Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  10. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  11. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  12. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  13. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  14. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  15. Der Gute Hirt: er opfert sich für uns und schenkt seinen Geist

Martin von Tours. Der Soldat Christi

11. November 2022 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Benedikt XVI. – Licht des Glaubens: Sacramentum caritatis – die Logik des Teilens. Wer nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet und nicht auch alle Familienbindungen lässt, kann mein Jünger nicht sein. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Martin von Tours wurde um 316 in Pannonien als Sohn heidnischer Eltern geboren. Nach seiner Taufe und seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst gründete er ein Kloster in der Nähe von Ligugé in Frankreich, wo er unter der Leitung des Heiligen Hilarius ein klösterliches Leben führte. Danach wurde er zum Priester geweiht und später zum Bischof von Tours gewählt. Er war ein guter Hirte für sein Volk, gründete weitere Klöster, kümmerte sich um die Ausbildung des Klerus und evangelisierte die Armen. Er starb im Jahr 397. Er ist der erste Nicht-Märtyrer-Heilige, der in der Liturgie erwähnt wird.

Aus den „Briefen“ des Sulpicius Severus (* um 363 in Aquitanien; † zwischen 420 und 425 in Südgallien), erster Biograph des heiligen Martin, „arm und bescheiden“:

„Martin sah das lange vorher seinen Todestag voraus. Deshalb warnte er seine Brüder, dass er bald nicht mehr leben würde. In der Zwischenzeit rief ihn ein besonders schwerer Fall zu einem Besuch in der Diözese Candes auf. Die Geistlichen dieser Kirche kamen nicht gut miteinander aus, und Martin, der wusste, dass er nur noch wenig zu leben hatte und den Frieden wiederherstellen wollte, lehnte es nicht ab, für eine solch edle Sache aufzubrechen. Denn er dachte, wenn es ihm gelänge, die Harmonie in dieser Kirche wiederherzustellen, würde er sein Leben würdig krönen, indem er sich ganz auf den Weg des Guten hinorientierte. Er blieb daher einige Zeit in dem Dorf oder der Kirche, in die er gegangen war, bis der Frieden wiederhergestellt war. Doch als er schon an die Rückkehr ins Kloster dachte, spürte er plötzlich, dass ihn seine körperlichen Kräfte verließen. Deshalb rief er seine Brüder zu sich und warnte sie vor seinem bevorstehenden Tod. Da wurden sie alle sehr traurig und sagten unter Tränen, als würde nur einer sprechen: „warum, o Vater, verlässt du uns? Wem überlässt du uns, die wir so verzweifelt sind?


Werden räuberische Wölfe deine Herde angreifen, und wer wird uns vor ihren Bissen schützen, wenn der Hirte niedergestreckt ist? Wir wissen sehr wohl, dass Sie sich danach sehnen, bei Christus zu sein; aber Ihr Preis ist sicher. Wenn es sich verzögert, wird es nicht weniger. Bewege dich vielmehr in Mitgefühl für diejenigen, die du zurücklässt“.

Von diesen Tränen ergriffen, schloss er, der, reich an Gottes Geist, immer leicht zum Mitleid bewegt werden konnte, sich ihrem Weinen an und sprach, indem er sich an den Herrn wandte, vor den Weinenden: Herr, wenn ich noch von deinem Volk gebraucht werde, so scheue ich die Mühe nicht; dein Wille geschehe.

O Mensch, groß über Worte, einladend in der Mühsal, unbesiegbar im Angesicht des Todes! Er hat für sich selbst keine Entscheidung getroffen. Er hatte weder Angst vor dem Tod, noch weigerte er sich zu leben. Währenddessen richtete er immer wieder seine Augen und Hände zum Himmel und ließ in der Intensität seines Gebets nicht nach. Die Priester, die sich um ihn geschart hatten, baten ihn, seinen armen Körper ein wenig aufzurichten, indem sie ihn auf die Seite legten. Er aber antwortete: „lasst mich, Brüder, lieber zum Himmel schauen als zur Erde, damit mein Geist, der zum Herrn aufsteigen will, schon auf dem richtigen Weg ist. Nachdem er dies gesagt hatte, bemerkte er, dass der Teufel in seiner Nähe stand. Dann sagte er zu ihm: ‚was tust du hier, du blutrünstige Bestie? Du wirst nichts in mir finden, Schuft! Der Schoß Abrahams nimmt mich auf. Mit diesen Worten übergab er seine Seele an Gott. Martin steigt fröhlich zu Abraham auf’. Der arme und demütige Martin geht reich in das Paradies ein (Brief 3, 6. 9-10. 11. 14-17. 21; Sc 133, 336-343)“.

