Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Katholischer Pfarrer schließt AfD-Funktionär von ehrenamtlicher Tätigkeit aus
  2. Audioinstallation mit pinken Schläuchen im Linzer Mariendom
  3. US-Präsident Biden gibt auf - Er zieht seine Präsidentschaftskandidatur zurück
  4. Um Gottes willen: ‚die Waffen nieder‘!
  5. Zeitung: Nackt-Spiele, Erfahrungs- und sogar „Masturbationsräume“ in Kitas?
  6. Höchste Austrittszahlen in Hamburg, Berlin und Limburg!
  7. Kamala Harris – die anti-katholische Kandidatin der Abtreibungslobby
  8. „Ich habe keine Anfrage hinsichtlich einer ungeschwärzten Veröffentlichung bekommen“
  9. Ordensfrau: „Wir Frauen sind keinesfalls von der Eucharistischen Anbetung ausgeschlossen“
  10. Der Geruch des Hirten
  11. Pariser Kirche wurde schwer antichristlich geschändet – Es wurde inzwischen ein Sühneritus begangen
  12. Was Trump mit der Ukraine wirklich vorhat
  13. Elon Musk: Woke-Mind-Virus hat meinen Sohn getötet
  14. Umstrittene Marienstatue im Linzer Dom ist ‚Verneinung dessen, was Maria wirklich ist’
  15. Cancel culture - Ullstein-Verlag verbannt „Hillbilly“-Bestseller von J.D. Vance

Vor zehn Jahren: Die erste "Begegnung von zwei Päpsten"

22. März 2023 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Es waren Bilder für die Geschichtsbücher, als am 23. März 2013 Papst Franziskus seinen Vorgänger in Castel Gandolfo traf - Die historisch einmalige Konstellation sollte erst mit dem Tod von Benedikt XVI. enden - Von Ludwig Ring-Eifel


Rom (kath.net/KAP) Zehn Tage waren vergangen, seit die im Vatikan versammelten Kardinäle am 13. März 2013 den argentinischen Kardinal Jorge Mario Bergoglio (damals 76) zum Papst gewählt hatten. Sein Vorgänger, seit drei Wochen der erste "Papa emeritus" der Kirchengeschichte, hatte das Konklave von seinem vorläufigen Rückzugsort aus beobachtet.

Er lebte seit dem 28. Februar in der barocken Sommerresidenz der Päpste in Castel Gandolfo außerhalb von Rom. In dem malerisch über dem Kratersee "Lago Albano" gelegenen Papstpalast und seinen ausgedehnten Gärten genoss Benedikt XVI. (damals 85) das Leben ohne die Last eines kirchlichen Amtes und begann, sich nach Jahren der körperlichen Überforderung bei Spaziergängen, Gebeten und Bücherlesen allmählich zu erholen.

Verborgen vor den Augen der Welt

Aus den Aufzeichnungen seines Privatsekretärs Georg Gänswein geht hervor, dass Zeitungslektüre und Fernsehsendungen die einzigen Kanäle waren, die den zurückgetretenen Papst mit der Papstwahl verbanden. Keine Telefonate, kein Strippenziehen mit alten Vertrauten, und erst recht keine öffentlichen Äußerungen. Benedikt war, wie er es bei seiner Rücktrittsankündigung gesagt hatte, seit dem 1. März vor den Augen der Welt verborgen. Die Scheinwerfer der Medien und die Augen von vielen Millionen Katholiken weltweit richteten sich allein auf den Nachfolger.


Umso elektrisierter waren die noch immer zu Hunderten in Rom weilenden journalistischen Vatikan-Beobachter, als der Pressesprecher des Papstes, Pater Federico Lombardi, ankündigte, dass der neue Papst seinen Vorgänger besuchen werde. Sofort schossen die Spekulationen ins Kraut: Würde der alte dem neuen Papst den Ring küssen? Würde dieser, anders als bisher, diesmal die Purpur-Stola als Zeichen der Unterscheidung tragen? Würden Sie einander mit "Heiliger Vater" anreden? Und würde der zurückgetretene Papst etwa Neues, noch nicht Gesagtes zu seinem Rücktritt erklären, mit dessen Ankündigung er die Welt in Staunen versetzt hatte?

Herzliches Umarmen und Händehalten

Groß war die Enttäuschung, als keine Live-Übertragung, sondern nur Video- und Foto-Aufzeichnungen angekündigt wurden. Die kurze Zusammenstellung der bewegten Bilder ist bis heute im Netz zu sehen. Sie zeigen die herzliche Begegnung eines alten Mannes mit seinem etwas jüngeren Nachfolger..

