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Traditionis custodes??? Und was für Wächter!

21. Juli 2021 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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Eine Stimme aus England. Der Hohn eines Dokuments, Katholiken strömen zur Latin Mass Society, da Pfarreien die Messen im alten Ritus abschaffen. Einfach ignorieren, meint ein weiser Mann. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die Latin Mass Society of England and Wales hat an am vergangenen Wochenende einen “dramatischen” Anstieg an neuen Mitgliedern erlebt, da einige Kirchen in England und Wales ihre letzten Messen in der “außerordentlichen From” Form feierten, nachdem Papst Franziskus entschieden hatte, die Regeln darüber zu verschärfen, wann diese gefeiert werden kann. Das berichtet die englische Zeitung “The Tablet”.

Viele der Gemeinschaften, die in Großbritannien die Messe in der außerordentlichen Form feiern, bestätigten, dass sie dies weiterhin tun werden, nachdem sie die Erlaubnis ihres Diözesanbischofs erhalten haben. Dazu gehören die Oratorien von Oxford und Birmingham, die sagten, dass der Erzbischof von Birmingham Bernard Longley sie gebeten habe, weiterhin den Zugang zu beiden Formen der Messe zu gewährleisten. 

Der Erzbischof von Southwark, John Wilson, und der Bischof von Arundel und Brighton, Richard Moth, haben ebenfalls bereits geschrieben, um den Kirchen in ihren Diözesen die Fakultät zur Feier des Alten Ritus zu erteilen. 

Aber die Pfarreien in der Londoner Diözese Westminster warteten noch auf eine Entscheidung. Ein Sprecher sagte, dass der Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, die Implikationen des Motu Proprio des Papstes sorgfältig abwägt und in Kürze Anweisungen geben wird. In der Zwischenzeit wurden diejenigen, die eine Erlaubnis beantragt haben, angewiesen, ihre aktuelle Praxis für diese Woche beizubehalten.


Der Bischof von Clifton, Declan Lang, gehörte zu den ersten, die einer Gemeinde in seiner Diözese die Erlaubnis entzogen und einer traditionalistischen Kirche in Glastonbury eine schriftliche Anweisung geschickt haben, die Messe nicht mehr im alten Ritus zu feiern.

Pater Bede Rowe von der Gemeinschaft Unserer Lieben Frau von Glastonbury sagte in einer Mitteilung: “Unsere Gemeinschaft zelebriert weiterhin für die Pfarreien, die unserer Obhut anvertraut wurden”.

In der Zwischenzeit hat die Latin Mass Society of England and Wales mehr als 80 neue Mitglieder begrüßt, von denen einige der Gesellschaft erneut beitreten. Das ist in etwa die Anzahl der neuen Mitglieder, die sie in einem Zeitraum von sechs Monaten zu begrüßen erwartet. 

In einer Erklärung vom Wochenende sagte die Gesellschaft über die päpstliche Entscheidung: “Das insgesamt negative Urteil über die außerordentliche Form und die Gemeinschaften, die daran teilnehmen, scheint völlig ungerechtfertigt zu sein, und wir würden jeden Verteidiger dieses Dokuments herausfordern, echte Beweise dafür vorzulegen, dass die die außerordentliche Form die Einheit der Kirche untergraben hat, etwa im Vergleich zur Feier der östlichen Riten im Westen, den besonderen liturgischen Feiern des Neokatechumenats oder der großen Vielfalt liturgischer Stile, die man im Kontext der ordentlichen Form des römischen Ritus findet”.

Joseph Shaw, Vorsitzender der Gesellschaft für die lateinische Messe, nannte die neuen Regeln eine “große Enttäuschung” und warnte, dass sie, wenn sie strikt umgesetzt werden, “viele gläubige Katholiken, die sich nichts sehnlicher wünschen, als die alte Messe in Gemeinschaft mit ihren Bischöfen und dem Heiligen Vater zu besuchen, dazu treiben würden, an Feiern teilzunehmen, die außerhalb der Strukturen der Kirche liegen, vor allem denen der Piusbruderschaft”.

Einige Katholiken begrüßten den Schritt. Der Ultra-Bergoglianer, Papst-Biograph und Journalist Austen Ivereigh sagte, die Entscheidung des Papstes markiert: “einen historischen Tag. Ein kühner Schritt. Ein prophetischer Akt”.

“Benedikt XVI. hat den Bischöfen bei seinem Summorum Pontificum 2007 gesagt, dass es überprüft werden würde, wenn es Probleme schafft. Franziskus hat die Bischöfe der Welt konsultiert, und sie sagen, das hat es. Was dazu gedacht war, die Einheit zu fördern, wurde benutzt, um Spaltung und Opposition gegen das Zweite Vatikanum zu säen”.

Als er einen Tag später als Antwort auf die heftige Wut und Kritik vieler traditionalistischer Katholiken schrieb, ging er noch weiter und meinte, dass “Petrus, der so handelt, wie der Herr es ihm aufgetragen hat, zum Ungehorsam aufzufordern, zu behaupten, er habe keine Autorität oder sei vom Teufel ... das ist Schisma, wie der Katechismus dies definiert Gott hat uns frei gemacht: sich zu unterwerfen oder nicht. Wir haben immer eine Wahl”. 