Benedikt XVI., Angelus, 11. November 2007

Liebe Brüder und Schwestern!

Die Kirche gedenkt heute, am 11. November, des hl. Martin, Bischof von Tours, eines der berühmtesten und am meisten verehrten Heiligen in Europa. Er wurde um 316 als Sohn heidnischer Eltern in Pannonien, im heutigen Ungarn, geboren und dann vom Vater für die Militärlaufbahn bestimmt. Bereits als Jüngling begegnete Martin dem Christentum; nach Überwindung vieler Schwierigkeiten schrieb er sich als Katechumene ein, um sich auf die Taufe vorzubereiten. Er empfing das Sakrament im Alter von ungefähr zwanzig Jahren, mußte aber noch lange Zeit im Heer bleiben, wo er von seiner neuen Lebensweise Zeugnis ablegte: er war allen gegenüber respektvoll und entgegenkommend; er behandelte seinen Leibdiener wie einen Bruder und mied niedrige Vergnügungen. Nach seiner Verabschiedung aus dem Militärdienst begab er sich nach Poitiers in Frankreich zum heiligen Bischof Hilarius. Dieser weihte ihn zum Diakon und Priester; in der Folge wählte er das monastische Leben und gründete mit einigen Schülern in Ligugé das älteste bekannte Kloster in Europa. Nachdem ungefähr zehn Jahre später die Christen von Tours ohne Hirt geblieben waren, wählten sie ihn per Akklamation zu ihrem Bischof. Von da an widmete sich Martin mit brennendem Eifer der Evangelisierung der ländlichen Gegenden sowie der Ausbildung des Klerus. Auch wenn ihm viele Wunder zugeschrieben werden, ist der hl. Martin vor allem für eine Tat der brüderlichen Nächstenliebe bekannt. Noch als junger Soldat begegnete er auf der Straße einem vor Kälte erstarrten und zitternden Armen. Da nahm er seinen Mantel, teilte ihn mit dem Schwert in zwei Teile und reichte dem Mann die eine Hälfte. In der Nacht erschien ihm im Traum Jesus, der lächelte und mit eben jenem Mantel bekleidet war.

Liebe Brüder und Schwestern, die Geste der Nächstenliebe des hl. Martin folgt derselben Logik, die Jesus dazu drängte, das Brot für die hungernde Menge zu vermehren, vor allem aber sich selbst der Menschheit in der Eucharistie als Speise zu hinterlassen, höchstes Zeichen der Liebe Gottes, »Sacramentum caritatis«. Es ist dies die Logik des Teilens, in der auf authentische Weise die Liebe zum Nächsten zum Ausdruck kommt. Der hl. Martin helfe uns zu verstehen, daß es nur durch gemeinsames Teilen möglich ist, auf die große Herausforderung unserer Zeit zu antworten: eine Welt des Friedens und der Gerechtigkeit zu errichten, in der ein jeder Mensch mit Würde leben kann. Dies kann geschehen, wenn ein weltweites Modell echter Solidarität vorherrscht, das in der Lage ist, allen Bewohnern des Planeten Nahrung, Wasser, notwendige medizinische Versorgung, aber auch Arbeit und Energieressourcen sowie kulturelle Güter, wissenschaftliches und technologisches Wissen sicherzustellen.

Wir wenden uns jetzt an die Jungfrau Maria, auf daß sie allen Christen helfe, wie der hl. Martin hochherzige Zeugen des Evangeliums der Liebe und unermüdliche Gestalter solidarischen Teilens zu sein.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Benedikt XVI. - Licht des Glaubens

  1. Der außerordentliche Aufruf zur Umkehr
  2. Die antike Prophetie und der letzte Horizont
  3. Unsere Liebe Frau in Jerusalem – die Hingabe
  4. Elisabeth von Ungarn – Brot, das zu schönsten Rosen wird
  5. Unterwegs zu Christus, dem König
  6. Die Kirche: der Weinstock, die Reben und die Reblaus
  7. Simon und Judas: unsere Identität erfordert angesichts der Widersprüchlichkeiten der Welt Kraft
  8. Ein Narrativ: das reale Konzil und des ‚Konzil der Journalisten’
  9. Leiden mit dem anderen, für die anderen. Leiden um der Wahrheit und der Gerechtigkeit willen
  10. Ignatius von Antiochien: die ‚katholische Kirche’ und das ‚Christentum’







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  8. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  9. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  10. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  11. Taylor sei mit Euch
  12. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  15. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz