Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Unterwerfung
  2. Tübinger Notärztin Federle: Es fehlt am Willen zur Aufarbeitung der staatlichen Corona-Politik
  3. ‚Und die Verwirrung regiert’
  4. Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
  5. Vatikan wirbt mit Maskottchen "Luce" für das Heilige Jahr
  6. Frankreich: Priester schlägt Personalordinariat für den Alten Ritus vor
  7. Da war doch was…
  8. Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
  9. Kardinal Burke veröffentlicht Leitfaden für US-Wahl
  10. Ehemaliger Schweizergardist legt bemerkenswertes Zeugnis über den hl. Johannes Paul II. ab
  11. Entwöhnung von der Eucharistie
  12. Beten heute – aber wie?
  13. 'Ich gehe lieber nicht beichten, weil sie mich sonst rausschmeißen werden…'
  14. Studie: Mehr als 41 Prozent der deutschen Journalisten steht den Grünen nahe
  15. US-Erzbistum Cincinnati beendet Zusammenarbeit mit Pfadfinderinnen wegen Sexual- und Genderideologie

Kroatischer Bischof: Bleiburggedenken betrifft nicht nur Ustaschi

12. März 2019 in Weltkirche, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Generalsekretär der Kroatischen Bischofskonferenz, Palic, erinnert, dass im Vorjahr der liturgische Teil der Feiern von den kirchlichen Verantwortlichen in Österreich als "würdig" befunden und nicht beanstandet worden sei


Zagreb-Klagenfurt (kath.net/KAP) Das kirchliche Bleiburg-Gedenken betrifft nicht nur die nach Kriegsende 1945 ermordeten Ustaschi, sondern "auch die vielen zivilen Opfer": Das hat der Generalsekretär der Kroatischen Bischofskonferenz (HBK), Diözesanbischof Petar Palic, am Wochenende im Zagreber TV-Sender N1 betont, der gleichzeitig hofft, dass das kirchliche Gedenken dennoch wie geplant am 18. Mai am Loibacher Feld stattfinden kann. Der Kärntner Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger hatte am Freitag der HBK für die geplante Bleiburg-Gedenkmesse keine Genehmigung erteilt, weil sie den letzten Jahren zunehmend zu einem Anziehungspunkt für Ustascha-Sympathisanten geworden war. Bischof Palic betonte dazu, dass es "eine klare Distanzierung der HBK von der Ustascha und allen totalitären Regimen" gebe.
Bischof Palic, der in Österreich Theologie studiert hatte, sagte im N1-Interview, dass HBK-Vorsitzender Erzbischof Zelimir Puljic in der Causa Bleiburg an Kardinal Christoph Schönborn als Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz geschrieben habe und um eine Revision von Guggenbergers Entscheidung gebeten habe. "Ich glaube, dass die beiden Bischofskonferenzen die Frage beraten werden. In welche Richtung man sich entscheiden wird - ob es bei dem Bann bleibt oder ob etwas anderes beschlossen wird - , kann ich nicht sagen", so der HBK-Generalsekretär. Selbstverständlich solle "alles im Übereinkommen mit der Kirche in Kärnten erfolgen".

Palic erinnerte, dass im Vorjahr der liturgische Teil der Feiern von den kirchlichen Verantwortlichen in Österreich als "würdig" befunden und nicht beanstandet worden sei. Für diesen Teil sei die HBK verantwortlich, und es solle zwischen diesem Teil und den informellen Teilen unterschieden werden. Dort habe es zwar "Provokationen" von Individuen geben, "aber man darf das nicht pauschalieren."


Die HBK hatte am 8. März eine Erklärung zur Entscheidung des Diözesanadministrators der Diözese Gurk-Klagenfurt abgegeben, die sich auf der Website www.ika.hkm.hr findet. Wörtlich heißt es: "Der Administrator der Diözese Gurk Klagenfurt, Engelbert Guggenberger, hat beschlossen, die diesjährige Feier eines Gedenkgottesdienstes auf dem Bleiburger Feld nicht zuzulassen. Die Kroatische Bischofskonferenz hat diese Entscheidung mit Bedauern erhalten und drückt ihren tiefe Nichtübereinstimmung mit der Begründung aus. Wir weisen diese insgesamt zurück. Die Ablehnung der Möglichkeit, für die Opfer dieser großen Tragödie der kroatischen Nation zu beten, bedeutet mangelnden Respekt vor den Opfern und mangelndes Mitgefühl für das Leiden von Unschuldigen."