Kein Ringkuss, kein wechselseitiges "Heiliger Vater", keine Stola. Stattdessen langes herzliches Umarmen und Händehalten, ein von wiederholtem Kamera-Klacken gestörtes einträchtiges Gebet auf der Kniebank der Hauskapelle, das Überreichen eines Geschenks und schließlich noch knapp fünf Sekunden lang eine Gesprächssituation in der Privatbibliothek.

Geheimnisvolle Unterlagen

Ausgerechnet diese fünf Sekunden sorgten dann für neuen Gesprächsstoff: Denn zwischen Franziskus, der auf einem Sofa sitzt, und seinem Vorgänger (im Sessel) steht ein weißer Karton, der offenbar Akten enthält, darauf liegt ein prall gefüllter, großer weißer Briefumschlag. Über den Inhalt des Kartons und des Umschlags wurde seither viel spekuliert, und erst seit der Veröffentlichung von Gänsweins Aufzeichnungen gibt es Klarheit über den Inhalt.

Es war kein Dossier über homosexuelle Seilschaften im Vatikan, sondern lediglich der Bericht einer Kommission von drei pensionierten Kurienkardinälen, mit den dazugehörigen Tonkassetten und Gesprächsprotokollen. Die Kommission hatte Benedikt XVI. damit beauftragt, die Hintergründe des sogenannten Vatileaks-Skandals herauszufinden.

Gemeinsames Mittagessen

Von 2011 bis 2012 hatte der päpstliche Kammerdiener Paolo Gabriele vertrauliche Dokumente von Gänsweins Schreibtisch entwendet und ihren Inhalt zwei italienischen Journalisten zukommen lassen. Die Kardinäle sollten herausfinden, wie es zu diesem Geheimnisverrat kommen konnte; die Ergebnisse ihrer Gespräche und ihre Schlussfolgerungen befanden sich in dem Karton. In dem Briefumschlag hatte der scheidende Papst dann auch noch seine eigene Sicht des gesamten Vorgangs zusammengestellt.

Ob der Karton heute im Vatikanarchiv in einem Regal steht, ist nicht bekannt. Tatsache ist, dass sich die beiden Herren in Weiß nach der Übergabe mit den beiden Privatsekretären Alfred Xuereb und Georg Gänswein zum Mittagessen an einen Tisch setzten und, wie Gänswein später berichtete, über "Themen eher allgemeiner Natur" sprachen.

Nebeneinander wurde zur Normalität

Am Nachmittag flog der amtierende Papst dann wieder zurück in den Vatikan, sein Vorgänger verbrachte noch ein halbes Jahr in der Sommerresidenz. Als er dann zum letzten Mal in seinem Leben umzog - diesmal ins ehemalige Kloster Mater ecclesiae in den Vatikanischen Gärten - erwartete ihn vor der Tür seines neuen Zuhauses kein anderer als Papst Franziskus und hieß ihn herzlich willkommen.

Laut Gänswein war diese zweite Begegnung dem inzwischen gesundheitlich wieder deutlich erholten Emeritus ähnlich wichtig wie die erste, Medien und Öffentlichkeit nahmen jedoch davon kaum noch Notiz. Das friedliche Nebeneinander eines amtierenden und eines emeritierten Papstes war inzwischen fast schon zur neuen Normalität geworden.

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit - Es fehlen noch mehr als 20.000 Euro
  3. Audioinstallation mit pinken Schläuchen im Linzer Mariendom
  4. Höchste Austrittszahlen in Hamburg, Berlin und Limburg!
  5. Zeitung: Nackt-Spiele, Erfahrungs- und sogar „Masturbationsräume“ in Kitas?
  6. Was Trump mit der Ukraine wirklich vorhat
  7. Pariser Kirche wurde schwer antichristlich geschändet – Es wurde inzwischen ein Sühneritus begangen
  8. Um Gottes willen: ‚die Waffen nieder‘!
  9. Die Eucharistie führt zusammen
  10. Kamala Harris – die anti-katholische Kandidatin der Abtreibungslobby
  11. KATH.NET-Leserreisen 2025-2026 - ROM - MALTA - BALTIKUM - ISLAND und MEDJUGORJE
  12. Der große Hollerich-Caritas-Skandal - 61 Millionen Euro veruntreut
  13. "Gott, ich weiß nicht, ob es Dich gibt. Aber wenn es Dich gibt, dann hilf mir"
  14. Katholischer Pfarrer schließt AfD-Funktionär von ehrenamtlicher Tätigkeit aus
  15. Spanisch-katholisches Portal kritisiert „das ultraheterodoxe deutsche Bistum Essen“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz