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Hochschule Heiligenkreuz: Vatikan weist Wege bei Strukturrefomen

28. Juli 2020 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Studiendekan Stadler verfassten und Abt Heim: Instruktion der Kleruskongregation über die Pfarren "stärkt Pfarrern den Rücken und schützt Laien vor Klerikalisierung


Wien  (kath.net/KAP) "Der Vatikan stärkt den Pfarrern den Rücken und schützt die Laien vor Klerikalisierung." Mit dieser Einschätzung hat die Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz ihre Zustimmung zum vatikanischen Schreiben über die Pfarren zum Ausdruck gebracht. In der von Studiendekan Rupert Stadler verfassten und von Zisterzienserabt Maximilian Heim unterzeichneten Stellungnahme vom Dienstag hieß es über das von Bischöfen und Theologen auch kritisierte Dokument: "Sicher hätte uns in Österreich und Deutschland diese neue Vatikanische Instruktion der Kleruskongregation bereits vor einigen Jahren bei geplanten und laufenden Strukturrefomen gute Dienste und einen wesentlichen Beitrag, den Priesterberuf und die Kirche wieder attraktiv zu machen, geleistet."

Im Satz danach äußern die Verantwortlichen der Hochschule Vorbehalte gegenüber Neustrukturierungen, wie sie manche Diözesen auf Schiene gebracht haben: "Denn, ehrlich, warum sollte ein junger Mann heutzutage sein Leben hingeben, Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam geloben, wenn er dann als Pfarrer durch weiträumige Großpfarren rasen soll?" Im Dienst des Priesters beim Aufbau der Kirche gehe es nicht um "das Machen", wird in der Stellungnahme betont. Es gehe vielmehr um die "glaubhafte Darstellung des Tuns Christi in der Verkündigung des Wortes Gottes, in der würdigen Feier der Eucharistie und den übrigen Sakramenten, in der Diakonie, in der Katechese, im Bemühen um Gemeinschaftlichkeit und wirkliche Präsenz und Nähe zu den Menschen, auch in der Weise der persönlichen Lebensführung, damit die Sendung auch im Heute fruchtbar werden kann".


In den daran anschließenden Bezugnahmen auf die Vatikan-Instruktion wird an deren Stoßrichtung erinnert, dass der Fokus auf einer "Erneuerung der Pfarrei im missionarischen Sinn" liegen müsse und Wege zu suchen seien, "die es ihr erlauben, ihrer erstrangigen Aufgabe zu entsprechen, d.h. ein pulsierendes Zentrum der Evangelisierung zu sein".

Dabei werde die letztverantwortliche Gemeindeleitung durch Priester ebenso betont wie die "notwendige und erwünschte" Zusammenarbeit des Pfarrers mit allen Gläubigen und geschultem Personal. Kirchliche Strukturreformen seien so zu gestalten, dass "Traumata und Verletzungen" vermieden werden. Die Neuorganisation der Pfarrgemeinden und manchmal auch der Diözesen seien "flexibel und behutsam" durchzuführen. Um Demotivierung, Irritation und Frustration zu vermeiden, dürfe man "nichts überstürzen" und nach "am grünen Tisch" erarbeiteten Kriterien abseits der konkreten Bewohner eines Gebietes vorgehen.

Die Aufgabe der Pfarre "als pulsierendes Zentrum der Evangelisierung" betreffe das ganze Volk Gottes: Kleriker ebenso wie Laienchristen, "alle gemäß ihren Charismen und der entsprechenden Verantwortung", erklärt die Hochschule Heiligenkreuz. Zusammenschlüsse von Pfarren könnten föderativ erfolgen, um deren Identität zu wahren. Als Beispiel dafür wird in der Stellungnahme die Seelsorgeraumordnung der Erzdiözese Wien von 2012 genannt.

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten

Foto (c) Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz


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Lesermeinungen

 stephanus2 3. August 2020 
 

Hallo@phillipp

..danke, Sie haben vollkommen recht.


0
 
 phillip 31. Juli 2020 
 

Nichts für gut :( Stephanus2, aber lesen Sie den von Ihnen kritisierten Satz...

... Stefan Fleischer´s noch einmal, aber dann mit Ruhe und Rückbesinnung auf die Sprache durch. Dieser Satz drückt genau das aus, was grammatikalisch richtig und aus gut religiöser Sicht verständlich ist. "Sich dieser Entweltlichung verweigern" bedeutet nach Herrn Fleischer eben sich der Verweltlichung hinzugeben! Aber gerade das wirft mE Herr Fleischer - und darin ist ihm absolut recht zu geben; herzlichen Dank, Herr Fleischer, auch dafür - den Zeitgeist huldigenden Katholiken vor. Tatsache ist, dass die Organisationsaufbau- und -ablaufregelungen in sich unschlüssig und mangelhaft sind, sodass es höchste Zeit ist, in dieser Hinsicht wieder unter Bedachtnahme auf den von den Vätern überlieferten katholischen Glauben eine sich in klaren Regelungen widerspiegelnde Einheit herzustellen. Die angespannte finanzielle Situation des Vatikans wird wohl auch einen Detailaspekt der forumsrelevanten Änderungsbestrebungen darstellen.


0
 
 stephanus2 30. Juli 2020 
 

Geehrter@Stefan Fleischer

..nur am Rande, haben Sie möglicherweise das Wörtlein 'nicht'vergessen ? ...."selbst in leitenden Funktionen, sich dieser Entweltlichung n i c h t
verweigern" ?
Nichts für ungut :)


0
 
 Heinzkarl 28. Juli 2020 
 

"Den Bogen überspannt" Der Vatikan empört deutsche Katholiken

www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_88276852/vatikan-papst-empoert-katholiken-bischoefe-weigern-sich-anweisung-umzusetzen.html?utm_source=pocket-n


1
 
 gebsy 28. Juli 2020 

Heiliger Pfarrer von Ars,

walte Deines Amtes.

www.kathtube.com/player.php?id=38352


9
 
 Stefan Fleischer 28. Juli 2020 

Die Frage ist natürlich

ob diese Instruktion überhaupt nötig geworden wäre, wenn wir alle den dringenden Appell von Papst Benedikt zur Entweltlichung unserer Kirche ernst genommen hätten.
Und damit stellt sich nun die andere Frage, was diese Instruktion überhaupt bewirken kann, solange so viele Christen, selbst in leitenden Funktionen, sich dieser Entweltlichung verweigern, solange man sich sogar weigert überhaupt davon zu sprechen. Womit wir wieder bei der Gottesfrage angelangt wären.


11
 

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