Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  4. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  5. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  8. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  9. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  10. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  13. Polit-Kommentatorin Candace Owens ist katholisch geworden
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

Diese Vatikanbeamten verlesen die Reden des kranken Franziskus

9. März 2024 in Chronik, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kurien-Mitarbeiter treten in der Öffentlichkeit selten in Erscheinung - Derzeit sind die "Stimmen des Papstes" aber plötzlich sichtbar - Von Kathpress-Rom-Korrespondentin Anita Hirschbeck.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Papst Franziskus hat abermals eine Grippe und deshalb Probleme mit dem Sprechen. Auf öffentliche Auftritte und Termine im Vatikan verzichtet der 87-Jährige trotzdem nicht. Seit Bekanntwerden der jüngsten Erkrankung am 24. Februar hat er rund 20 Mal Einzelpersonen und Gruppen empfangen - und das sind nur die Treffen, die der Vatikan offiziell bekannt gegeben hat.
Hinzu kommen inoffizielle Termine, die Mittagsgebete auf dem Petersplatz und die Generalaudienzen, die Franziskus trotz Erkrankung absolviert. Bei mehreren dieser Gelegenheiten sprach er die vorbereiteten Texte aber nicht selbst. So auch am Mittwoch, als die Generalaudienz zum ersten Mal in diesem Jahr wieder draußen vor dem Petersdom stattfand.
Bei vorfrühlingshaften zwölf Grad sagte der Papst in einen weißen Mantel gehüllt entschuldigend: "Die Katechese von heute liest ein Monsignore vor, einer meiner Helfer, weil ich noch erkältet bin und nicht gut lesen kann." Daraufhin trat wenige Meter von Franziskus entfernt der Priester Pierluigi Giroli an ein Mikrofon und trug einen Text über die Todsünde des Hochmuts vor.
Der 54-Jährige mit der Glatze und der unauffälligen Brille blickte kaum einmal vom Blatt auf. Trotzdem konnte ihm sein Publikum gut folgen dank des ruhigen Tempos und der angenehmen Bass-Stimme, die an einen Märchenvorleser im Kinderradio erinnerte.
Der gebürtige Mailänder leitete früher die Kalvarienberg-Wallfahrtsstätte in Domodossola im Piemont. Im Internet findet sich ein Video von 2016, in dem er als Wallfahrtsrektor über ein Fest zu Ehren des Seligen Antonio Rosmini spricht. Sonst sind kaum Informationen über Giroli zu finden.


Bislang nicht im Rampenlicht
Auch die anderen "Stimmen des Papstes" standen bislang nicht im Rampenlicht. Das änderte sich am 26. November. Damals hatte Franziskus eine Infektion an der Lunge und konnte - ähnlich wie derzeit - keine längeren Texte vortragen. Das sonntägliche Mittagsgebet wurde wegen der kühlen Temperaturen in die Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta verlegt und live übertragen. An einem Tisch saßen Franziskus und Prälat Paolo Braida, Jahrgang 1959, direkt nebeneinander. Der Italiener schreibt häufig die Ansprachen für den Papst.
Das Kirchenoberhaupt stellte seinen Mitarbeiter zu Beginn augenzwinkernd mit den Worten vor: "Er kennt diese Gedanken gut, denn er hat sie geschrieben. Er macht das immer sehr gut." Dann überließ der Papst dem Prälaten das Wort.
Drei Tage später - zur Generalaudienz am Mittwoch - übernahm der jüngere und telegenere Kurienbeamte Filippo Ciampanelli die Aufgabe des Vorlesers. Der 45-Jährige gab mit zugleich fester und einfühlsamer Stimme und einem norditalienischen "R", das eher aus der Kehle kommt, die Katechese des Papstes wieder. Wortgenau hielt sich der dunkelhaarige Monsignore in der schwarzen Soutane ans Manuskript - anders als es oft Franziskus' Art ist - und verlieh den Worten durch seine lebendige Intonation Nachdruck.
Bevor er 2015 ins Staatssekretariat wechselte, arbeitete Ciampanelli in den Vatikan-Botschaften in Georgien und Belarus. Die Leidenschaft für die Weltkirche könnte sein Onkel Francesco - ebenfalls ein Priester - geweckt haben. Als der 2022 gestorben war, erinnerte sein Neffe bei der Beerdigung an den lebensgefährlichen Einsatz des Pfarrers in Peru ab Ende der 1980er Jahre.
In einem Brief habe der Onkel die dramatische Lage vor Ort geschildert. Die terroristische Guerillaorganisation "Leuchtender Pfad" habe bereits den Bürgermeister und den Präfekten umgebracht. "Jetzt bleibt nur noch der Pfarrer übrig. Auf Wiedersehen im Paradies, falls wir uns vorher nicht mehr sehen", zitierte Ciampanelli aus dem Brief.
Im Vatikan fing der Neffe in der Abteilung "Allgemeine Angelegenheiten" an - als direkter Mitarbeiter von Kardinal Angelo Becciu (75). Der Sarde machte in den vergangenen Jahren als Hauptfigur in einem spektakulären Finanzprozess Schlagzeilen. Im Dezember verurteilte ihn das vatikanische Strafgericht zu fünfeinhalb Jahren Haft.
Wie Ciampanelli den Becciu-Prozess erlebte, ist nicht bekannt. Kurienbeamte bleiben für gewöhnlich im Hintergrund. Zumindest solange ihr Chef gesund ist.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Haggai 9. März 2024 
 

… „Der 54-Jährige mit der Glatze und der unauffälligen Brille“ … „der jüngere und telegenere Kurienbeamte Filippo Ciampanelli“ …
Was haben solche Personenbeschreibungen mit dem Thema „Stimmen des Papstes“ zu tun?


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kurie

  1. Den Glauben zu bewahren
  2. Papst Franziskus: Im Vatikan gibt es keine Sondervermögen
  3. Vatikan sichert sich weitere Befugnisse bei Ordensneugründung
  4. Vatikan regelt Funktion des Postulators in Heiligsprechungsverfahren
  5. Vatikan überprüft auch die Entwicklungsbehörde
  6. Vatikan begrenzt Amtszeit für Leitung katholischer Laienverbände
  7. Finanzplatz Vatikan wird auf Maßnahmen gegen Geldwäsche geprüft
  8. Vatikanische Kurie vor personellem Umbruch in Spitzenfunktionen
  9. Kurienerzbischof Paglia retweetet Foto mit mehreren nackten Erwachsenen und Kindern
  10. Medienbericht: Papst Franziskus hat Dokument für die Kurienreform unterzeichnet







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  7. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Taylor sei mit Euch
  10. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  11. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  12. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  13. 'Gott kann in die Geschichte eingreifen, wenn wir beten!'
  14. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  15. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz