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| Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt (Joh 1,9)2. Jänner 2022 in Spirituelles, keine Lesermeinung Gedanken des Hl. Thomas von Aquin zum Evangelium nach Johannes Rom (kath.net) „Was [...] wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir: das Wort des Lebens“ (1 Joh 1,1). […] Das fleischgewordene Wort hat sich den Aposteln auf zweierlei Weise zu erkennen gegeben: Sie erkannten es erstens durch das Sehen, indem sie vom Wort selbst die Erkenntnis des Wortes erhielten, und zweitens durch das Hören, indem sie dieses Mal durch das Zeugnis Johannes des Täufers die Erkenntnis des Wortes erhielten. In Bezug auf das Wort versichert der Evangelist Johannes: „Wir haben seine Herrlichkeit gesehen“ […]. Für Johannes Chrysostomus hängen diese Worte mit dem zusammen, was im Johannesevangelium unmittelbar vorausgeht: „Das Wort ist Fleisch geworden“. Der Evangelist will sagen: Die Menschwerdung hat uns nicht nur den Segen verliehen, Kinder Gottes zu werden, sondern auch den Segen, seine Herrlichkeit zu sehen. In der Tat können schwache und kranke Augen nicht unmittelbar in das Licht der Sonne blicken; scheint es jedoch in einer Wolke oder durch ein verdunkeltes Gebilde, dann können sie es. Vor der Menschwerdung des Wortes waren die menschlichen Seelen nicht in der Lage, das Licht selbst, „das jeden Menschen erleuchtet“, unmittelbar zu schauen. Damit sie also nicht der Freude beraubt würden, es zu sehen, wollte das Licht selbst, das Wort Gottes, Fleisch annehmen, damit wir es sehen können. Da „wandten sich die Menschen zur Wüste hin und sahen die Herrlichkeit des Herrn in einer Wolke“ (vgl. Ex 16,10), das heißt, das Wort Gottes im Fleisch. […] Und der heilige Augustinus bemerkt, dass der Logos (das Wort), damit wir Gott sehen können, die Augen der Menschen heilte, indem er sein Fleisch zu einer heilsamen Augensalbe machte. […] Deshalb fügt der Evangelist – gleich nachdem er gesagt hat: „Das Wort ist Fleisch geworden“ – hinzu: „und wir haben seine Herrlichkeit gesehen“, als wolle er sagen, dass unsere Augen heil wurden, sobald die Augensalbe aufgetragen war. […] Diese Herrlichkeit ist es, die Mose sehen wollte, von der er aber nur Schatten und Zeichen sah. Die Apostel hingegen haben seine Herrlichkeit selbst gesehen. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zu | Top-15meist-gelesen
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