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Deutschschweizer Frauenklöster verlassen Ordens-Dachverband

17. Juni 2024 in Schweiz, 9 Lesermeinungen
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Auslöser ist die Frage der Kostenbeteiligung an Hauptstudie zum Missbrauch in der katholischen Kirche in der Schweiz - Generalpriorin: "Ordensfrauen vielmehr Opfer als Täterinnen".


Zürich (kath.net/ KAP)
Die katholischen Frauenklöster der Deutschschweiz lösen sich vom gesamtschweizerischen Dachverband der Konferenz der Vereinigungen der katholischen Orden und Gemeinschaften des gottgeweihten Lebens (Kovos). Hintergrund ist die Frage der Beteiligung an den Kosten für die laufende mehrjährige Hauptstudie zu Missbrauch in der Schweizer Kirche, bestätigt das Online-Portal "kath.ch" (Donnerstag) entsprechende Recherchen der Zeitung "Tages-Anzeiger". An der Aufbringung der Mittel für die Studie beteiligen sich die Schweizer Bischofskonferenz, die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) und der gemeinsame Ordens-Dachverband von Männer- und Frauengemeinschaften. Ordensfrauen seien jedoch vielmehr Opfer als Täterinnen gewesen, kritisieren die Ordensoberinnen.
Bereits zu Jahresbeginn sind demnach die in der Gesellschaft aktiven Frauenklöster der Deutschschweiz und Liechtensteins aus dem Dachverband Kovos ausgetreten. Das bestätigte Sr. Annemarie Müller, Präsidentin der Vereinigung der Ordensoberinnen der deutschsprachigen Schweiz und Liechtenstein (Vonos), gegenüber "kath.ch". Auch die in einer eigenen Oberinnen-Vereinigung (Vokos) verbundenen kontemplativen Frauenklöster werden laut "Tages-Anzeiger" aus dem gesamtschweizerischen Ordens-Dachverband Kovos austreten. Der Schritt soll Ende Juni erfolgen.


Die Ordensoberinnen-Vereinigung lehne eine Mitfinanzierung der Studie ab, "weil sie nicht bereit ist, für etwas zu bezahlen, bei welchem die Ordensfrauen vielmehr Opfer als Täterinnen waren", begründete die Vonos ihren Schritt im Kündigungsschreiben an den Dachverband.
Vonos-Präsidentin Sr. Müller ist auch Generalpriorin des Klosters Ilanz im Kanton Graubünden. Gegenüber dem "Tages-Anzeiger" anerkannte sie, dass Menschen in der katholischen Kirche durch sexuellen Missbrauch viel Leid erfahren haben. Man bedauere das. Man wisse zudem, dass es auch in den Frauengemeinschaften überforderte Schwestern gab, die Übergriffe begingen. "Wir haben sicher einen Anteil an diesem Problem, aber er ist im Vergleich zu den Männern viel kleiner", so die Generalpriorin.

Kosten für Gesamt-Studie nicht absehbar
In der Begründung zuhanden des Dachverbandes heißt es auch, die Kosten für die Studie, die auf die bereits publizierte Pilotstudie folgen wird, seien nicht absehbar. "Außerdem fallen für die Kovos durch die Nachfolgestudien des Pilotprojektes größere administrative Kosten an." Trotzdem habe sich die Vonos dieses Jahr entschieden, auf freiwilliger Basis einen einmaligen Solidaritätsbeitrag zugunsten der Studie zu leisten, weil man um den kleinen Anteil der Frauen am Missbrauchsproblem wisse, ergänzte Generalpriorin Müller gegenüber "kath.ch".

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 


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Lesermeinungen

 Everard 17. Juni 2024 
 

Das ist

Ein sehr unkluger Schritt wobei gerade die Begründung äußerst bedenklich ist. Es ist aber auch bekannt, dass es die meisten dieser Gemeinschaften wegen Überalterung in zehn Jahren ohnehin hier in der CH nicht mehr geben wird und auch jetzt ist die finanzielle Situation nicht weniger der zusammengefassten Niederlassungen sehr prekär.