Weiters wird in darauf verwiesen, dass Vertreter der Kroatischen Bischofskonferenz und der Österreichischen Bischofskonferenz haben mehrfach über das Gedenken an die Tragödie von Bleiburg diskutiert hätten. "Die Kroatische Bischofskonferenz ist seit 2003 in Form der von der Kroatischen Bischofskonferenz und der Bischofskonferenz von Bosnien und Herzegowina eingerichteten Seelsorgsdirektion für Auslandskroaten an der Organisation der Feier der Messe au dem Bleiburger Feld beteiligt. In all diesen Jahren, insbesondere im letzten Jahr, 2018, wurde die Feier der Eucharistie in Würde durchgeführt, die dem Charakter des höchsten Gebets der Kirche entsprochen hat", so die Bischöfe.

Kroatische Präsidentin hofft auf Lösung

Am Wochenende äußerte sich auch Kroatiens Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic zu der Ablehnung. Sie bedauere die Entscheidung der Diözese Gurk-Klagenfurt, "zutiefst", so Grabar-Kitarovi. Laut Mitteilung der Nachrichtenagentur HINA sei sie allerdings zuversichtlich, dass die Kroatische Bischofskonferenz eine Lösung zur Feier der Messe finden werde, die es "den katholischen Gläubigen ermöglichen wird, öffentlich der Opfer von Bleiburg zu gedenken".

Das Gedenken an die Opfer von Verbrechen der jugoslawischen Kommunisten, die bereits nach Kriegesende1945 begangen wurden, findet seit 1953 jeweils im Mai am Loibacher Feld bei Bleiburg statt. Der von Überlebenden und Exilkroaten in Kärnten gegründete Verein "Bleiburger Ehrenzug" tritt dabei als Veranstalter auf; der Ehrenschutz liegt beim Kroatischen Parlament und der Kroatischen Bischofskonferenz, die seit 2003 für die Messe verantwortlich ist und dazu immer einen Bischof entsendet. Regelmäßig nehmen daran zwischen 10.000 bis 20.000 Gläubige größtenteils aus Kroatien und Bosnien-Herzegowina teil.

Tragödie von Bleiburg und Viktring

Im Mai 1945 hielten sich rund eine halbe Million Flüchtlinge aus Slowenien, Kroatien und Bosnien, von Süden kommend, in Kärnten auf. Nach dem Zusammenbruch der Ostfront und der Niederlage der Wehrmacht am Balkan brach auch der "Unabhängiger Staat Kroatien" (Nezavisna Drzava Hrvatska/NDH), der 1941 ausgerufene faschistische Vasallenstaat der Achsenmächte im Zweiten Weltkrieg unter dem Ustascha-Diktator Ante Pavelic, zusammen. Unter den nach Österreich Geflüchteten waren damals einfache Soldaten, slowenische Heimwehrangehörige ("Domobranci"), kroatische Kollaborateure ("Ustaschi") und Familienangehörige der Soldaten. Die Briten, die als Besatzungsmacht Kärnten kontrollierten, ließen die Flüchtlinge allerdings wieder zurück nach Jugoslawien bringen und lieferten sie den kommunistischen Machthabern aus.

Jenseits der Grenze begannen die Massaker, als Angehörigen der Tito-Armee die Gefangenen in Empfang nahmen. Viele der Flüchtlinge wurden grausam ermordet. Der Fluchtpunkt Kärnten und die höchst fragliche Vorgangsweise der Britischen Besatzungsmacht ging als die Tragödie von Bleiburg und Viktring in die Geschichte ein.