Zum Abschluss sei dieser “Meinung” eines waschechten Radical-Chic-Bergoglianers und und radial aggressiven Neopapisten hinzugefügt: es dürfte sich mit diesem Motu proprio wohl um das härteste und unbegreiflichste Dokument handeln, das in den letzten Jahrhunderten aus vatikanischen Zimmern an die Öffentlichkeit gekommen ist. Man kann sich an nichts Ähnliches erinnern. Wie ein weiser Kardinal dazu meinte: vielleicht ist es besser, dieses Schreiben einfach nicht zu beachten, ihm keine aufgeregte Aufmerksamkeit zu schenken und zu warten, bis es im Abgrund des Vergessens verschwindet.

Ja, vielleicht hat der Kardinal in einer langen Perspektive recht. In der Zwischenzeit kommt es aber zum Ärgernis und wird viel Leid und Verwirrung gestiftet.

 

VIDEO: Cafe zu den 7 Posaunen - EPISODE 10 Hildegard v. Bingen - Prophetin unserer Zeit? - Mit P. Hans Buob


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Lesermeinungen

 Gandalf 22. Juli 2021 

Das VIDEO verbreiten!

rumble.com/vk65kq-dear-holy-father-dear-bishops-a-plea-from-young-traditional-catholics.html


4
 
 Honsel 21. Juli 2021 
 

@Chris2

Wir können toben, wir können es drehen und wenden wie wir wollen, dieses motu proprio gilt (!) und zwar per sofort - aber wir dürfen nicht verzweifeln! Wir müssen uns wehren.

"Aber auch nicht mehr, als Kirchenlinke seit Jahren und Jahrzehnten selbst die Worte Jesu, die Sakramente und Dogmen beachten."

Meine Rede. Deshalb: Klagt, legt Beschwerde ein, stellt Strafanzeigen (z.B. can 767 § 1 i.V.m. can. 1384; can. 767 § 4, can. 386 § 1). Zieht einen im Kirchenrecht praktizierenden Anwalt geht. Geht unter Ausschöpfung sämtlicher Rechtsmittel bis nach Rom.


1
 
 Chris2 21. Juli 2021 
 

@Honsel

Ja. Es ist zu "beachten". Aber auch nicht mehr, als Kirchenlinke seit Jahren und Jahrzehnten selbst die Worte Jesu, die Sakramente und Dogmen beachten. Allein schon das sofortige Inkrafttreten entwertet dieses Blatt Papier, da es jede einzelne Hl. Messe im gewachsenen katholischen Ritus bis zur ausdrücklichen Genehmigung durch das Wohlwollen des jeweiligen Ortsbischofs verbietet - offenbar ganz egal, ob "privat" oder mit Volk gefeiert. So etwas kann man nur bei akuter Gefahr im Verzug tun und die kann man beim schlechtesten Willen nirgends erkennen - außer, Franziskus ginge es gesundheitlich dermaßen schlecht, dass die selbsterklärte "St. Gallen Mafia" befürchten müsste, er würde ihr Wasauchimmerwerk nicht mehr vollenden können.
Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe...


4
 
 robertgollwitzer 21. Juli 2021 

Freistellung?

"Es wurde die Frage an mich gestellt: Können Bischöfe von dem Motu Proprio "Traditionis custodes" dispensieren/freistellen?
Meine Antwort: Klar können die Bischöfe von TC von einzelnen Normen in TC in Einzelfällen dispensieren. So auch schon nach meiner jüngsten Information geschehen in den USA: Bischof Thomas Paprocki von Springfield im US-Bundesstaat Illinois hat am Montag in einem Dekret zwei Pfarreien seiner Diözese von der Vorschrift des Motu proprio befreit, dass traditionelle Messen nicht in Pfarrkirchen angeboten werden dürfen." Pater Gero P. Weishaupt


7
 
 Vergilius 21. Juli 2021 
 

Mich würden die Umfrageergebnisse interessieren,

die Bergoglio vorliegen.


4
 
 Chris2 21. Juli 2021 
 

"custos" kann auch "Gefängniswärter"

bedeuten. Ich habe leider keinen Sinn für solch subtilen, offenbar jesuitischen, Humor (oder doch eher Sarkasmus?) in einem derart verheerenden Dokument.


5
 
 Honsel 21. Juli 2021 
 

Vogel-Strauss-Taktik

"Wie ein weiser Kardinal dazu meinte: vielleicht ist es besser, dieses Schreiben einfach nicht zu beachten, ihm keine aufgeregte Aufmerksamkeit zu schenken und zu warten, bis es im Abgrund des Vergessens verschwindet."

Hört auf mit dieser Vogel-Strauss-Taktik. Es ist Zeit, sich den Tatsachen zu stellen. Dieses motu proprio existiert und hat (vgl. Vaticanum I) vollumfängliche Gültigkeit und ist zu beachten.

Und: Papst Franziskus ist nicht verirrt, oder gedrängt, sondern er tut genau das, wozu er gewählt worden ist (vgl. Michel Onfray) - und ich wage es zu behaupten: er tut es mit Überzeugung!

Dies sind die zwei bittersten Pillen, die man als gläubiger Katholik schlucken muss. Wir dürfen jetzt aber nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern wir müssen uns wehren!

Wir haben (neben dem Gebet) noch ein schlagkräftiges Mittel: Den CIC. Bringt Verletzungen der Liturgie zur Anzeige. Genug ist genug.

kath.net/news/75805


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