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Katholische Laien der Schweiz bitten Vatikan um Klarstellung

26. Mai 2023 in Schweiz, 10 Lesermeinungen
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Mit einem Dubium zur gängigen Praxis der Übertragung sakramentaler Aufgaben an Laien in Schweizer Bistümern hat sich die Gruppe Vera Fides an Rom gewandt.


Bern (kath.net/jg)
Die Schweizer katholische Laiengruppe Vera Fides hat an den Präfekten des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Kardinal Arthur Roche, ein aus fünf Fragen bestehendes Dubium (dt. Zweifel) gerichtet. Vera Fides bittet um die Überprüfung, ob die Übertragung bestimmter sakramentaler Aufgaben an Laienseelsorger, wie sie in den Schweizer Bistümern Basel, Chur und St. Gallen mittlerweile üblich sei, den Vorgaben der katholischen Kirche entsprechen.

In den genannten Bistümern würden die Bischöfe mit der „Missio canonica“ oder der „Institutio“ die allgemeine Erlaubnis zur Haltung der Homilie in der Eucharistiefeier und zur Spendung der Taufe erteilen. In Basel und St. Gallen würden die Bischöfe in vielen Fällen eine außerordentliche Beauftragung zur Eheschließungsassistenz erteilen. Diese Aufgaben seien den Priestern und Diakonen vorbehalten. „In zahlreichen Pfarreien hat sich eine Praxis etabliert, in der die Spendung der Sakramente durch Laien zu einem Normalzustand geworden ist“, heißt es wörtlich in dem Brief an Kardinal Roche.


Es werde nicht mehr zwischen ordentlicher und außerordentlicher Situation unterschieden. In der Hälfte der Pfarreien des Bistums Basel werde am Sonntag an Stelle der Eucharistiefeier ein von Laien geleiteter Wortgottesdienst mit Austeilung der Kommunion gehalten. In vielen Eucharistiefeiern sei die Rolle des Priesters auf das Sprechen der Wandlungsworte reduziert.

Viele Katholiken würden diese Missbräuche der Liturgie ablehnen und hätten sich diesbezüglich bereits an die Bischöfe gewandt. Gleichzeitig sei aber durch fehlendes Glaubenswissen für viele Katholiken der Unterschied zwischen einer Eucharistiefeier und einem Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung nicht mehr erkennbar.

Vera Fides richtet an das Dikasterium zunächst die Frage, ob angesichts der rückläufigen Zahl an Katholiken in den genannten Bistümern überhaupt von einem Priestermangel gesprochen werden könne und ob die Praxis in diesen Bistümern den Vorgaben der katholischen Kirche entspreche. Die „Klerikalisierung von Laien“ führe zu einer zunehmenden Verwirrung der Katholiken.

Das pastorale Leben sei durch viele Kirchenaustritte und fehlende Teilnahme am kirchlichen Leben gekennzeichnet. Es sei daher offensichtlich, dass „die Aufweichung der Sakramentalität der Kirche keine Revitalisierung der Kirche zur Folge hat“. Vera Fides hoffe daher auf eine Korrektur der Verhältnisse in den drei Bistümern. Diese gebe eine Chance auf eine Neuevangelisierung, heißt es in der Medienerklärung zum Dubium von Vera Fides.

 


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Lesermeinungen

 jakob19 27. Mai 2023 
 

Chris2

So einfach ist das denn doch nicht, Kommunionhelfer zu werden. In meinem Bistum schägt der Pfarrer (!), der seine "Pappenheimer" ja kennt, die Kandidaten vor. Die werden dann von bischöflicher Seite zu einem intensiven Vorbereitungskurs eingeladen, an dessen Ende sie die Bevollmächtigung und den Auftrag des Bischofs erhalten, die Kommunion auszuteilen. Die Aufgabe besteht aber nicht nur darin, während eines Gottesdienstes seinen Auftrag zu erfüllen, sondern in meiner Gemeinde besuchen die Kommunionhelfer auch die Kranken und Alten und bringen ihnen auf Wunsch die heilige Kommunion, weil unser Pfarrer, wie die meisten anderen Pfarrer auch, zu Hausbesuchen nicht mehr kommt. Ich denke, dass das eine sehr segensreiche Aufgabe ist.


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 Chris2 27. Mai 2023 
 

"Laie" - eine tragische Verwechslung

@Kirche23@gmx.de "Laie" im weltlichen Sinn ist ja jemand ohne Fachwissen / Fachausbildung, z.B. der "technische Laie". Ich fürchte, hier liegt ein zentrales Missverständnis der "Anderekirchler": Sie wissen schon gar nicht mehr, dass von Haus aus jeder Christ, der nicht zum Priester oder Diakon geweiht wurde, ein (kirchlich gesehen) Laie ist. Mit Wissen oder Fähigkeiten hat das rein gar nichts zu tun (vor allem nicht bei so manchen "modernen" Priesterseminaren), sondern damit, nicht dem Klerikerstand anzugehören, also den Nachfolgern der vom Herrn berufenen Apostel. Aber auf diese Verwechslung muss man erst einmal kommen...


1
 
 Chris2 27. Mai 2023 
 

Wer ist Laie und wer darf was?