Bereits auf den Fußmärschen in die Lager wurden zahlreiche Zurückgeschickte ermordet, weitere Massaker wurden in den Lagern verübt. An vielen Orten Sloweniens kam es ohne jedes Gerichtsverfahren zu summarischen Hinrichtungen von antikommunistischen Militärangehörigen, auch Zivilisten und deutsche Kriegsgefangene wurden umgebracht und in Panzergräben, Bergwerken, Dolinen und unzugänglichen Orten verscharrt, um die Spuren der Verbrechen zu verwischen. Von tausenden Gefangenen in den Lagern Teharje, Sentvid nad Ljubljano und Skofja Loka überlebte nur eine kleine Zahl an Zivilpersonen und Minderjährigen. Die Gesamtzahl der hauptsächlich auf slowenischem Gebiet exekutierten Personen wird auf über 100.000 geschätzt.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 H.v.KK 12. März 2019 
 

H.v.KK

@Nino: Sie haben bei der Tito-Aufzählung "...und Massenmörder" vergessen!Das ganze ist ein weiterer "Guggenberger-Skandal" - es muß ja unbedingt alles,was unter Bischof Alois möglich war,vom nunmehrigen Administrator negativ dargestellt werden!


6
 
 Nino 12. März 2019 
 

@ Laus Deo

Ganz richtig. Die Verbrechen des Kommunismus werden unter den Tisch gekehrt. Heute noch glauben viele, dass der Freimaurer Tito ein Humanist war, der Jugoslawien zusammengehalten hat. Stattdessen war der Mann ein hochkarätiger Psychopath (und Lebeman).


11
 
 mphc 12. März 2019 

Danke für die Stellungnahme von Bischof Peter Palić.

Er war als Seelsorger mit seiner klugen und herzlichen Art in der Steiermark sehr beliebt.


8
 
 Laus Deo 12. März 2019 

Frechheit seitens Österreichs!

Wieviele würde Gottesdienste findet man in Österreich mit 20-30000 Teilnehmer, welche nicht einfach wie an Weihnachten zur Messe gehen, sondern auch wissen wann sich hinknien ect. Das Massaker an den katholischen Kroaten durch die Kommunisten wird so dargestellt als seinen es Verbrecher gewesen. Historische Fakten belegen aber was anderes, was die Ustasa gemacht hat, war sicherlich falsch, aber man muss bedenken das unter dem Terror der Ustasa weit weniger ermordet wurde als unter den Kommunisten. In Bleiburg wurden 280'000 Menschen ermordet oder starben an den Märschen Hauptsächlich weil sie Katholiken waren. Weltweit starben unter dem Rechten Terror 10Mio Menschen unter dem Linken 100Mio. Und heute noch herrscht die Linke Politik. Heute wird man gleich als Faschist bezeichnet wenn man rechtgläubiger Katholik ist, und seine Heimat liebt. Und das im Herzen des einst christlichen Europa. HEILIGER JOSEF BETE FÜR DIE BEKEHRUNG EUROPAS UND BEIFREIE UNS VOM SATANISCHEN KOMMUNISMUS


16
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kroatien

  1. Drei kroatische Brüder am selben Tag geweiht, zwei zu Priestern, einer zum Diakon
  2. Kroatien: Regierung will Sonntagsöffnung deutlich einschränken
  3. Bosnien und Herzegowina: Die Vergessenen
  4. 23 Millionen für arme Kinder im eigenen Land
  5. Kroatien: Pro-Life-NGO kritisiert Hürden bei Job-Enstieg für Mütter
  6. Studie: Kroaten vertrauen in Kirche und Armee
  7. Kroatien: Verfassungsgericht verbietet Sexualkundeunterricht
  8. Gotovina-Freispruch verursacht schweren Ökumene-Schaden
  9. Zagreber Kardinal begrüßt Gotovina-Freispruch
  10. Vatikan klagt gegen Republik Kroatien wegen Kloster Dajla







Top-15

meist-gelesen

  1. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  2. Unterwerfung
  3. Es geht los! ANMELDUNG für die große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  4. „Bauen Sie das Haus Ihres Lebens auf dem Felsen der persönlichen Freundschaft mit Christus“
  5. Da war doch was…
  6. Ehemaliger Schweizergardist legt bemerkenswertes Zeugnis über den hl. Johannes Paul II. ab
  7. ‚Und die Verwirrung regiert’
  8. 'Ich gehe lieber nicht beichten, weil sie mich sonst rausschmeißen werden…'
  9. Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
  10. Frankreich: Priester schlägt Personalordinariat für den Alten Ritus vor
  11. Die selige Schwester Maria Restituta Kafka
  12. Vatikan wirbt mit Maskottchen "Luce" für das Heilige Jahr
  13. Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
  14. Entwöhnung von der Eucharistie
  15. Deutsche Grüne - Angriff auf die Meinungsfreiheit im Wahljahr 2025

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz