geistes war, ehrfurchtsvoll zu behandeln und nicht etwa gewaltsam im Feuer zu zerstören und zu entsorgen.

4. Wir können nicht sagen, was bei der Auferstehung mit den Bestandteilen des Leibes im einzelnen geschieht. Das wäre Spekulation. Aber unsere Auferstehungshoffnung ist nicht vage und unbestimmt. Wir erhoffen die Auferstehung des Leibes. „Carnis resurrectio“ heißt es in unserem Glaubensbekenntnis, „Auferstehung des Fleisches“. Die älteren unter uns haben diese wörtliche Übersetzung noch aus ihrer Jugendzeit im Ohr. Christus ist mit verklärtem Leib im Himmel, seine Mutter ist mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen worden, und wir hoffen, daß auch wir mit verklärtem Leib bei Christus sein werden. Dieser Leib – nicht mehr gebrechlich und hinfällig, sondern verklärt – aber eben dieser Leib. Gott kann auch Menschen auferstehen lassen, wenn ihr Leib verbrannt ist. Aber können wir angesichts einer Aschenurne wirklich an die Auferstehung des Fleisches glauben?

5. Zur Frömmigkeit gehört auch, daß wir mit der Heiligen Schrift leben. Dort aber, in der Bibel, steht das Feuer durchgängig für das Gericht Gottes, für Vernichtung und Verderben. Für die vielen Stellen aus der Heiligen Schrift sollen hier nur zwei angeführt werden. Im Matthäusevangelium sagt Christus: Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen (Mt 13, 49 f.).

Beim Propheten Jesaja findet sich das tröstliche Wort des Herrn: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir!  Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen. (Jes 43, 1.2).

Freilich handelt es sich hier nur um Bilder. Aber was heißt „nur“? Unsere Seele braucht Bilder für das Unvorstellbare. Und wir müssen sorgfältig mit diesen Bildern umgehen. Sie sollen uns im Herzen erreichen und prägen können. Das unterlaufen wir, wenn wir unsere Toten verbrennen.

6. Schließlich noch ein Hinweis aus seelsorgerlicher Erfahrung. Bei einer Feuerbestattung wird der Trauerprozess empfindlich gestört. Die Trauerfeier, so haben mir Menschen gesagt und ich habe es als Trauernder selbst erlebt, findet keinen rechten Abschluß, wenn der Sarg hinter einem Vorhang verschwindet oder wenn er auf ein Auto geladen wird, und das Auto fährt davon. Wie anders die Beerdigung: Der Sarg wird in die Erde gesenkt, an den endgültigen Ort, und die ersten Schaufeln Erde bedecken ihn. Damit ist ein gewisser Abschluß erreicht. Das ist hilfreich für die Trauernden, wenn sie sich wieder ihrem Alltag zuwenden sollen. Eine Urnenbeisetzung erfolgt meistens nach geraumer Zeit. Sie kommt für die Trauernden eigentlich immer zu spät. Und es fällt nicht leicht, einen Zusammenhang zwischen der Urne und dem Verstorbenen herzustellen. Der Verstand kann das. Aber das Herz?

Die Art der Bestattung ist keine Äußerlichkeit und keine Nebensache. Der christliche, katholische Glaube drückt sich in der Erdbestattung aus. Durch Verbrennung und Urnenbestattung wird der Glaube geschwächt. Das geschieht unmerklich, aber wirksam.


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Lesermeinungen

 winthir 4. Februar 2023 

ich weiß nicht, wie es mit mir nach meinem Tod sein wird.

Aber mir fällt ein eine Geschichte aus dem Mittelalter:

Zwei Mönche malen sich aus, wie es nach ihrem Tod sein wird. Sie machen untereinander aus: Wer als erster stirbt, erscheint dem Andern und sagt Bescheid: "totaliter." (es ist so, wie wir uns das vorgestellt haben), oder "aliter." (nein, es ist anders).

Der eine stirbt, der andere wartet. Dann erscheint dem andern der Verstorbene im Traum und sagt: "Totaliter aliter!" (Ganz Anders!).

ja.

--

und, Lydia 53: Danke Dir. Mit Deinem Beitrag hast Du mir gutgetan.


0
 
 Tante Ottilie 1. Februar 2023 
 

Ja, lieber Zeitzeuge, so sehe ich das auch:

Bei dem irdischen Tod verlässt die Seele den Körper und existiert weiter, am Jüngsten Tage werden dann auch die Leiber wiederauferstehen. Ich stelle sie mir verklärt vor ähnlich dem wiederauferstandenen Christus.
Auch die Muttergottes ist ja mit Seele und Leib in den Himmel aufgenommen worden und vermag so offenbar in verklärter Form an verschiedenen Orten zu erscheinen.


2
 
 Zeitzeuge 1. Februar 2023 
 

Liebe Mariat und Tante Ottilie,

im Link ein von zuverlässigen kath. Theologen etc.

herausgegebenes Werk über die Eschatologie,

also die Letzten Dinge des Menschen.

Darin werden alle bekannten Fragen abgehandelt.

Ich wünsche ggfls. gute Lesefrüchte,

Ihr Zeitzeuge

www.teol.de/Symp-eschat.pdf


1
 
 Zeitzeuge 1. Februar 2023 
 

Liebe Mariat, ich hatte Ihnen an der falschen Stelle geantwortet;

im Link das wichtige Schreiben der GK über

Fragen der Eschatologie, darin auch über die
anima separata nach dem Tod.

Leider ist die Seele fast vollständig aus
dem neuen Begräbnisritus "verschwunden" und
die Falschlehre einer "Auferstehung im Tode"
auch bei Katholiken mitunter in den Köpfen.