0
 
 doda 17. Juni 2024 

Nein, klug.
Denn weitere 'Unsummen' verschlingende
Großprojekte helfen keinem Missbrauchsopfer.
Der Beitrag hier informiert lediglich über Nein, klug.
Denn weitere 'Unsummen' verschlingende
Großprojekte helfen keinem Missbrauchsopfer.
Der Beitrag hier informiert lediglich über die Weigerung bei solchen Planungen Ge..."ich hoffe, dass die Schwestern wenigstens eine eigene Aufarbeitung durch Externe in die Wege leiten. Ansonsten setzen sie sich dem Verdacht der Vertuschung aus."...
Dieser Beitrag informiert lediglich über die Weigerung bei einer weiteren Großplanung Geld in den Sand zu setzen.
Er gibt keinen Anlass dafür her, eine Verweigerung von Aufarbeitung zu insinuieren.
..."ich hoffe, dass die Schwestern
wenigstens eine eigene Aufarbeitung
durch Externe in die Wege leiten. Ansonsten setzen sie sich dem Verdacht der Vertuschung aus."...
Das können sie ja tun, wenn es not- wenig und sinnvoll ist.


0
 
 antony 17. Juni 2024 

@ SalvatoreMio: Klar, schuld sind immer nur die anderen. Das Vat. II zum Beispiel.

Deshalb sind das hier bestimmt fake news:
"Früherer Distriktsoberer der Piusbruderschaft in den USA zu Haftstrafe verurteilt"
https://kath.net/news/84817

kath.net/news/84817


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 antony 17. Juni 2024 

@ doda: Ziemlich unkluge Verwalterinnen. @AngelView: Volle Zustimmung.

Wie wird die Botschaft "Das ist vielleicht auch bei uns passiert, aber wir verweigern uns einer gemeinsamen Aufarbeitung" wohl für die klingen, die Missbrauch durch Schwestern erlebt haben?

Die Strategie "Das ist ein Problem von Männern" ist genauso dumm, wie "Das ist ein Problem des II. Vatikanums" oder sonstige Versuche, die Schuld immer nur bei den anderen zu sehen und zu suchen.

ich hoffe, dass die Schwestern wenigstens eine eigene Aufarbeitung durch Externe in die Wege leiten. Ansonsten setzen sie sich dem Verdacht der Vertuschung aus.


0
 
 SalvatoreMio 17. Juni 2024 
 

Zölibat und sexuelle Enthaltsamkeit

Lieber @ ThomasR.: wenn Sie Recht hätten, wäre es "nicht ganz so schlimm! (Verzeihung). Aber bedenken wir, was mit dem II. Vatikanum einherging oder begann: unzählige Priester und Ordensleute warfen ihre Berufung hin, weil sie eine Ehe eingingen oder in eine andere christliche Konfession wechselten (Statistiken kenne ich nicht). - Also liegt das Problem tiefer und war längst existent.


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 AngelView 17. Juni 2024 
 

Gefährlich Aussagen

Die Schwestern mögen ja vielleicht richtig liegen, dass sie mehr Opfer als Täter bei sexuellem Missbrauch sind und waren. Aber Machtmissbrauch gab es und vermutlich gibt es ihn immer noch seitens Ordensfrauen in nicht geringem Maße vorallem in Kinderheimen, Kindergärten, etc.
Also ich wäre an deren Stelle vorsichtig mit dem Steinewerfen.


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 ThomasR 17. Juni 2024 
 

so wenig theoretische Studien,

wo v.A. Rechtsanwälte Millionen EUR verdienen
und soviel Entschädigung auf dem Verwaltungsweg für die unzweifehafte Opfer wie es nur geht dringedst gefragt.

Priester, Ordensleute, Messner sind Mitarbeiter der Kirche. Die Institution Kirche ist für die Auswahl von ihren Mitarbeiter und Formung in den Priesterseminaren weitgehendst verantwortlich.

Folge der Würzburger Synode und Säkularisierung der Priesterausblidung (Zölibat wird immer öfter als das Leben in der Ehelosigkeit und nicht in sexueller Enthaltsamkeit verstanden und realisiert) ist auch Anstieg der Anzahl der sexuellen Delikte durch MItarbeiter der Kirche

www.sat1.de/serien/1730-sat1-bayern/videos/pfaffenhofen-pfarrer-steht-wegen-missbrauchs-vor-gericht-v_19wxyyufvgg5


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 anjali 17. Juni 2024 
 

Zahlungen

Die Täter sollen das selber zahlen.


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 doda 17. Juni 2024 

Kluger Hausverstand durchschaut das böse Spiel.

Der Herr wird die klugen Verwalterinnen loben.


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