Kirche23@gmx.de Ich möchte noch ergänzen, dass jede Person mit Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten "qualifizierter" wäre, als ein jahrelang perfekt geschulter Laie (also Nichtpriester/-diakon), der nur irgend ein "Heilig Brötle" "wegräumt". Aber genau das ist ja die Krux mit der Parallelkirche in Deutschland. Nicht selten weitgehend glaubensferne Menschen stellen sich beim Gottesdienst selbst in den Mittelpunkt. Oder sie bekommen den Glauben in kirchlichen Schulungen oder Seminaren ausgetrieben. Oder bereits in BDKJ & Co bzw. in der Schule, wie unter meinem letzten Relilehrer. Die Kirche finanziert seit Jahrzehnten ihr eigenes Abbruchunternehmen als "Que(e)rschnittsaufgabe" ...


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 SalvatoreMio 27. Mai 2023 
 

Wer in der Kirche ist Laie?

Danke,@Fischlein! Sie haben zu dem Thema sehr eindeutige, richtige Erklärungen gebracht.


3
 
 Fischlein 26. Mai 2023 
 

@Kirche23@gmx.de

Ein Laie (Laienchrist - christifidelis) ist ein Katholik, der weder Diakonen- noch Priesterweihe empfangen hat. Diakone und Priester (dazu zähle ich auch Bischöfe.) sind ordentliche Spender der Kommunion.
Die Kommunionhelfer dagegen sind außerordentliche Spender.
Trotz ihrer kirchlichen Aus- oder Weiterbildung bleiben sie Laien.
Der von Ihnen verwendete Begriff "Pfarrer" ist hier nicht ideal. Pfarrer ist ein Priester, der eine (oder auch mehr) Pfarrei leitet. Papst Benedikt war nie Pfarrer, seit seiner Priesterweihe war er aber Priester und als solcher hat er die hl. Kommunion gespendet.


3
 
 AlbMag 26. Mai 2023 
 

Unterschiede im Glauben nicht auf Kosten der Wahrheit wegretuchieren

... Die Ökumene ist ein Beitrag nicht nur zur Einheit der Kirche, sondern auch zur Einheit der Menschheitsfamilie (vgl. Evangelii gaudium, 245). Sie begünstigt ein fruchtbares, friedfertiges und brüderliches Zusammenleben. Im Gebet und in der gemeinsamen Verkündigung Jesu, des Herrn, müssen wir allerdings darauf achten, den Gläubigen jeder christlichen Konfession zu erlauben, ihren Glauben unmissverständlich und frei von Verwechslung zu leben und ohne die Unterschiede auf Kosten der Wahrheit wegzuretuschieren. Wenn wir zum Beispiel unter dem Vorwand eines gewissen Entgegenkommens unseren eucharistischen Glauben verbergen müssen, dann nehmen wir weder unseren eigenen Schatz noch unsere Gesprächspartner genügend ernst. Ebenso muss in den Schulen der Religionsunterricht die Besonderheiten jeder Konfession berücksichtigen ...

Siehe auch Vademecum "KIRCHE UND STAAT IN DER SCHWEIZ" unter Link https://www.bischoefe.ch/wp-content/uploads/sites/2/2020/05/VADEMECUM20130716-doriginal.pdf

www.ifit.website/?p=4259


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 Kirche23@gmx.de 26. Mai 2023 
 

Was ist in Ihren Augen early bird bitte ein Laie ?

Laie ist für mich jemand so wie ich ohne kirchliche Aus- oder Weiterbildung. Ich dürfte zumindest bei uns nicht an den Tabernakel und Andere normale Gottesdienstbesuchern auch nicht. Bei uns dürfen nur Diakon (Vorstufe zum Pfarrer oder ständige Diakone) und ausgebildete Kommunionhelfer (Mann oder Frau) dahin. Das sind aber keine Laien. Andere Personen dürfen zumindest bei uns das Nicht. Hab es auch noch nie erlebt dass jemand wie ich das so machen darf. Ist das nicht überall so?


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 Glaubemachtglücklich 26. Mai 2023 
 

Glaubensverdampfung: Folge des dualen Systems?

Die grosszügige Finanzierung der staatskirchenrechtlichen Körperschaften (Kirchgemeinden) führt dazu, dass jede Kirchgemeinde ihre Kirche im Ort behalten will (egal wie klein die Anzahl der praktizierenden Katholiken ist). Viele Kirchenräte sind zudem nicht bereit, gläubige Priester anzustellen. Dies führt zu einer Aushöhlung des kath. Glaubens.


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 SalvatoreMio 26. Mai 2023 
 

Ein sehr wertvoller Schritt!

Vielen Dank an die Gruppe "Vera Fides"! Sie sei zur Nachahmung empfohlen!


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 early bird 26. Mai 2023 
 

D a n k e Vera Fides

Ich bin sehr dankbar für dieses Engagement...
was mich in fast jeder hl. Messe traurig stimmt ist, wenn Laien den Tabernakel "bedienen"...
... es geht hier gerade mal um 1 Minute... und es ist d e r Dienst des Priester. Ein hochheilige Handlung... siehe AT


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