Bis zur leiblichen Auferstehung befindet sich
die vom Leib getrennte Seele körperlos im Himmel, Purgatorium oder der
Hölle, das ist definiertes Dogma.

Die Beschaffenheit des Auferstehungsleibes
ist logischerweise für uns jetzt ein Glaubens-
geheimnis, aber die Auferstehung
am Jüngsten Tag ist dafür absolut sicher
durch die Offenbarung und die entsprechenden
Dogmen verbürgt.

Gerne wünsche ich einen besinnlichen Abend!

www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_con_cfaith_doc_19790517_escatologia_ge.html


1
 
 Mariat 1. Februar 2023 

@Miriam7 und Tante Ottilie

Danke für eure Replik.
So weit so gut. Allerdings, werte Miriam7, würde ich meinen Körper NICHT willlentlich verbrennen lassen.
Da habe ich wirklich Bedenken, ob dies Gott wohlgefällig ist.
Es ist ein zerstören dessen, da auch auch die Knochen zermalmt werden, was ER erschaffen und beseelt hat.
Liebe Grüße
Mariat


1
 
 Miriam7 1. Februar 2023 
 

@Mariat

Ihre Ausführungen decken sich mit meinen Vermutungen. Deshalb verstehe ich diese Diskussion über Erd- oder Feuerbestattung nicht. In beiden Fällen verschwindet der Körper völlig. "Für Gott ist nichts unmöglich." Darauf hoffe und vertraue ich!


1
 
 Tante Ottilie 31. Jänner 2023 
 

@Mariat

Ich stimme Ihnen bzgl. Ihrer Vorstellungen eines vollkommenen Geistseelenkörpers nach dem Tode zu, egal was zu irdischen Lebzeiten mit dem physischen Körper geschah.
Sowohl die Schilderungen des von den Toten auferstandenen Herrn, dessen verklärter Leib zwar die in der Passion zugefügt Wundmale zeigt, der jedoch ohne Schmerzen ist, als auch Berichte von Nahtodrtfshrungen sprechen für die Richtigkeit Ihrer Annahmen.


1
 
 Mariat 31. Jänner 2023 

@Miriam7

Meine Gedanken zu Ihren Fragen: Unser Geist- Seelenkörper lebt nach dem irdischen Tode weiter.Er beinhaltet geistige Augen, Ohren und unseren geistigen Körper. Der ganz gesund ist!
Von daher fehlen ihm auch keine Gliedmaßen.
Dieser Geist - Seelenkörper - überlebt also auch Flugzeugabstürze, oder schlimmeres.
Weil dem so ist, können auch bereits Verstorbene erscheinen, z. B. Pater Pio.
Alles Gute.
Mariat


3
 
 Miriam7 31. Jänner 2023 
 

Gedanken

Was wird eigentlich mit unseren eventuell amputierten Gliedmaßen sein und mit unseren herausoperierten Organen? Ich meine bei der Auferstehung.
Oder wenn man im Flugzeug explodiert und verkohlt. Oder vom Hai gefressen wird...


0
 
 Tante Ottilie 31. Jänner 2023 
 

Klimaschädlichkeit der Feuerbestattung

Diese ist gegenüber der Erdbestattung durchaus gegeben, denn bei der Inkremierung werden ja Körper und Sarg mittels fossilen Brennstoffes (Erdgas) verbrannt und ALLES ZUSAMMEN als CO2 ungefiltert in die Erdatmosphäre geblasen.

Mich wundert eigentlich immer wieder, dass KEINE(R) der Klimaschutz-Aktivisten daran Anstoß nimmt!

Bei der Erdbestattung in 2 Metern Tiefe (!)zerfällt der Körper und der umgebende Sarginhalt zwar ebenfalls und wird zu Humus u.ä. zersetzt und umgewandelt - jedoch im Gegensatz zur Feuerbestattung nur sehr langsam über Jahre statt in Minuten und vor allem IN der Erde, wodurch auch hierbei entstehendes CO2 weitestgehend gebunden wird und eben NICHT ungeschützt in die Atmosphäre entweicht.
Das alles sind zwar keine religiösen Überlegungen aber immerhin naturwissenschaftlich erhärtete Tatsachen, die per se auch für die Erdbestattung sprechen!


3
 
 Tante Ottilie 31. Jänner 2023 
 

Feuerbestattung kommt für uns nicht in Frage

Weil dieses in den Ursprüngen hier in Deutschland eine bewusste Absetzung der gottlosen Freidenkerbewegung von der christlichen Religion war (s. Freidenkertum und Kirche Ein Handbuch, Wichern-Verlag/ Berlin 1932 S.33).
Hierin wird zitiert: Lindemann, Proletarische Freidenkerbewegung. Leipzig, Freidenker-Verlag 1926:
"Es gibt für uns Freidenker keine Familiengräber mehr. Die Jugend wird in alle Welt zerstreut, niemand ist mehr da, um in treuer Liebe das Grab der Angehörigen zu pflegen. Deshalb entspricht es unserer Klassenlage, die Toten zu verbrennen und die Asche zu zerstreuen."

Ein rk Christ sollte mit solcher Weltanschauung NICHTS, aber auch GAR NICHTS gemein haben. Deshalb haben wir für unsere Beerdigungen in einem pflegeleichten Rasengrab mit Stein auf einem nahegelegenen Parkanlagen Friedhof beizeiten Geld angespart und zurück gelegt. Auch dieses als bewusstes Zeugnis gegen atheistisch-nihilistisches Gedankengut.
Der verklärte Auferstehungsleib dürfte anders sein als der jetz


3
 
 Lydia 53 30. Jänner 2023 
 

winthir

Danke für Ihre ausgewogene und überzeugende Argumentation. Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Teilnehmer Ihre grundsätzlich klar katholischen Haltung gepaart mit zugewandter Offenheit anschließen würden.


0
 
 Mariat 30. Jänner 2023 

"Die Auferstehung des Fleisches", wie soll man sich das vorstellen?

"Das Bekenntnis der Auferstehung erfolgt seit der Zeit der Patristik in einer völlig realistischen Weise. Es scheint, dass die Formel „Auferstehung des Fleisches“ in das alte römische Symbolum Eingang fand und später von hier aus in viele andere, um eine spiritualistische Interpretation der Auferstehung zu vermeiden, die unter gnostischem Einfluss einige Christen anzog[25]. Bei der 11. Synode von Toledo (675) wird die Lehre gut überdacht ausgelegt: Die Auferstehung erfolgt „weder in einem luftförmigen noch in irgendeinem anderen Fleisch“; der Glaube bezieht sich auf die Auferstehung „in dem [Fleisch], in dem wir leben, bestehen und uns bewegen“: Dieses Bekenntnis erfolgt nach dem „Beispiel unseres Hauptes“, d.h. im Licht der Auferstehung Christi[26]." v. Papst Benedikt XVI.

www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/cti_documents/rc_cti_1990_problemi-attuali-escatologia_ge.html


0
 
 seppi 30. Jänner 2023 
 

Das Dokument, das Glaubenspräfekt Kardinal Gerhard Ludwig Müller vorstellte,

Mit einer neuen Instruktion schafft der Vatikan Klarheit für den Umgang mit der Asche Verstorbener: Aufbewahrung in Wohnräumen, Ausstreuen der Asche in der Natur oder ihre Verarbeitung in Schmuckstücken sowie anderen Erinnerungsgegenständen sind nach katholischer Lehre nicht gestattet. Stattdessen müsse die Asche an "einem heiligen Ort" aufbewahrt werden, etwa auf Friedhöfen oder in Kirchen, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Instruktion "Ad resurgendum cum Christo" (Zur Auferstehung mit Christus) der vatikanischen Glaubenskongregation. Thema sind die "Beerdigung der Verstorbenen und die Aufbewahrung der Asche im Fall der Feuerbestattung".


1
 
 Paddel 30. Jänner 2023 

@bergmeister "Dem Himmel näher, als Aschehaufen?"

Auf einem Berg?

Das heißt, sie glauben nicht an die leibhaftige Auferstehung, denn Gott auf einem Berg nahe zu sein, das ist die Sehnsucht eines Menschen vor seinem Tod. Nach seinem irdischen Tod braucht er dafür keinen Berg mehr....

Es gibt mehrere Bibelstellen in denen entweder Skelette wieder Fleisch annehmen und lebendig werden oder aus ihren Gräbern rauskommen und in den Himmel auffahren.

Gott selbst ließ seinen eigenen Sohn leibhaftig bestatten.
Man kann davon ausgehen, dass diese Bestattungsart dadurch von Gott geheiligt wurde.
Natürlich glaube ich auch an die Auferstehung der verbrannten Leiber, allerdings denke ich schon, dass es einen Unterschied macht, ob das aus freiem Willen geschieht oder nicht. Denn die Art der Bestattung ist auch ein Ausdruck und eine Antwort auf die Liebe Gottes und dessen Willen.


3
 
 lakota 30. Jänner 2023 
 

@bergmeister

Sorry, aber wir sind hier nicht bei den Grünen.

Hier geht es darum, welche Art der Bestattung einem gläubigen Katholiken am angemessensten ist - und nicht was mehr CO2 erzeugt.


5
 
 J. Rückert 30. Jänner 2023 
 

Elias

wurde (wie Jesus und Maria) mit dem Leib in den Himmel aufgenommen. Ist er deshalb besser gestellt als Petrus oder Paulus?
Eine Frau hatte 7 Brüder nacheinander zum Manne. Wem wird sie im Himmel gehören, fragten die Sadduzäer?
So schlaue Fragen stellen sich nur besonders schlaue "Bibelforscher".
Niemand weiß, wie unsere Existenz im Jenseits wirklich beschaffen sein wird. Ein Arzt hatte eine Nahtoderfahrung. Er sah ein Wesen ohne Maße (keine Länge, keine Breite in menschlichem Sinne) in einer Nicht-Zeit. Er fand keine Worte, um es auszudrücken. Aus jeder Pore des Wesens quoll ein unbeschreiblicher Jubel, ein überschäumender Lobpreis Gottes.


0
 
 elmar69 30. Jänner 2023 
 

Art der Bestattung hat keinen Einfluss auf das ewige Leben

Für das Ewige leben und die Auferstehung des Leibes ist es völlig unerheblich, was nach dem Tod mit dem Leichnam passiert.

Es hat bislang noch kein bedeutender Theologe behauptet, dass durch die Verbrennung des Leibes die Auferstehung beeinträchtigt werden könnte.

Auch die Menschen, die im Feuer umkommen und komplett verbrennen, können von Gott genauso gerettet werden, wie diejenigen, deren Körper im Erdreich verwesen.

Wenn früher die Verbrennung als anti-christlicher Akt verwendet wurde, muss das heute kein Argument mehr sein


2
 
 bergmeister 30. Jänner 2023 
 

@Sinai

Sorry, aber wo ist denn letztlich der Unterschied.
Die Kompostierung/Verwesung der Leiche erzeugt genau so viel CO2 wie die Verbrennung, das in die Atmosphäre gelangt und ist damit immer Teil dieser Erde.


0
 
 Sinai 30. Jänner 2023 
 

Verbrennen ist Sünde

Der Körper wird an die Erde zurückgegeben, nicht dem Feuer.
Der Körper ist bzw.war der Tempel des Heiligen Geistes. 2000 Jahre war es Sünde.
In der orthodoxen Kirche ist es das immernoch.


4
 
 bergmeister 30. Jänner 2023 
 

@SalvatoreMio

Da kann ich Sie beruhigen!
Mein Dolomitengipfel ist gefahrlos, allerdings mit einiger Ausdauer, zu erreichen.


1
 
 Zeitzeuge 30. Jänner 2023 
 

In unserer Stadt können die Nutzungsrechte gebührenpflichtug

verlängert werden (sofern nicht fast der ganze
Friedhof "plattgemacht" wird...).


1
 
 SalvatoreMio 30. Jänner 2023 
 

Asche auf Dolomitengipfel

@bergmeister: Sehr pietätvoll, Ihr Beitrag! Ein paar Tipps: es wäre sinnvoll zu beten: 1) dass Ihre Söhne bis dahin noch leben; 2) dass sie auf dem Weg nach oben nicht stolpern und abstürzen samt Asche! - (Das Wehgeschrei einer Frau, die in den Dolomiten verunglückte, war markerschütternd und bleibt mir unvergesslich).


4
 
 SalvatoreMio 29. Jänner 2023 
 

Friedhöfe plattmachen...

@Zeitzeuge: Oh, das tut weh! Ein ganzer Friedhof verschwindet! - Hin und wieder suche ich die Stadt auf, in der ich lange Jahre in der Kirche gearbeitet hatte. Die meisten, mit denen ich zu tun hatte und besonders verbunden war, muss ich auf dem Friedhof besuchen - immer einer der ersten und wichtigsten Besuche. Letztes Jahr ein Schock: viele Gräber plattgemacht; der Gesamteindruck: eher lieblos! Ob es mit 2 Jahren Corona zu tun hat? Ich weiß nicht.


2
 
 bergmeister 29. Jänner 2023 
 

Naja, meine Söhne

wissen, auf welchem Dolomitengipfel ich meine Asche verstreut haben möchte.
Da bin ich dann dem Himmel immerhin 2500m näche als hier unten.


0
 
 chorbisch 29. Jänner 2023 
 

@ winthir, Zeitzeuge

Ich weiß nicht, ob das bundesweit gilt, aber in Rheinland-Pfalz legen die Kommunen die Ruhezeit fest. Das kann von der Bodenbeschaffenheit abhängig sein, aber in dem Ort, wo meine Eltern begraben sind, wurde vor gut 25 Jahren die Ruhezeit drastisch verkürzt, weil der Friedhof fast voll war.
Inzwischen ist das anders, es gibt wieder mehr als genug Platz, allerdings ist die Ruhezeit nun auf 15 Jahre begrenzt.

Nach Aussage des Bestatters meiner Mutter auch auf Wunsch vieler Angehöriger. Das Grab meiner Eltern wird noch 10 Jahre bestehen, ob ich es erhalten kann, wenn ich das möchte, weiß ich noch nicht.

Ob man der Bestattungsart wirklich die Bedeutung zumessen sollte, die ihr Pfarrer Tschuschke tut, weiß ich nicht.
Früher wurden selbst in Kirchen manchmal durch neue Särge die vorhandenen zerdrückt, und wie pietätvoll ein Beinhaus ist, kann man auch geteilter Meinung sein.


1
 
 Paddel 29. Jänner 2023 

@winthier Juden/Hitler

Ein Grund warum die Juden verbrannt wurden, war um sie auch noch im Tod zu verdemütigen. Eine Feuerbestattung ist bei den Juden ein Sakrileg. Zumindest zur Zeit der Nazis.
Zur Zeit Jesu wurden nur Könige oder sehr reiche in ein Felsengrab gelegt, andere konnten sich sowas nicht leisten. Aber kommt es darauf an? Tatsache ist, dass unser Herr Jesus Christus sorgfältig gesalbt und eingewickelt wurde und der Körper dadurch geehrt wurde und ER eben leibhaftig bestattet wurde und nicht als Asche.
Soweit ich weiß, versuchten Juden im KZ wenigstens noch an die Asche der Verstorbenen zu gelangen um diese zu begraben. Mein Gott, mein Gott, was für ein erschütterndes Glaubenszeugnis. Sie taten das unter Einsatz ihres Lebens.
Urnenbestattungen erschüttern mich täglich, wenn ich in die Traueranzeigen schaue.


4
 
 winthir 29. Jänner 2023 

und nun:

danke für dieses Thema, und danke für Eure Beiträge. Ihr merkt ja wohl, daß ich hier "in meinem Metier" bin - ein sehr renommierter Bestatter hatte mir übrigens damals angeboten, sein Bestattungsinstitut zu übernehmen.

Meine vielen Friedhofs-Erfahrungen möchte ich nicht missen - die haben mich geprägt. Für mein Leben.

winthir.


0
 
 SalvatoreMio 29. Jänner 2023 
 

Ruhedauer

Meine englische Freundin sagte mal, dass die Gräber in Großbritannien immer bestehen bleiben würden. Falls es interessiert, wie man es dort regelt: siehe Link.

www.theguardian.com/environment/2016/may/06/re-using-graves-means-uk-cemetery-will-never-run-out-of-space


3
 
 winthir 29. Jänner 2023 

"Ein Begräbnis ist so teuer, weil..." (Fink)

1. Die Bestatter auch leben möchten von ihrer Arbeit

2. Die Friedhöfe die Gebühren neu kalkulieren und (manchmal drastisch) erhöhen mußten: Ein Urnengrab ist halt erheblich preiswerter al ein Erdgrab.

Inzwischen beträgt der Anteil der Urnenbestattungen in Deutschland 77%.

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1281529/umfrage/sarg-und-urnenbestattungen-in-deutschland/

Und zur geschichtlichen Entwicklung der Anteile Erd/Feuerbestattungen in Deutschland hier noch ein interessanter link:

bestatterweblog.de/zahl-der-feuerbestattungen-nimmt-zu-warum-ist-das-so/


0
 
 Zeitzeuge 29. Jänner 2023 
 

Liebe SalvatoreMio und Hope,

ich schliesse mich Ihnen an.

Das Grab meiner vor fast 71 Jahren verstorben
Mutter und das Doppelgrab meiner unvergessenen Großeltern wurden regelmäßig
verlängert bzgl. der Ruhezeit und die Grabpflege
wird fachgerecht von einer Gärtnerin durchgeführt.

Jetzt soll nach 500 Jahren(!!) dieser Friedhof
plattgemacht werden, nur der jüdische Teil soll
erhalten bleiben wogegen ich natürlich nichts
einzuwenden habe, aber die Aufhebung unseres
Friedhofes hat mich schon getroffen, ich wäre
auch gerne dort erdbestattet worden.
Der Friedhof wurde schon vor Jahrzehnten außer-
halb der Stadt verlegt, der alte Friedhof aber
immer wieder einmal mit vorbestellten Doppel-
gräbern, wenn der andere Teil der Eheleute
verstorben war, belegt. Das ist jetzt vorbei.... .

Die Feuer-/See Baumbestattungen sind ein
Zeichen verweltlichen Glaubens, wobei im
Einzelfall die klare Erkenntnis fehlen mag.


4
 
 winthir 29. Jänner 2023 

Die "ewige" Ruhedauer

gibt es nicht nur für Moslems (in Deutschland nur in Ausnahmefällen), sondern auch für Juden generell. Besuche mal einen jüdischen Friedhof, dann siehst Du das so richtig.


0
 
 norbertus52 29. Jänner 2023 
 

@Miriam7

Gemäß der Hl.Monika: "Begrabt mich wo ihr wollt. Aber gedenkt meiner am Altar"


1
 
 winthir 29. Jänner 2023 

Die Bestattung Jesu (s. Artikel)

Jesus wurde nicht begraben (Erdbestattung), sondern der Leichnam wurde, mit Tüchern umwickelt, in ein Felsengrab gelegt.

Wer mal nach Jerusalem kommt, dem empfehle ich _sehr_ den Besuch des sog. "Gartengrabes", eine erhaltene Grabstätte aus der Zeit Jesu. Man sieht noch die Schiene für den "Rollstein", mit dem das Grab verschlossen war, und versteht die Frauen auf dem Weg zum Grab - "Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?" (eigentlich braucht man dafür mindestens vier starke Männer).

In das Grab kann man auch hineingehen - " und sie gingen hinein in das Grab".

Meine Besuche in Jerusalem und Palästina haben mir viel Verständnis der Bibel gelehrt.

Um nun die Bestattung Jesu als Argument gegen die Feuerbestattung zu verwenden - in diesem Punkt fehlt mir einfach die Phantasie.


1
 
 Hope F. 29. Jänner 2023 
 

Feuerbestattung

Oftmals erfolgt die Feuerbestattung aus Bequemlichkeit. Schließlich gibt es die Möglichkeit der Dauergrabpflege durch Friedhofsgärtner, Rasengräber oder Memoriamgärten.


3
 
 Hope F. 29. Jänner 2023 
 

@Fink -Liegedauer

Bei Muslimen besteht nach m. Info ein Grab ewig. Das sollte auch für Christen möglich sein. Bei uns hat jedenfalls eine Tochter das Grab ihrer Mutter verlängert.


4
 
 SalvatoreMio 29. Jänner 2023 
 

Die Liegedauer

@Lieber winthir! Ihre Aussagen mögen stimmen, aber es ist nicht immer so! Manchmal sind es sogar 30 Jahre. Ich kenne es auch, dass man noch mit Ablauf der Liegefrist an manchen Orten eine Verlängerung erbitten kann: für 5 Jahre oder 10 Jahre z. B.


3
 
 lakota 29. Jänner 2023 
 

@chorbisch

Sie haben natürlich recht mit dem Verwesungsprozess.
Es haben aber wirklich manche Leute Angst davor von Würmern gefressen zu werden, darauf wollte ich hinaus.
Über die Auferstehung - wie Gott das bewerkstelligen wird - mache ich mir keine Gedanken, das weiß ER besser.
Er wird auch Johanna von Orleans auferstehen lassen, obwohl sie auf dem Scheiterhaufen ihr Leben ließ, da habe ich keine Zweifel.

Ich muß aber auch daran denken, wie man dem Leichnam Jesu umgegangen ist, man hat ihn einbalsamiert, in Tücher gehüllt und dann ins Grab gelegt. Maria und die Jünger haben ihm noch alle Liebe gegeben und sind mit Ehrfurcht mit ihm umgegangen - für mich ist das einfach richtig.


4
 
 SalvatoreMio 29. Jänner 2023 
 

Sind den meisten Usern von kath.net die kostbaren kath. Traditionen nicht eigentlich wichtig?

@Lieber Zeitzeuge! Sehr wertvolle Gedanken hat Pfr. Tschuschke uns hier dargelegt: durch die Erdbestattung bezeugen wir Achtung vor dem Leib, dem Tempel des Hl. Geistes. Auch Christi Leichnam wurde in ein Grab gelegt usw.- Übrigens: jeder von uns ist eingeschrieben in das Herz Gottes. Er wird das Wunder unserer Auferstehung vollbringen und braucht dazu weder Asche noch Knochen. Schließlich ist er Schöpfer des Universums. Doch warum sind uns unsere kostbaren Traditionen neuerdings nicht mehr wichtig? Die Muttergottes wurde als erstes irdisches Wesen in den Himmel aufgenommen. Beim wichtigsten Ereignis des Daseins, im Tod, lassen wir nun unsere himml. Mutter außen vor, weil das Lichtergebet ansprechender ist als Rosenkranz! Man kann ihn sehr schön gestalten ohne "Geleier": Lieder einfügen und kluge, meditative Worte. Man kann gedruckte Zettel austeilen mit dem Gerüst des Ablaufs, das "Warum" freundlich erklären usw. Es gibt eine Vielfalt an Möglichkeiten. Die schlechteste: es weglassen!


5
 
 Miriam7 29. Jänner 2023 
 

Grab

Also ich habe mich bis jetzt noch nicht um meine Totenruhe gekümmert und ich habe es auch nicht vor, denn ich gehe davon aus, dass man nichts spürt. Wenn es so wäre, wäre es schrecklich! Jesus hat sich auch nicht darum gekümmert.
Wichtig ist mir die Heilige Messe! Und so habe ich mich und alle, die in meinem Herzen sind, in der Congregazione Universale della Santa Casa di Loreto eingetragen. Da wird für die Mitglieder täglich direkt im Heiligen Haus eine Heilige Messe gefeiert. Dann habe ich mich und alle mir wichtigen Menschen auch in der Bruderschaft von Montligeon eingeschrieben. Da wird ebenfalls täglich eine Heilige Messe für die Mitglieder gefeiert. Das ist für mich das Wichtigste.

montligeon.org/de/die-bruderschaft-von-montligeon/


1
 
 winthir 29. Jänner 2023 

Der Trauerprozeß (s. Artikel)

Der Beginn(!) des Trauerprozesses ist bei einer Erdbestattung logischerweise anders als bei einer Feuerbestattung. Bei einer Erdbestattung gibt es den Moment beim Absenken des Sargs, wo die Oberkante das Bodenniveau erreicht. "Jetzt ist er weg".

Ansonsten verläuft der Trauerprozess bei uns Allen gleich.

1. Erschrecken, Entsetzen, Panik, Hektik, Leere.
2.Nach sechs Wochen beginnt die Trauer ("Sechs-Wochen-Amt"!)
3. Die Trauer dauert dann ca. ein Jahr ("Trauerjahr").

Dann beginnt die Normalisierung.


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 winthir 29. Jänner 2023 

Die Liegedauer (Fink)

Die Liegedauer ("Ruhefrist") wird, unter Berücksichtigung der Bodenbeschaffenheit, von der Kommune festgelegt, ist also von Friedhof zu Friedhof verschieden (meist zwischen 10 und 25 Jahren).

Daß sich jemand freiwillig eine Verlängerung der Ruhefrist wünscht, ist mir bisher noch nicht untergekommen.

Könnte evtl. möglich sein - man muß dann halt Alles im Voraus zahlen.

Frage einfach Deine Friedhofverwaltung oder, noch besser, den Bestatter Deines Vertrauens.


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 j@cobus 29. Jänner 2023 
 

Fleisch

Im deutschsprachigen Apostolischen Glaubensbekenntnis steht 'Auferstehung der Toten', früher 'Auferstehung des Fleisches'.
Gemss der Instruktion 'Liturgiam autenticam' der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordung Nr.65 wird auf das 'Fleisch'als begrenzter und sterblicher Leib hingewiesen, vgl KKK 990 und KKK Kompemdium 202ff.

Im englischsprachigen Glaubensbekenntnis steht Ressurection of the body (nicht: meat), im französischsprachigen Glaubensbekenntnis réssurection de la chair (nicht: viande)


2
 
 Zeitzeuge 29. Jänner 2023 
 

Traurig, daß hier nicht alle Katholiken dem verdienstvollen

H.H. Pfr. i.R. Tschuschke für seinen kernkatholi-

schen Artikel danken, der theologisch genau die

kath. Lehre wiedergibt - und deren "Aufweichung".

Danke Hochwürden Tschuschke!


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 Fink 29. Jänner 2023 
 

Nachtrag: Wo ich beim Begräbnis nicht sparen würde...

...das wäre die Liegedauer auf dem Friedhof.
Ich werde für mich (hoffentlich rechtzeitig...) die längst mögliche Liegezeit wählen. (auf ewig- geht das?). Diesen finanziellen Luxus leiste ich mir!


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 Fink 29. Jänner 2023 
 

Ein Begräbnis ist so teuer, weil...

...wir uns an die Luxus-Ausführungen gewöhnt haben. Edler Eichensarg, edle Metallbeschläge, Auspolsterung mit Samt und Seide, der Leichnam gepflegt und edel gekleidet. Wir wollen die Liebe zum/ die Wichtigkeit des Verstorbenen durch einen hohen Aufwand zeigen. Andererseits klagen wir über die hohen Kosten! Ich meine, es sollte wieder ganz einfach (und damit preisgünstig) werden ! Im Vordergrund sollte die christliche Hoffnung stehen !
@ Everard - ein anderes Thema sind Liturgie/ Zeremonie/ Ritus. Das darf/ soll durchaus wieder feierlicher werden !


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 J. Rückert 29. Jänner 2023 
 

Ein Vorteil von Mutter Erde ist,

dass sie uns die Augen verhüllt. Unsere 2 - 3 kg Dickdarmbakterien lassen nach dem Ende der Blutzirkulation die Gewebe unter Gasbildung jauchig zerfallen. Nach Jahren der Mineralisation werden dann die Skelette meist "tiefer gelegt". Ich selbst weiß von Mitarbeitern und sah es schon selbst, wie die Friedhofsruhe auf einer Abraumhalde "zu Tage treten kann".
Die Älteste war Anfang 70, als die Mutter starb. Unwahrscheinlich, dass sie noch mit 90 das Grab pflegen wird. Die Enkel sind fern, das Rasengrab gibt es nicht, der gesellschaftliche Druck zum gepflegten Grab ist hoch.
Christen wurden in Nagasaki 1945 atomar zerstäubt. Das wird ihre Auferstehung nicht beeinträchtigen. Spekulationen, wie unsere Existenz im Jenseits beschaffen sein wird, sind verständlich. Ich hoffe auf Licht vom Lichte.


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 Everard 29. Jänner 2023 
 

Gut, daß

zumindest die Orthodoxen die Feuerbestattung weiterhin vehement ablehnen. Auch scheinen dort noch die Förmlichkeiten der Bestattung und ein entsprechender feierlicher Rahmen garantiert zu sein. Viele der hiesigen Begräbnisse gleichen geradezu einer Verscharrung.


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 chorbisch 29. Jänner 2023 
 

@ lakota

Aber irgendwann kommen die Leichen aus dem Kühlhaus heraus, und in der Erde beginnt nun einmal der Zerfall des Körpers, bis am Ende, wenn überhaupt, nur die Gebeine übrig sind. Auf diesen Verfaulungs- und Verwesungsprozeß dürfte Herr Lay angespielt haben.

Und da das Fleisch zerfällt, muss doch ohnehin ein Wunder geschehen, um die "Auferstehung des Fleisches" zu ermöglichen. Warum sollte das nicht auch aus der Asche möglich sein? Bei Gott ist nichts unmöglich.

Außerdem dürfte es viele fromme Christen geben, von denen trotz Erdbestattung auch nichts mehr übrig ist, weil auch Knochen restlos zerfallen können. Und das dürfte nach den von Gott eingerichteten Gesetzen der Natur geschehen, nicht auf Betreiben des Leibhaftigen.


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 SantaLuzia23 29. Jänner 2023 
 

Mariat

Verehrte/er Mariat. Mit Rosenkranzandacht zur Beendigung stehen Sie bei uns doch recht alleine da. Schlage ich unsere Tageszeitung auf oder werfe einen Blick ins Pfarrblatt, da komme ich auf inzwischen gut 90 Prozent Lichterandacht und der Rest entweder Rosenkränze oder auch gar nichts. Rosenkranz vielleicht noch wenn ein Ehepartner eines älteren Verstorbenen noch lebt und traditionell den Rosenkranz möchte. Das Problem ist auch, dass heute nur noch die ältere Generation einen Rosenkranz beten kann. Junge Menschen lernen das gar nicht mehr. Bei mir würde es auch schwer, da meine Geschwister aus der Kirche ausgetreten sind und meine Nachbarn ein buntes Völkergemisch sind, von denen niemand Katholisch ist. Wobei ich einigen Lichterandachten beigewohnt habe und nach dem dritten Mal die ablehnende Haltung meinerseits etwas bröckelte, weil auch diese Form durchaus würdig gehalten wurde. Gesegneten Sonntag.


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 lakota 29. Jänner 2023 
 

@Uwe Lay

Entschuldigen Sie bitte, aber Angst von Maden zerfressen zu werden, brauchen wir wohl nicht zu haben:

"Maden sind Fliegenlarven, die sich hauptsächlich von Aas ernähren. Die Maden gelangen durch Eiablage auf den Körper, wenn dieser nach dem Tod für längere Zeit nicht gekühlt wird.
In den Leichenhäusern wird der Körper eines Toten jedoch durchgängig gekühlt, weshalb es kaum wahrscheinlich ist, dass sich Maden darauf befinden. Auch da Verstorbene zeitnah beerdigt werden, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Madenbefall äußerst gering."


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 SantaLuzia23 29. Jänner 2023 
 

Feuerbestattung

Verehrte Mitchristen. Ich persönlich möchte keine Feuerbestattung, aber ich kenne viele -durchaus sehr katholische!- ältere Herrschaften aus dem Seniorenkaffee, die bewusst eine Urnenbeisetzung wünschen und teilweise bereits testamentarisch festgelegt haben. Deren Kinder leben teils weiter weg oder im Ausland, so dass Grabpflege nicht so einfach ist. Stein- bzw. Grabplatten sowohl auf normalen Gräbern als auch auf Urnengräbern ist bei uns wegen Grundwasser Problemen neuerdings verboten. Ich wage nicht, den Urnenbeisetzungen einen nicht vorhandenen Glauben zu unterstellen. In unserer Kirchengemeinde ist das Verhältnis der Urnenbeisetzung zum Erdbestattung inzwischen 70:30. Darunter ist kürzlich ein langjähriger Kommunionhelfer aus unserer Pfarrei und der pensionierte Direktor unserer katholischen Grundschule - also allesamt sehr katholisch. Für mich kommt es nicht in Frage aber ich kann andere Menschen verstehen


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 Fink 29. Jänner 2023 
 

Wenn ich mir die Todesanzeigen in der Tageszeitung anschaue...

...dann kommt da nur noch im Ausnahmefall eine Hoffnung auf das ewige Leben/ auf eine leibhafte Auferstehung zum Ausdruck. In der Feuerbestattung zeigt sich einfach der nicht (mehr) vorhandene Glaube. Auch da gilt: eine Verkündigung des (rechten) Glaubens wäre dringlich.
P.S. Ich wundere mich schon immer immer die luxuriösen Holzsärge. Ich meine, es sollte ein ganz einfacher Sarg aus Holz (oder stabiler Pappe?) sein. Dann wärs auch nicht so teuer. Zum Thema Grabpflege- ggf. kann man ein Grab mit einer Steinplatte belegen, das braucht dann keine Pflege.


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 winthir 29. Jänner 2023 

"einfacher, aber schöner, Holzsarg" (Chris2)

nun, da gibt es auch Folgekosten. Irgendwann (je nach Bodenbeschaffenheit) bricht der Sarg ein, und dann muß das Grab "neu aufgerichtet" werden. Kostet einiges.

Fichte: Billiger. Eiche: teurer, hält aber viel länger.

weiß
winthir, der ca. 1.500 Beerdigungen hinter sich hat (die privaten nicht mitgerechnet).


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 SCHLEGL 29. Jänner 2023 
 

Feuerbestattung

Weil es die Feuerbestattung bei den heidnischen Griechen, aber auch bei den Germanen gegeben hat, hat die kirchliche Tradition die Leichenverbrennung abgelehnt.
Die französische Revolution (1789) wollte in der Praxis der Verbrennung ein Zeichen gegen das Christentum setzen,ebenso der Bolschewismus. Vor vielen Jahren wurde unsere ukrainisch-griechisch-katholische Pfarre St. Barbara vom rumänisch orthodoxen Priester gebeten die Einsegnung eines praktizierenden rumänisch orthodoxen Christen zu halten, weil die Familie zu arm gewesen ist die Überführung der Leiche nach Rumänien zu bezahlen, weshalb sie eine Feuerbestattung gewählt hat. Die ist aber in der orthodoxen Kirche absolut verboten und der rumänische Priester getraute sich in diesem Fall nicht eine Ausnahme zu machen.
So wurde ich gebeten die Totenliturgie am Friedhof zu zelebrieren, aber in Kirchenslawisch, weil ich Rumänisch damals überhaupt noch nicht konnte. Die Angehörigen waren sehr dankbar.


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 Uwe Lay 29. Jänner 2023 
 

Gibt es nicht das Fegefeuer?

Erstmal ist es für viele eine Kostenfrage und keine des Glaubens. Man denke an die zunehmende Altersarmut in Deutschland. Warum aber die Perspektive, daß der Körper von Maden zerfressen wird pietätvoller dem Körper gegenüber sein soll, als ihn durch das Feuer zu verbrennen, ist mir nicht nachvollziehbar. Das Feuer steht ja in der christlichen Religon auch für das Fegefeuer- für die purifizierende Kraft des Feuers!
Uwe Lay Pro Theol Blogspot


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 Mariat 29. Jänner 2023 

Danke, Hr. Pfarrer Tschuschke !!!

Schon länger versuchte ich in unserer Gemeinde, diejenigen im Vorfeld umzustimmen, zu überzeugen, dass die Verbrennung ihres Leibes, nach dem irdischen Tode, nicht katholisch ist. Dazu führte ich auch manche Punkte an, die Sie hier aufgelistet haben.
Aber ohne Erfolg.

Die Verstorbenen aus unserer Familie bekamen eine Erdbestattung, mit Requiem und Rosenkranz.

Doch neuerdings geht man dazu über, versucht es zumindest, statt dem Rosenkranz, eine Trauerandacht für den Verstorbenen abzuhalten.
Wenn dann noch ein Trauerredner ,statt einem Priester am Grabe dazukommt, könnte man nur noch weinen!

Gottes Segen für Sie.


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 fenstergucker 29. Jänner 2023 
 

Nicht allein die Kostenfrage

Immer mehr Verstorbene haben keinen mehr der sich anschließend um die Grabpflege kümmern kann. Die Großfamilie gibt es nicht mehr, die Kinder sind oft weit entfernt von Zuhause oder die Alleinstehenden die keine direkten Angehörigen mehr haben. Nein, die Kostenfrage alleine ist es ganz sicher nicht.


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 SalvatoreMio 29. Jänner 2023 
 

Verbrennung? Nein!

@Sehr geehrter Pfarrer Tschuschke, vielen Dank! Unsere ewige Seligkeit hängt nicht davon ab, ob wir durch Flugzeugabsturz oder Autounfall usw. im Feuer aufgehen (Gott verhüte es!). Mir ist jedoch eines unbegreiflich: Wir leben hier auf der Erde 40,60,80 Jahre, tragen bei zum Wohl der Nächsten und der Gemeinschaft; wir lieben Mitmenschen, und dann stirbt einer davon, der mit seinem Leib hier gewirkt und sich abgerackert hat. Wir setzen diese einmalige Person aber ruckzuck der Zerstörungswut des Feuers aus. - Auf unseren Friedhöfen mehren sich die Platten/Kacheln, nicht viel größer als ein DIN-A-Blatt, auf dem höchstens der Name und ein Datum steht. Das bleibt dann als Erinnerung! Nein, danke! - Wer Sorge hat, dass eine Erdbestattung zu teuer wird: Man könnte sich umschauen nach einer Sterbeversicherung und rechtzeitig vorsorgen für sich selbst oder die Liebsten.


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 Goldengirl 29. Jänner 2023 
 

Auch eine Kostenfrage

Erdbestattung kostet ca 7000 Euro, eine Feuerbestattung 3000 Euro.


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 Chris2 29. Jänner 2023 
 

Mir genügt, dass die Kirche fast 2000 Jahre lang

keine Feuerbestattung erlaubte. Warum sollte es jetzt plötzlich gottgefällig sein, die Toten wie die Heiden zu verbrennen / zu opfern? Und nein, die Kosten sind nicht das primäre Problem. Anderswo schaufeln Nachbarn und Freunde das Grab aus, ein einfacher, aber schöner, Holzsarg kostet nicht die Welt (so konnten wir Mamas letzten Wunsch erfüllen) und das Teuerste sind sowieso große und aufwendige Grabsteine oder gar Grüfte.


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